Hallo,
das Problem mit der Erfahrung ist, dass die Sorten unterschiedlich stark sind und unterschiedilch gut oder schlecht damit fertig werden.
Ich habe seit 3 oder 4 Jahren einige weinige infizierte im Garten, die zweifelsohne frei Haus geilefert wurden.
Als grassierend kann ich die Veränderung (noch?) nicht bezeichnen.
Noch ein Problem bei der Prognose ist der Vermehrungszyklus der Tulpen.
In diesem Jahr erschienen bspw. Tulpen wieder, die in den letzten beiden Jahren gar nicht geblüht hatten und die ich nicht nachgepflanzt habe. Plötzlich sind die Töchter groß genug und blühen.
D.h., wenn mal 2 oder 3 Jahre welche verschwinden, bleibt die Frage offen, ob der Virus sie umgebracht hat, ob sie gerade im Verborgenen brüten oder ob es einfach eine doofe, faule Sorte ist, die sowieso nicht wiederkommt oder deshalb nicht wiederkommt, weil das Beet so dicht bepflanzt ist oder die nicht genug Dünger abbekommen hat oder es ihr im Sommer zu nass war, oder, oder.
Es wäre ziemlich gewagt zu sagen,
Kees Nellis (hatte ich, kam 2 mal, stark abnehmend) erwischt es eher als
Olympic Flame, ohne eine regelrechte, langjährige Versuchsreihe aufzubauen.
Möglicherweise gibt es vergleichende Untersuchungen? Das Thema ist schließlich gärtnerisch interessant genug.
Und dann gibt es noch zwei - nicht unbedingt widersprüchliche, aber doch nicht übereinstimmende - Aussagen über die Verbreitung des TBV:
1) luftig via Blattlaus
2) durch nahen Wurzelkontakt
Letzteres hieße fast zwansläufig, dass die entspringenden Töchter sich alle infizieren werden.
Ersteres ist so sozusagen dasselbe wie "Roulette" und keine Chance auf Einflussnahme und Besserung.
Evt. läuft die Ansteckung auch auf beiden Wegen.
Am heutigen Tag weiß ich nur soviel:
Die Sorten reagieren unterschiedlich anfällig und unterschiedlich schnell - und die nachgelieferten Neulinge sind vermehrt verseucht. In meinem Garten scheint es nicht über die Maßen ausufernd und virulent zu sein.
Es kann hinzukommen, dass sich der eigene Blick im Laufe der Jahre schärft und man einfach viel mehr neue Tulpen hinzusetzt als zu Anfang der eigenen "Gartenkarriere", als 2 Packungen Apeldoorns und eine Tüte gemischte Bonbons völlig ausreichend waren. Damit steigt die Chance auf kranke Imoprte entsprechend.
MfG
Vita
P.S.:
Kees Nelis, in der vorigen Saison hatte ich 5 eindeutig kranke Zwiebeln, die natürlich via Müllverbrennung entsorgt wurden, die anderen 5 sahen gesund aus und wurden im Herbst wieder eingepflanzt. 2 davon zeigen jetzt die abgebildete Färbung.
Das ist allerdings viel!!