Sprüher vs. Rotator vs. Getrieberegner

[Heimchen84]

Hallo alle zusammen,
für die Bewässerung meines Rasens tue ich mich etwas schwer, den richtigen Regner zu wählen. Wenn ich das richtig sehe ist ein Getrieberegner für große Flächen ideal. Aber wann nehme ich einen Sprüher und wann einen Rotator? Oder macht es vielleicht Sinn, auch größere Flächen (bei mir ca. 20x20m) mit Sprühern/Rotatoren zu beregnen?
Gruß,
Heimchen

 

[top_gun_de]

Sprüher sind die älteste Form der Beregnung. Man setzt sie heute nur noch auf Kleinstflächen ein, z.B. wenn enge Vorgärten bewässert werden müssen. Im Rasen sind sie überwiegend von Rotatoren verdrängt worden.

Rotatoren würde ich bis knapp 9m Reichweite einsetzen, da wird es dann eng. Die Modelle mit mehr Reichweite sind nicht mehr für alle Winkel verfügbar.

Getrieberegner sind für 20x20m ideal. Plane mit 10m Reichweite und einer muss noch in die Mitte, macht einen schönen Würfel mit 9 Regnern.

 

[Heimchen84]

Ok, das wäre auch mein Plan gewesen. Also die große 20x20 Fläche mit Getrieberegnern, kleinere Flächen bis 8m Kantenlänge mit Rotatoren, Sprüher gar nicht mehr. Meine Beete habe ich mit Tropfern (Einzelpflanzen) oder Mikrosprühern (Bodendecker) geplant.
Ich habe meine Einspeisung noch nicht ausgemessen, aber ich bin etwas besorgt - ich glaube, wir haben die nur per 1/2" angelegt. Schlimmstenfalls könnte das mit den Getrieberegnern dann bedeuten, dass ich 9 Kreise machen muss. Wären unter dem Gesichtspunkt 16 Rotatoren z.B. in 4 Kreisen sinnvoller?
Oder kann ich die Getrieberegner unabhängig von der Wurfweite so stark im Durchfluss reduzieren, dass ich auch mit 20l/min sinnvoll 2-3 Getrieberegner betreiben kann?

 

[top_gun_de]

Es gilt für Getrieberegner die Regel von Jess Stryker: Druck in Psi muss höher als die Wurfweite in Fuß sein, sonst leidet die Gleichmäßigkeit. Um das Auslitern kommst Du also nicht herum. Getrieberegner deutlich unter ihrem optimalen Druck zu betreiben ist schlecht für die Gleichmäßigkeit, ebenso wie bei Rotatoren. Gerade wenn Du mit Leitungswasser beregnest ist Gleichmäßigkeit auch ein Kostenfaktor für den laufenden Betrieb.

Tendenziell wirst Du das Leben mit Rotatoren etwas leichter haben, denn die niedrige Niederschlagsrate macht es dir leichter - die Regner laufen länger, der Druckverlust durch die dünnen Leitungen ist dafür geringer. Laufzeit ist bei Leitungswasser kein Kostenfaktor, die Pumpenkosten liegen beim Versorger.

 

[Heimchen84]

Druck wird ja nicht das Problem, wenn der Durchfluss klein genug ist. Ich denke ich muss mal beide Varianten durchrechnen und gucken, welche Stückliste am Ende günstiger kommt.

 

[merls]

Hallo Heimchen84,
bei einer 400m² Fläche und nur einem 1/2" Aussehahn kannst du deine Beregnung fast vergessen. 9 Kreise einzubauen ist Irrsinn.

Such mal in meinen Beiträgen nach der IBC Container Mini Zisternen Lösung die ich schon X-Fach beschrieben habe. IBC COntainter mit 1000L , Ordentliche Gartenpumpe mit presscontrol und Filter dran. Nachfüllautomatik für den IBC mit Magnetventil und H-Tronic Steuerung.
Und schon kannst du eine Beregnung planen die als Grundlage 3Bar Druck liefert und rund 3500l/h verregnen kann. Da kommst du dann sehr wahrscheinlich mit einer 1" Ringleitung wo 8 Regner und einer Stichleitung mit 1 Regner in der Mitte hin.

Kostet deutlich weniger als 9 Stränge mit 9 Magnetventilen und nem 12er Bewässerungscomputer.
Und die Beregnung ist deutlich effizienter.

Mit ner 3/4" Zufuhr zum IBC Tank und Nachfüllung di ebereits aber 80 oder 90% Zisternenfüllstand schon anfängt kannst du wahrscheinlich 1300-1500l am Stück bewässern. das wären etwa 7,5L/m² für einen Bewässerungsvorgang , das 3mal die Woche und du hast auch imHochsommer die 20l/m² erreicht.

Vergiss denn Gartenwasserzähler nicht sonst wirds mit abwassergebühren nen teuerer Spass.

