Was ist dieses Jahr los? Frustration macht sich etwas breit

[Schwabe12345]

Hallo zusammen,

gerade war ich, wie jeden Tag, im Garten. Das Wetter ist heute wieder Dauerregen, der Salat von Schnecken angefressen, die Kürbisse stocken, die Tomaten und Paprika wachsen nicht wirklich und von Sonne weit und breit keine Spur.
Kann es sein, dass wir heuer ein, für Obst- und Gemüseanbau, schlechtes Jahr haben?

Ich bin erst seit vier Jahren dabei und blicke daher nur auf begrenzte Erfahrung zurück. So schlecht lief es bisher aber meiner Meinung nach noch nicht.
Vielleicht will ich mit diesem Beitrag einerseits meinem Frust ewas Luft machen und andererseits die Absolution von euch holen, dass es nicht hauptsächlich an mir liegt sondern die Randbedingungen (kalter Mai, regnerischer Juni) schlecht sind.

Für eure Rückmeldungen jetzt schon vielen dank!

 

[Herr Hübner]

Hey ho.

Lass den Kopf nicht hängen!
Dieses Jahr ist's, so ich mir eine Bewertung erlauben darf, wirklich komisch.

Aber hey, so ist es halt mit der Natur von der Natur.

 

[Platero]

Ich komme gerade aus dem Wald zurück. Der sieht echt übel aus, dem tut das aktuelle Wetter wirklich Not!
Auch wenn mir als Mediterran-Pflanzen-Liebhaber gerade etwas die Laune vergeht. Da waren die Beiden vergangenen Jahre eher nach meinem Geschmack!

 

[Rosabelverde]

So schlecht lief es bisher aber meiner Meinung nach noch nicht.

Die letzten 3 Jahre lief es noch viel schlechter: wochenlang blauer Himmel und dazu monatelang kein nennenswerter Regen. Wenn man genügend Gießwasser hatte, waren das aber wenigstens glanzvolle Tomatenjahre. Abgesehen davon waren das 3 Jahre mit ziemlich viel Frust, weil alles vertrocknete.

Der Frust ist dieses Jahr sogar etwas geringer, denn immerhin wächst ein bisschen was, bzw. es schießt zur Zeit sogar mächtig in die Höhe; Obst gibt's wegen der langen Kälteperiode aber wieder nicht. Und: nach 3 herrlich schneckenfreien Jahren sind die Biester zurück - mehr als je zuvor!

Jedes Jahr Frust, aber jedes Jahr aus anderen Gründen.

 

[Kapernstrauch]

Es kommt immer auf den Standpunkt (damit ist auch der Wohnort gemeint )an!
Bei uns wächst alles wie verrückt, schon lange nicht mehr so einen üppigen Garten gehabt - allerdings habe ich außer einigen Tomatenpflanzen und Kräutern, die geschützt stehen, keinen Nutzgarten.
Und Schnecken so gut wie gar nicht .....

 

[wilde Gärtnerin]

Ja, Standort und Standpunkt sind wichtig.
Hier wuchert alles und die Schnecken haben ihr Paradies.
@Schwabe12345, die Gelassenheit nimmt von Jahr zu Jahr zu - ändern kannst du eh nichts, also musst du dich arrangieren.

Für die Natur und die Wälder find ich den Regen optimal und im Garten ist das Grün fürs Auge auch wohltuender als braune, vertrocknete Pflanzen.

(Hagel, wie gestern Abend müsste aber nicht unbedingt sein)

 

[00Moni00]

Bei uns läuft es eigentlich gut, was Gemüse und Früchte angeht - die Hortensien sind spät dran, die blühen noch immer nicht, aber der viele Regen hatte auch was Gutes, auf den Feldern sprießen die Sonnenblumen, Zuckerrüben und Getreide.., war im Vorjahr alles zu trocken.
Mir sagt dieses Wetter aktuell sehr zu - jeden Tag nur so um die 26°/27° mehr bräuchte ich auch im Sommer nicht...
Gewitter blieb bis jetzt aus..., braucht auch keiner.

 

[elis]

Wir müssen alle lernen, das hinzunehmen, was wir nicht ändern können. So schwer oder leicht es auch fällt. Wir neigen halt dazu, je nach momentaner persönlicher Verfassung zu dramatisieren oder zu bagatellisieren. Also nur Mut, das wird alles wieder gut werden.

lg elis

Mit zunehmendem Alter wird man immer geduldiger notgedrungen . Also hast noch Hoffnung.....

