Regenwasserbenutzung

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13. Feb. 2008
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Ort
Marxen in der Nordheide
Hallo,
ich bin neu hier. Heiße Stefan und komme aus Hamburg.

Innerhalb der nächsten 12-15 Monate möchte ich bei meinem Vater ein Haus bauen. Es wird ein einfaches 100 qm Haus mit Keller. Für viele ökologische Dinge, wie Solarzellen oder eine Erdwärmeanlage haben wir leider kein Geld.

In Hamburg gibt es aber eh mehr Regen als Sonne. Logisch!

Aber das Regenwasser möchte ich nutzen....
Ich habe es mir so vorgestellt:
Eine Grundwasserpumpe im Keller.
Einen Tank ( Volumen? ) im Garten vergraben oder vielleicht im Keller
aufstellen. Je nach Grösse. Im Keller würde Wartungs- und Kontrollarbeiten einfacher machen.

Das Regenwasser vom Haus fliesst in diesen Tank.
Die Klospülung und die Waschmaschine ziehen sich das Wasser aus diesem Tank. Nun rechne ich mal hoch.... Klospülung 6 Liter, Waschmaschine 50 Liter. Komme in der Woche auf ca. 300-400 Liter. Ok, aus Sicht der Kosten, lohnt sich der Aufwand bei den Trinkwasserpreisen wohl nicht, da es im Jahr wohl nur etwa 80-100 Euro Ersparnis sein werden, jedoch möchte ich kein Trinkwasser verschwenden, wo auch Regenwasser gute Dienste leistet.

Also..... das Regenwasser fliesst in den Tank und speisst damit Klospülung und Waschmaschine. Falls es aber mal eine Trockenperiode geben sollte oder die Kinder Durchfall haben soll die Grundwasserpumpt einspringen. Sobald der Wasserstand im Tank unter Marke X fällt, füllt die Grundwasserpumpe automatisch nacht.

Soweit so gut....
Habe ich da irgendwo einen Denkfehler?
Habt ihr Verbesserungsvorschläge?

Natürlich muss ich auch noch überlegen, was ich mache, wenn es sehr sehr viel regnet und der Tank im Keller überlaufen möchte... Am einfachsten wäre es dann, einfach aussen am Haus das Wasser vom Fallrohr in eine andere Tonne oder auf den Rasen zu leiten. Aber wenn wir mal im Urlaub sind......

Auch habe ich nun schon gelesen, dass das Regenwasser unschöne Dinge mit der Kloschüssel anstellt und auch das Grundwasser irgendwie Schaden anrichten kann. Spezielle Filter müssen also sein !? Dann sind die 100 Euro Ersparnis im Jahr ziemlich schnell futsch.

Ach ja... und ich wollte mein Vorhaben ja nicht unbedingt der Stadt melden, weil ich dann die Abwassergebühren zahlen müsste. Dadurch hätte sich die Sache erledigt.
Merkt die Stadt das denn? Ich meine, die dürfen ja nicht in mein Keller..

Was meint ihr?

Gruß
 
  • Tank auf alle Fälle im Garten vergraben und Überlauf in den Kanal ... das wird bei einer möglich Rauchprobe allerdings entdeckt

    mit einem 2. Wasserzähler kann man sich von den Abwassergebühren befreien lassen

    niwashi, der eine Anfrage starten würde ...
     
    Danke, aber werde ich wirklich befreit, wenn ich einen Abwasserzähler installieren lasse?
    Wo ist da die Logik? Der Zähler ist doch dafür da, zu zählen, wieviel Abwasser ich aus dem Regenwasser produziere....
     
  • Ach ja... und ich wollte mein Vorhaben ja nicht unbedingt der Stadt melden, weil ich dann die Abwassergebühren zahlen müsste. Dadurch hätte sich die Sache erledigt.
    Merkt die Stadt das denn? Ich meine, die dürfen ja nicht in mein Keller..

    Was meint ihr?

    Gruß

    Das ist cool, dann kommt die Allgemeinheit für Deine Abwässer auf.
    Hat ein bisschen was von, wozu brauche ich ne Mülltonne. Ich werfe meinen Müll auf die Strasse!

    Mit nicht so freundlichen Grüßen!
    Marcus
     
  • Ne Quark, nun übertreib mal nicht. Wollen wir doch mal die Kirche im Dorf lassen.
    Ausserdem habe ich ja nicht gesagt, dass ich es machen werde. Ich frage mich nur, wie die Kontrollen aussehen sollen.
     
  • aber ein Teil soll ins Klo und in die Waschmaschine ...

    niwashi, der das so oben gelesen hat ...
     
    Ausserdem habe ich ja nicht gesagt, dass ich es machen werde. Ich frage mich nur, wie die Kontrollen aussehen sollen.

    Nun aber Achtung Mann, denn beim leisesten Verdacht kommen die mit einem Kanalroboter und durchsuchen jedes Rohr.

