
Aus dem Garten v. 24. Aug. 2016
Nun, es ist eine Lagerstroemia,
eine Kreppmyrte oder (wenn man Literatur sucht) eine Crapemyrtle. Da es keine "Myrtle" ist, schreibt man das im Englischen richtigerweise zusammen, aber mit diesen Namen, wie auch immer geschrieben, kommt man im Internet weiter. Gute z.T. exzellente Informationen findet man noch immer fast ausschließlich auf amerikanischen Seiten. Auf dt. liest man viel Unfug, meist von denen, die sie nicht mal haben oder die falschen Sorten pflegen.
In wärmeren Gegenden Deutschlands wachsen auch die L. indica (ursp. aus Korea).
Hier gibt es z.B. im Raum Frankfurt mächtige Büsche aber auch bereits große Bäume.
Aber bedenkt: Es gibt viele Arten im Habitus von kleinster Buschform für den Blumentopf bis zum Baum - also so ziemlich alles.
In kälteren Gegenden wachsen einige der frostfesteren Hybriden L. indica x fauriei eher. Sie sind meist auch deutlich mehltauresistenter.
Gerade aber mit den kleinwüchsigeren frostfesteren Arten, wie z.B. der Hopi, brauchte ich mehr Geduld - und in jedem Fall einen absolut schattenfreien, warmen Platz.
Besonders schön finde ich die Miami, die etwas empfindlichere Tuscarora und die bei mir sehr stabile spätere Lipan. Sie wird in 1..2 Tagen mit der Blüte starten.
Wer wo?
Dehner soll die jetzt im Angebot haben/gehabt haben. Bisher bezog ich schon wegen der hervorragenden Beratung durch den Senior, bei Steinegger in Rheinfelden.
Einige seiner Pflanzen sah ich auch bei Gräfin Zeppelin im Angebot.
Da die Zahl der immer härteren und gesünderen Auslesen aus den "normalen" (bei uns weitgehend ungeeigneten) L. indica sehr groß geworden ist (Angebote z.B. aus Frankreich), ist es für jeden Interessierten schon wichtig, sich um einen geeigneten, sonnigen, warmen Platz und um mehr Information zu bemühen, als ich sie hier liefern kann. Beherzigt aber bitte, dass man Kreppmyrten nicht köpft (crapemyrtle murder), sondern den natürlichen Wuchs erhalten muss.
Geschnitten wird knapp vor Austrieb der sehr spät erfolgt (A. Mai?).
Man schneidet dabei keine Blüten ab, da die am Neuaustrieb erst gebildet werden.
Schneiden ist für ein stabiles Gerüst wichtig - das lernt man schnell.
Warum ich die habe ?- Na, was schon blüht an Gehölzen im Sommer und Herbst und dann in so vielen Farbtönen? Ich habe viele Rosen und brauchte halt auch etwas, was nicht kratzt, außerdem ist es Hobby oder wie eine Nachbarin sagte:
It's must have!
Na gut, ich sehe das gelassener: Bei mir ist es die Neugierde!
(Höhe 530...550m über NN, kalte Lage, windig)
Aber wer in ungünstiger Lage wohnt, der wird einige Jahre einkalkulieren müssen, ehe die sich berappelt haben. Freunde auf der Alb haben die deswegen erst mal in Kübeln gezogen. Beim Auspflanzen erfordert aber der dann noch immer beengte Wurzelraum geraume Zeit des Gießens.
Kein Kalk! Kein Düngen nach E. Juni, wenn ausgepflanzt - besonders nicht in kalter Gegend. Im Winter Stämme schattieren, da keine dicke Borke schützt.(Herrliche Stammfarben möglich)
Ihr könnt derzeit unter vielen zig Sorten wählen, doch den Steckling von der Adria, denn könnt ihr meist vergessen, wenn es keine neuere Züchtung ist.
Die beiden Bilder (Attamchments) zeigen die Zuni und die Natchez - aufgenommen am 24.8.16 - Alle sind durch den kalten Jahresstart etwas später dran.
Liebe Grüße
threerivers
Habe mir mal ein Foto gedreht und genauer angesehen. Von den Blättern her sieht das sehr nach Hybride aus und wenn die Farbe stimmt, könnte eine Tuscarora sein.
Die T. kann man statt als Busch auch 3 oder 5 -stämmig ziehen, wenn Platz vorhanden, dann als Baum. Eine Pracht! In warmen Gegenden ist farblich auch die Catawba etwas Besonderes.
L. Indica: Normalerweise sät man frischen Samen noch im Herbst am Fensterbrett.
Die Sämlinge werden die Blätter abwerfen, wenn es ihnen zu dunkel wird aber früh im kommenden Jahr weitermachen. Meine Erfahrung; 50 Korn - 50 Pflanzen!
Hybriden gewinnt man kaum aus Samen aber unter den indica Sämlingen sind heute durch Quebestäubung meist sehr viele Farbtöne zu finden.
Ich bestellte bei eb.. .com für sehr wenige $. Kam sofort im Briefumschlag - alles bestens. Aber L. indica, das sagte ich, sind wohl frostempfindlicher.
Wollte einige erfrieren lassen (größere, ältere Pflanzen) - aber der Winter war diesmal ja nicht gar so streng..