 

[Pyromella]

Kann es sein, dass wir heuer ein, für Obst- und Gemüseanbau, schlechtes Jahr haben?

Klar, manchmal muss der Frust raus, wenn gerade der Wurm drin zu stecken scheint. Aber beurteile das Jahr als ganzes erst, wenn das Jahr auch um ist.

Ich gärtnere (auch schon unter Anleitung der Eltern) schon etwas länger und habe den Eindruck, dass jedes Jahr irgendwas super gedeiht, und irgendwas so gar nicht. Es gibt kein Jahr, in dem alles misslingt und es gibt auch nicht das Jahr, in dem alles super wächst.

Die Stachelbeeren scheinen bei uns komplett auszufallen, da ist Frost in die Zeit der Blüte gekommen. Dafür hängen die Johannisbeeren voll und es müsste einen bösen Hagel geben, um eine tolle Ernte zu verhindern. Die Himbeeren blühen auch reichlichst.

Meine Tomaten auf dem Balkon wachsen in ihrer geschützten Lage besser als in den Jahren, in denen sie schon im Mai über 30°C gekocht wurden. Jetzt habe ich kräftige, tiefgrüne und gesunde Pflanzen die viele Blüten tragen. In anderen Jahren begann schon im Juni der Kampf gegen die Spinnmilben.

Die kalten Nächte im Mai scheinen einigen Pflanzen den Start verzögert zu haben, so wollen zum Beispiel die Möhren nicht recht. Dafür wachsen die Kartoffeln kräftig und auch die Zwiebeln stehen gut da.
Alles, was zuerst gekümmert hat, wird schon noch wachsen. Man braucht mal wieder die große Tugend der Gärtner: Geduld!

 

[Desperado]

Wir haben bislang noch nicht wirklich viel Regen abbekommen und liegen mit den Niederschlägen in 2021 noch unter 200mm - und das halbe Jahr ist schon bald rum. Lediglich die kühle Witterung im April und Mai, die für unsere Weinbauregion sehr ungewöhnlich war, und unsere tonreichen Böden haben dafür gesorgt, dass wenig Wasser verdunstet ist.
Sehr positiv haben sich die letzten Tage die Tomaten entwickelt. Die sind richtig toll losgewachsen, nachdem der Boden zuvor schon etwas kalt und träge war. Sehr gut haben sich auch die Salat- und Kohlpflanzen (Weißkohl, Kohlrabi) gemacht. Die haben mittlerweile richtig große Blätter und die Köpfe beginnen zu wachsen. Und die dieses Jahr gepflanzen Erdbeeren machen sich auch soweit ganz ordentlich.

Enttäuschend sind bislang die Paprika, die schon bei der Anzucht im Haus nur unzureichend gewachsen sind. Die hätte ich nochmal umtopfen sollen, aber leider ist mein Platz am Fenster doch sehr begrenzt. Und die sind noch weit in der Entwicklung zurück. Ebenfalls enttäuschend sind die Weinreben, die dieses Jahr erst sehr spät ausgetrieben haben. Ärgerlich ist auch der Monilia-Befall an den Sauerkirschen, während sich die Apfelbäume recht gut präsentieren und mal wieder viel zu voll hängen und noch ausgedünnt werden müssen.

Alles in allem bin ich zufrieden. Dieses Jahr sollte man verstärkt auf den Falschen Mehltau achten und bei den ersten Anzeichen auch gleich behandeln.

 

[elis]

Ja mit den Paprika ist jedes Jahr ein Lotteriespiel. Heuer habe ich nur 3 Pflanzen, bin gespannt wie die werden. Voriges Jahr hatte ich so ca. 24 Pflanzen und hatte nicht viel Früchte dran. Es war im Frühling einfach zu kalt, das holen sie nicht mehr ein. Heuer scheint es auch wieder so zu sein. Wir hatten bis vor einer Woche nachts nur +3-5 Grad, das ist einfach zu kalt. Jedes Jahr ist es anders, damit müssen wir uns halt einfach abfinden. Tomaten hatte ich immer genügend und anderes Gemüse auch.

lg. elis