    Auch ich wollte Regenwasser mit einem bereits vorhandenen 12.000 L Tank nutzen. Letztendlich hätte ich diesen ausgraben und teuer entsorgen müssen, also wurde er auf Anraten des zuständigen Ing. kurzerhand mit Schotter gefüllt. Bei uns in Österreich kennen die Wasserwerke leider absolut kein Pardon.
     
    Robotereinsatz ist zu teuer ... Tracer-Rauch einblasen ist da viel schneller und billiger und die Nachbarschaft hat auch ihre Unterhaltung

    niwashi, der so manche Regelung zur Regenwasserbewirtschaftung auch nicht versteht ....
     
    ... und die Nachbarschaft hat auch ihre Unterhaltung

    ...mit Chips und Pilsbier - wo müssen wir hin?
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  • Na man muss halt auch etwas gesunden Menschenverstand walten lassen. Nicht alle Gesetze und Verordnungen in Bezug auf Wassernutzung und Abwasserentsorgung haben etwas mit Ökonomie oder gar Ökologie zu tun.

    bienenforum.com schrieb:
    Nun aber Achtung Mann, denn beim leisesten Verdacht kommen die mit einem Kanalroboter und durchsuchen jedes Rohr.
    Ha ha... schön wärs ja. Ich versuche schon seit Jahren herauszubekommen, wo sich eigentlich unser Abwasseranschluss befindet und in welchen Kanal dieser fliesst. Da unsere Ortschaft, bereits vor vielen Jahren von der Stadt Peine eingemeindet wurde, befinden sich auch sämtliche Kanalpläne in irgend welchen Archiven und verschimmeln dort. Und ich habe mir sagen lassen, das sowas in Deutschland längst keine Seltenheit ist.

    Bei uns in Österreich kennen die Wasserwerke leider absolut kein Pardon.
    Jepp... ich aber auch nicht. Zumindest wenn es um Behördenwillkür geht.
    Zum Beispiel sagte mal ein Mitarbeiter des örtlichen Ordnungsamtes in einer anderen Angelegenheit zu mir, ob ich nicht das Hebelprinzip kennen würde... das Ordnungsamt würde einfach am längeren Hebel sitzen und ich hätte keine Chance. Worauf ich antworte, das das schon sein kann. Aber ich habe auch mein ganz eigenes Prinzip. Ich reiche ganz einfach wegen jeder noch so winzigen Kleinigkeit eine Dienstaufsichtsbeschwerde und Gerichtsklage ein. Wenn ich will kann ich das auch zu meinen neuen Hobby machen und es ist mir auch egal ob ich damit gewinne. Aber mit Sicherheit haben dann sogar noch die Enkelkinder der heutigen Mitarbeiter ihre "Freude" daran. Ich hörte von dem guten Mann nie wieder etwas.
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  • niwashi, der so manche Regelung zur Regenwasserbewirtschaftung auch nicht versteht ....
    Nein, das ist auch oft nicht nachzuvollziehen. Vor allen weil offensichtlich jede Stadt ihre eigene Meinung darüber hat. So weit ich weiss, geht bsw. die Stadt Hannover bei Hausneubauten immer davon aus das Regenwasser generell nicht in die Kanalisation geleitet werden soll, d.h. eine örtliche Versickerung wird bevorzugt und nur in Ausnahmefällen die Einleitung ins örtliche Kanalnetz gestattet.
    In Peine ist die Sitation genau andersherum. Wir haben uns mal vor Jahren informiert wie man Regenwasser versickern lassen kann, worauf wir soviel Auflagen bekamen das man das glatt vergessen kann.

    Wir machen das allerdings trotzdem zum Teil, weil ganz ehrlich... ich streite mich nun ganz gewiss nicht wegen jeder Kleinigkeit herum. Wenn es darum geht mein Haus zu schützen dann mach ich das wie ich es will.
     
    Moin,moin liebe Regentänzer :-)

    Ich denke auch, dass man hier alle Punkte sehen muss. Auch wenn es nicht so super legal ist, was ich im Kopf habe, hätte ich damit keine Probleme, wenn sich daraus Vorteile für Umwelt und Geldbeutel ergeben.

    Wobei ich jetzt denke, dass diese Vorteile viel zu gering sind für den Aufwand und die Risiken. Schade eigentlich.....
    Ich werde wohl Klopülung und Waschmaschine normal übers Trinkwasser laufen lassen,
    für den Garten aber auf jeden Fall eine Grundwasserpumpe verwenden.
     
    hallo Friedrich
    für den garten grundwasser zu nutzen sollte möglich sein ,
    wenn es nicht zu tief ist .

    für deine klospülung googel doch mal nach grauwasser-nutzung ,
    bekomm es jetzt nicht mehr ganz zusammen und möchte nichts falsches sagen .
    dabei geht es darum abwasser aus dem haus wieder aufzubereiten für die klospülung etc .
    rechtlich gibt es dabei auch keine bedenken ,
    denn für dieses wasser hast Du ja bereits gebühren bezahlt ..... nutzt es dann eben nur zweimal .



    mfg dieter
     
    Es gibt für Regenwassernutzung geltende Vorschriften die einfach beachtet werden müssen. Behörden und Wasserversorger müssen informiert werden. Das ist zwar Papierkrieg und Aufwand, aber wenn Du im Endeffekt auf lange Sicht Deinen Geldbeutel schonen möchtest solltest Du das in Kauf nehmen.
    So ein Ding zu basteln und illegal zu betreiben finde ich nicht richtig und wird, wenn es denn auffliegt, empfindlich bestraft.
     
