Storchschnabel Rozanne geht ein

[Pluto]

Ich hatte letztes Jahr einige Storchschnabelpflanzen der Sorte Rozanne in eine Rabatte gepflanzt. Da die Erde dort 20 Jahre lang keinen Dünger gesehen hatte, habe ich etwa 10 Liter Kompost auf einen Quadratmeter aufgebracht und etwa 20 cm tief umgegraben.

Ich hatte die gekauften Storchschnabelpflanzen zuvor in größere Töpfe gesetzt und etwa einen Monat wachsen lassen. Nach Einpflanzen in den Boden haben sich die Pflanzen kaum entwickelt. Eine wurde schon letztes Jahr immer kleiner und ist dann eingegangen und drei weitere über den Winter. Dieses Jahr ist eine Pflanze am abnippeln und die anderen wachsen einigermaßen aber nicht üppig

Verträgt der Storchschnabel Rozanne keinen Kompost, war es zuviel, nicht richtig durchmischt, oder zu unreifer Kompost (war vom städtischen Entsorger)? Fehlt vielleicht sogar Stickstoff? Zuvor wuchs auf der Fläche eine andere Storchschnabelart, die äußerst robust war.

 

[tina1]

Hast du vor dem Einpflanzen den Wurzelballen der Pflanzen entfilzt?

 

[Pluto]

Nein, denn der größere Topf war kaum durchwurzelt.

 

[tina1]

Dann weiß ich leider auch keinen Rat.

 

[Randolph]

Hallo,

Deine Sorte 'Rozanne' ist ein Arthybride aus Geranium wallichianum, dem Nepal
Storchschnabel, und Geranium himalayense, ... Name selbsterklärend ,-) Damit also
eine alpine Pflanzen ...

Eigentlich einfach zu kultivieren ... benötigen nur Sonne, eine ausreichende
Dränage und homosen Boden. Reiner Kompostboden ist zu nass und lässt die
Wurzeln schnell verfaulen. Ein Überangebot an Stickstoff unterbindet ein gesundes
Wurzelwachstum.

Falls die Pflanzen in Torfsubstrat gepflanzt waren und Du den vor dem Pflanzen
nicht genug herausgekratzt hast, ist nicht ausgeschlossen, dass sie durch Trockenheit
Schaden genommen haben. Torf trocknet bei Vollsonne schnell aus, auch bis in
30 cm Tiefe! Und das gilt besonders bei Frost im Winter - Frosttrocknis.

Vielleicht ein Bild vom Standort und Deinen Restpflanzen? Dann kann man konkret
werden ... alles andere bleibt so doch Hypothese/Ratespiel ...

Gruß, Rudi

PS: Und wie bestellt von Deiner Sorte am Wochenende ein Bild gemacht, bei
Hagenbeck in HH! Fand´ die Idee toll ...

 

[Pluto]

Hier ein Bild von einem Teil der Rabatte mit der betroffenen Pflanze rechts unterhalb der Mitte. Die Pflanze wird wie die zuvor abgesorbenen Pflanzen eher kleiner als dass sie wächst.

Im Vordergrund übrigens die andere Storchschnabelart, die zwar nur in 2 Schüben im Mai und Juli blüht, dafür aber kaum umzubringen ist.

 

[Randolph]

Hallo Pluto,

danke für das Bild!

Du scheinst vor kurzem Sand ausgestreut zu haben? Oder ist der Boden
tatsächlich so vermagert (kaum Humusanteile). Das wäre allerdings tatsächlich
aus dem fehlenden Unkraut/Gras (ohne Hackspuren) und der Vermoosung
abzuleiten. Auch erkenne ich an der Pfingstrose keine zusammengebundenen
Blütenstiele, sie hat also wohl nicht geblüht (sonst würden vermutlich Triebe
niederliegen). Auch in dem Fall erscheint mir der Boden tatsächlich nicht humos
genug; frischer Humus bei guter Dränage, das benötigt er ...

Ich denke, der Standort ist auch vergleichsweise schattig; die Gründe: der
schüttere Lavendel, der immerhin dennoch geblüht hat. Aber auch die Rose
vermittelt einen entsprechenden Eindruck; ebenso das Moos (und die nicht
blühende Pfingstrose). Volle Sonne benötigt aber Dein Storchschnabel, wenn
möglich ...

Ein dritter Gedanke: Kann es sein, dass Dein Storchschnabel etwas zu hoch
eingepflanzt ist ... mir erscheint es fast so. In dem Fall würde er zusätzlich
in heißeren und trockeneren Phasen leicht Schaden nehmen, verstärkt durch
Regenschatten durch Büsche und Bäume (so wirkt der Boden). Zu große
Trockenheit mag er nämlich auch nicht ... obwohl das bei einem humosen
Boden mit einem gewissen Lehmanteil absolut keine Rolle spielen sollte. Dein
Boden erscheint aber eher sandig ... in dem Fall reagiert er empfindlicher!

Eines steht fest, zu feucht hat er es bei Dir nicht! Also ggf. mehr nach vorne
in die Sonne und abgelagerten Humus, am besten Laubkompost (von Ahorn oder
Buche) mit etwas Lehm und Kies einarbeiten.

Beste Grüße

Rudi

 

[Pluto]

Der Sand stammt von einem heftigen Regenguss, bei dem wohl der Sand augewaschen wurde. Das Unkraut zupfe ich immer aus, da Hacken zumindest bisher schwierig war wegen der flachen Wurzelausläufer des alten Storchschnabels.

Die Rabatte liegt auf der Südseite des Hauses und ist eigentlich die sonnigste Region des Geländes nur eine Zierkirsche etwa 1 Meter rechts vom Bild mit ca. 4 Metern Höhe wirft vormittags Schatten. (Siehe Bild vom Juni unten)

Der Pfingstrose geht's gut. Sie trägt in etwa 50 cm Höhe einen Ring um den Bauch und ist schon seit Mitte Juni verblüht. Ebenso verblüht sind die meisten Rosenblüten.

Den Lavendel hatte ich im Frühjahr bis auf die untersten Neuaustriebe zurückgeschnitten.

Das Moos wird allerdings immer mehr zum Problem, leider mittlerweile auch Lebermoos. Vermutlich habe ich Sporen davon beim Eingraben der neuen Pflanzen zutage gefördert.

 

[Randolph]

Hallo Pluto,

sehr gut, dann kann man Lichtmangel streichen ... ggf. auch Nährstoffmangel.
Sind die Wurzeln, auf die Du beim Versucht zu Hacken triffst, nicht viel eher die-
jenigen der Zierkirsche? Und die würden dann ein vielleicht doch ein mögliches
Auslaugen des Bodens erklären? Auch ein rasches Austrocknen ...

Versuche es einmal mit Kalken in Kombination mit abgelagertem Kompost wie
beschrieben ...

Gruß, Rudi

 

[Vitalis]

Pluto, eine erste Hilfe für Dein Beet mit den Rozannes und Pfingstrosen wäre ein Mulchen der Erde. Hast Du Rasenschnittgut zur Verfügung? Das hat bei mir geholfen.

Ich befürchte, dass Deine Storchschnäbel sich an diesem Platz niemals richtig wohlfühlen. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. Sie mögen keinen Schatten und eigentlich auch keinen Halbschatten. Die Rozannes wollen volle Sonne, sonst gedeihen sie nicht gut. Das wurde von meinen Vorrednern auch schon geschrieben.