Gruß
Torsten

 

[Heimchen84]

Gartenwasserzähler ist schon da.
Ich hab tatsächlich mal ausgerechnet: Wenn immer nur ein Regner läuft, brauche ich runde 10h bis mein ganzer Garten (ca. 600m²) 10mm abbekommen hat. Das wäre wieder ein Argument für Rotatoren.
Die Lösung mit der Gartenpumpe hatte ich ursprünglich (ohne Nachfüllautomatik) mal angedacht. Ich hab ein 500l Regenfass, da sollte noch ein zweites daneben. Die 500l hab ich letztens in 20min mir der Gardena Fasspumpe durch den Rasenspränger gejagt. Dann hatte ich mir die Grunfos Scala ausgesucht, plus zweites Regenfass und Installationsmaterial kommen dann rund 1000€ zusammen. Kurz mal überlegt, wie lange ich dafür das Wasser aus dem Hausanschluss laufen lassen kann, von Strom und Wartungskosten ganz zu schweigen - alles verworfen. Der Planer kommt mit 34x MP Rotator auf 16 Ventile, bei 25€ pro Stück sind das 400€. Wenn es 20 Ventile werden, auch nicht dramatisch. Dafür kann ich jeden Tag 2h irgendeinen Bereich laufen lassen mit minimalem Stromverbrauch - kein Problem. Am Ende will ich mich zwar verwirklichen, aber es geht trotzdem hauptsäcghlich darum, Wasser in den Garten zu kriegen.

 

[merls]

IBC Container 1000L gebraucht und gereinigt kostet ~60€
Ne ordentliche Pumpe gibts mit Druckschalter schon für 160€ (es muss keine sündhaft teure grundfos sein)
Die Nachfülllösung mit Material kommt maximal auf knappe 100€

16 Ventile + nen Verteilerkasten der blad nen quadratmeter groß ist. 400€ + Verbindungsmaterial + Kasten in der größe da biste bestimmt bei 600-800€ insg.
16 Rohre die jedes einzeln zu den Regnern im Boden vergraben..... das werden weit über 100m eher 200m Rohre werden.

Da kostet dich das zusätzliche Material bereits das 3-4fache was die IBC Lösung kostet..

Wenn du es wirklcih nach deinem Plan durchziehst... bitte mach nen Bericht daraus mit allen Kosten und Bildern der Installation incl. Verohrrung... Das wäre wirklich Interessant.

Viel Erfolg

 

[Heimchen84]

Ich möchte ja nicht sagen, dass die IBC Nachfüll Lösung schlecht ist. Ganz im Gegenteil, damit lassen sich ja durchaus einige Probleme lösen.
Bei mir fängt es aber schon damit an, wohin mit dem IBC? Ich konnte meiner Frau geradeso ein Regenfass abringen, weil es wie ein Weinfass aussieht: 500l ca. 300€. Bei der Pumpe sollte es was sein, was auch den Druck einigermaßen hält, daher die Grundfos. Mit Druckschalter ist das ja eher ein von bis. Dann muss das ganze auch noch stilvoll im Garten untergebracht und angeschlossen werden - da sieht die Multi-Regnerkreise-Lösung auf einmal gar nicht mehr so schlimm aus. Statt dem großen Ventilkasten für 300€ würde ich einfach zwei für 50€ nehmen. Oder drei. Ich plane sowieso 4-5 Verteilstationen.
Ich werde das erst nächstes Jahr realisieren, dieses Jahr hab ich mir diverse Einfassungen und Bepflanzungen als Projekt vorgenommen. Ich werde mal einen Bericht abgeben, wie es gelaufen ist und was es gekostet hat.

 

[merls]

Hallo Heimchen,
mir liegt es fern dir irgend etwas aufzuschwatzen, aber ich weiss einfach das eine Bewässerungslösung mit
derart vielen Kreisen , sooo vielen Verteilern und Magnetventilen keine gute Idee ist. Und wie schön sehn bitte 3 oder 4 Ventilkästen Deckel im Boden aus.

Dazu kommt, dass du deine Trinkwasserleitung ohne Leitungstrenner nicht direkt an eine unterirdische Bewässerungsanlage anschliessen darfst.
Siehe: https://www.ikz.de/nc/detail/news/detail/trennstationen-fuer-trinkwasser/
Diese Aufgabe übernimmt der IBC gleich mit. Er ist quasi der Systemtrenner.

Verkleide den IBC einfach mit einer Holzkiste. Die latten Hochkant gestellt und bissl geschwärzt mit nem Brenner und schon sieht das aus wie ein Weinfass.. Oder die Rückseite von Europaletten nach aussen und Blumenkästen reingestellt. Es gibt soooo viele kreative Möglichkeiten das zu verkleiden

Bei der Pumpe sollte es was sein, was auch den Druck einigermaßen hält, daher die Grundfos. Mit Druckschalter ist das ja eher ein von bis.

Einen Von/Bis Druck haben nur Hauswasserwerke mit nem Ausgleichsbehälter.
Jede normale Gartenpumpe / Kreiselpumpe mit einem Druckschalter liefern dauerhaft stabilen Druck.
Der Druckschalter macht nichts anderes als die Pumpe einzuschalten sobald ein verbraucher Wasser verbraucht.
Der Druck sinkt ab und der Druckschalter schaltet die Pumpe ein. Die Pumpe liefert Wasser je Nach Kennlinie.
Meine z.B. 3600l/h bei 3,5Bar.