    Es gibt für Regenwassernutzung geltende Vorschriften die einfach beachtet werden müssen. Behörden und Wasserversorger müssen informiert werden. Das ist zwar Papierkrieg und Aufwand, aber wenn Du im Endeffekt auf lange Sicht Deinen Geldbeutel schonen möchtest solltest Du das in Kauf nehmen.
    "Geltende Vorschriften" und "Papierkrieg" nennst du das? :rolleyes::rolleyes::rolleyes:
    Also ich würde da schon etwas weiter gehen. Behördenwillkür und völlige Inkompetenz trifft es nach meiner Meinung da schon viel eher. Das mag zwar sicher nicht für jeden Ort zutreffen, aber doch sicherlich für viele davon.
     
    Ich würde eher Wegelagerei und Raubrittertum dazu sagen, so wie sich vor allem die Abwasserzweckverbände hier im Osten aufführen. Die absolute Krone ist die Einführung der Regenwassergebühr die jeder Grundstückseigentümer zu zahlen hat, je nach Dach- und versiegelter Grundstückfläche.
     
    Ich würde eher Wegelagerei und Raubrittertum dazu sagen, so wie sich vor allem die Abwasserzweckverbände hier im Osten aufführen.
    Tja also... das Thema Abwasserzweckverbände im Osten Deutschlands ist ja ohnehin ein ganz eigenes Kapitel. Erst lassen sich viele Kommunen von skrupellosen Unternehmen in Verbindung mit völliger Inkompetenz so richtig über den Tisch ziehen und anstatt das nun die Politiker eigentlich die Verantwortung dafür zu tragen haben, bürdet man die Last dieser Fehlentscheidung einfach dem Bürger auf. Frechheit ist da noch sehr weit untertrieben.

    Die absolute Krone ist die Einführung der Regenwassergebühr die jeder Grundstückseigentümer zu zahlen hat, je nach Dach- und versiegelter Grundstückfläche.
    Das war bei uns auch ganz "lustig". Als wir vor 7 Jahren unser Haus kauften, war der Regenwasserkanal völlig dicht. Einige Nachforschungen haben dann ergeben das bereits der Vorbesitzer die Regenrinne abkoppelte und in den Garten umleitete. Da wir den urspünglichen Regenwasserkanal aber nicht finden konnten (war sehr tief in der Erde abgebrochen worden, warum auch immer) stellten wir beim Abwasserverband einen Antrag und wollten das Regenwasser im Garten versichern lassen. Die Antwort kam prompt, da müssten wir erst einmal einen Grundstücksplan einreichen und noch hundert andere Auflagen beachten die einfach nicht zu erfüllen sind.
    Inzwischen führen wir einen Teil des Regenwassers wieder in die öffentlichen Kanalisation und einen anderen lassen wir nach wie vor im Garten versickern. Aber bezahlen dürfen wir das natürlich trotzdem.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Das ist das Thema worauf ich gewartet habe.
    Wußte ja nicht ,das diese Regensteuerabgabe immer öfter angewandt wird.
    Bei uns hier ,nehmen nur 2 Gemeinden diese Steuer.Erzähle ich bei Freunden ,die weiter entfernt sind davon,werde ich lauthals ausgelacht.
    Und das traurige ist,wo soll das noch hinführen????
    Angefangen haben wir mit 120 Euro,jedes Jahr eine neue Erhöhung,dieses Jahr ca 8 Euro,
    dieses Jahr 24 Euro,also das dreifache.Und das bei immer gleicher Fläche.
    Habe mal gelesen,das Gemeinden sich solche lachhaften Steuern erfinden können ,um ihre
    Stadtfinanzen aufzubessern.
    Was aber ,wenn diese Erhöhungen so weiter gehen???
    Ist das bei euch auch so??

    Gruß Sternenfee
     
    es geht nicht nur um die "Stadtfinanzen"
    aufgrund der Trennkanalisation (Regen- und Abwasser in zwei getrennten Kanälen) kommt in den Kläranlagen zu wenig Wasser an um das Klärwerk richtig zu beschicken; daher bedarf es Rückbauten dieses Systems und s kommt zu höheren Wartungskosten;
    desweiteren gilt es zu beachten, dass auch hier die allgemeinen Kosten nicht gerade gesunken sind!

    niwashi, der auch versiegelte Flächen besteuern würde, da sie selten notwendig sind ...
     
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