Als Alternative für dich.... ersetze die popelige 1/2" Leitung vom Haupwasseranschluss durch eine 1" Leitung
damit einfach mehr Wasserdurchfluss vorhanden ist. Das dürfte immernoch billiger sein als die vielen extra Kreise mit Ventilen die halt auch alle Fehler verursachen können.

Miss erneut wieviel Wasser bei 3,5Bar durchläuft.
Vielleicht kannst du dann sogar auf 8-9 Getriebe Regner 3-4 Kreisen gehen.

Lieben Gruß
Torsten

 

[SebDob]

In die Ecken und in die Geraden Getrieberegner. Gerade ab 180 Grad kann auch ein rotator mehr Verbrauchen als ein Getrieberegner.

Hast du eine Skizze vom Rasen?

 

[Heimchen84]

Mein Plan sieht aktuell so aus. Hier komplett mit Rotatoren (hier Hunter, wobei ich im Moment eher zu Rainbird R-VAN tendiere). Der ganze Ausschnitt ist ca. 21x50m, der große Bereich oben 21x16m, wo ich noch zwischen Getriebe und Rotatoren schwanke.

 

[SebDob]

Ich hab bis jetzt leider nichts von r Van gelesen ob die praktisch besser halten. Der Verbrauch war aber bei mir höher als mit Getrieberegnern. Daher wieder zurück zu diesen.

Bei den rotatoren war wie gesagt das Problem, dass sie im 2.jahr schon nicht mehr drehten. Bei Ecken noch viel anfälliger. Da musste ich den Nachbarn mit wässern um einen größeren Winkel zu bekommen.

Die rotatoren musst du zwingend vom Rand weg setzen. Ecken 40cm, Geraden nicht ganz so viel.
Ausrichtung per Swing Joints sehr zu empfehlen.

Meine Versorgungsleitungen sind 32, wo ich mit t Stück auf 20er abgehe auf Swing Joints. Hat sich in der Praxis gut gemacht.

 

[Heimchen84]

Hi SebDob,

warum muss ich die Rotatoren zwingend vom Rand wegsetzen? Dass ich nicht auf den Kantenstein kann, ist klar, aber 40cm verstehe ich nicht.

Und der Verbrauch der Rotatoren (MP Rotator?) ist bei dir höher, als mit Getrieberegner? MP3000 hat auf den Viertelkreis 3,26l/min bei 2,8bar, PGP-Ultra mit 1,5 blau 5,9l/min bei 3bar. R-VAN24 kommt beim Viertelkreis auf 3,18l/min bei 3,1bar, 5000er mit 1,5er Düse auf 5,7l/min. Also ungefähr bei 180° treffen sie sich, aber meistens hab ich ja nur einen Viertelkreis.
Bei den Rotatoren sehe ich den großen Vorteil, dass sie langsamer beregnen und immer die gleiche Niederschlagsrate haben. Getrieberegner müsste ich je nach Wurfkreis über die Zeit steuern, dafür schaffe ich damit größere Wurfweiten (und es sieht beeindruckender aus ;-)). Ich hatte auf der großen Fläche oben auch ein Setup mit 2x3 Regnern und 8m Wurfweite (horrizontal Kopf an Kopf). Bei Rotatoren hätte ich da Bedenken, dass die Wurfweite zuverlässig funktioniert.

Ich hab in einem anderen Thread versucht herauszufinden, welche Marke zuverlässiger ist. Das Dreh-Problem soll bei R-VAN tatsächlich besser sein, als bei MP Rotator. Die Düsen sollen angeblich überall passen, man könnte also auch zwischen den Herstellern wechseln.

In dem Tool konnte ich das leider nicht eingeben, aber geplant hab ich eine 32er Ringleitung als Versorgung mit Einspeisungen wie eingezeichnet am Haus und links oberhalb der Garage an der Regentonne. Außerdem diverse Wassersteckdosen. Und von der Ringleitung gehe ich an die Verteiler und von dort mit 25er Leitung zu den Regnern und dort dann per SwingJoin/Flex an den Regner. In jedem Beet ein Verteiler für Mikrobewässerung, im Beet oben die Verteilung für das große Stück, in den Beeten rechts und links jeweils eine Verteilung für die seitlichen Stücke. Die Leitungen sind eigentlich völlig überdimmensioniert, weil wir nur ein 1/2 Zoll Außenwasserhahn haben. Aber ich will auf der Strecke möchlichst wenig Einbußen haben und sollte doch mal eine Pumpe oder größerer Anschluss kommen, hab ich noch Reserve.

 

[SebDob]

Sie fangen und hören nicht mit einer geraden Kante an/auf.

Bau Mal so ein Teil auf.

Ich bin auch von den 90grad Ecken weg. Hab meine Bäume aus dem sprühfeld genommen.

Und wenn du den Winkel vergrößerst, ist der Getrieberegner wieder im Spiel.