roter Pfirsich zum Kochen? Kennt den jemand?

ClaudiaHeike

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Hallo allerseits,
ich bin auf der Suche nach mehr Info zu einem interessanten Pfirsich, der auf dem Hof eines alten Hauses mitten in Hessen steht und prima Früchte trägt, die zum So-Essen schlecht geeignet sind, weil bretthart. Sie sehen ganz normal aus und das Fruchtfleisch ist rot. Letzten Herbst habe ich davon blutrote Marmelade gekocht, die wahnsinnig aromatisch ist und alles, aber auch alles verfärbt hat, was damit in Berührung kam.
Hat eine/r eine Ahnung um was für eine Sorte es sich dabei handelt? Bin leider nicht die Besitzerin des Baumes, nur eine Bekannte, aber das Teil interessiert mich sehr, ich hab solche Pfirsiche noch nie vorher gesehen...
 
  • thomash

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    Dito - gibt traumhafte Marmelade.

    Roh essen - wenn man so gute Zähne hat - ist der Geschmack eher bescheiden.

    Aus dem Kern ziehen dauert aber ewig, bis dieser Früchte trägt. Meine Wildkirsche brauchte 15 Jahre.

    Wenn du Interesse hast, dann entweder bei einer Baumschule einen solchen kaufen oder dir Reisser geben lassen und auf einer Unterlage selbst veredeln oder veredeln lassen. Wobei bei Steinobst es sicher besser ist, dies einen Fachmann machen zu lassen, denn diese wachsen schlechter an als z.b. Apfel.
     
  • ClaudiaHeike

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    Danke Commander,

    das stimmt sehr wahrscheinlich. Das wusste auch keiner der Nachbarn dort und der Vorbesitzer hat wohl die Früchte aus lauter Unkenntnis, was man damit machen könnte stumpf jedes Jahr vergammeln lassen...
    Erstaunlich finde ich, dass der hessische Winter (ok, die letzten beiden waren ja keine...) wohl schon Jahrzehnte überstanden hat.
    Also danke nochmal für die Behebung der Bildungslücke...
     
  • thomash

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    Das shöne an dem Pfirsich ist auch, dass er nahezu resitent gegen die Kräuselkrankheit ist und als einer der wenigen Pfirsiche nicht gespritzt werden muss.
     

    ClaudiaHeike

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    Hallo thomash,

    Je nun, da stellt sich die Frage, was schneller eintritt: Dritte Zähne oder tragender Baum...?
    Als Optimistin halt ich es da vielleicht eher mit dem Baumzichtversuch, zumal das ja wohl ausgerechnet bei dieser Sorte ohne Veredlung klappen soll...bin gespannt.
    Frag mich in 15 Jahren nochmal, ok?;)
     
  • thomash

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    Finde das toll (ich bin zu alt dafür;)).

    Frag mal andere die das auch versuchen. Ich kann mir vorstellen, dass man durch geeignete Schnittmaßnahmen die Tagfähigkeit um einige Jahre beschleunigen kann. Ob das stimmt weiß ich aber nicht.
     

    thomash

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    Ich seh noch ein anderes Problem: Die Unterlage

    Wenn du ihn aus dem Kern ziehst wird das ein großer Baum der auch entsprechende Pflege erfordert. Beim Pfirsich ist z.b. der jährliche Schnitt aufwendiger als bei allen anderen Obstbäumen. Dies gilt aber primär für den Edelpfirsich, ob dies beim Weinbergpfirisch auch in dem extremen Maße zutrifft bin ich überfragt.

    Den Schnitt im einzelnen zu beschreiben ist nicht einfach und in deinem Fall auch noch etwas früh. Im wesentlichen bedeutet es, dass man zum einen die Zweige mit Scheinfrüchten entfernen soll und dass man getragene Triebe abschneidet, damit mehr junges Fruchtholz gebildet wird, denn Pfirsiche tragen die schönsten und besten Früchte am einjährigen Holz.

    Wird der Baum zu hoch, dann ist der gute Schnitt immer schwerer und man selbst wird immer älter und ist nicht mehr so beweglich beim Baumklettern;)

    Insofern kann die Veredelungstechnik auch erreichen, dass man den Weinbergpfirsich auf eine schwachwüchsige Unterlage verdelt, sodass der Baum nur max. 4 m hoch wird und auch weniger Raum einnimmt.

    Aber ich will dir den Spaß nicht nehmen. Züchte den Baum ruhig aus dem Kern, denn es macht Spaß zu erleben wie aus solch einem winzigen Pflänzchen ein mächtiger Baum wird.
     

    thomash

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    Andererseits werden Weinbergpfirische in der Regel gar nicht geschnitten, weil die Besitzer eh vom Baum in der Regel enttäuscht sind und er trägt dennoch.
    Ob die Früchte mit dem richtigen Schnitt besser wäre ist letzlich eine Frage die ich nicht beantworten kann.
     
  • ClaudiaHeike

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    Tja, da hilft wohl nur Ausprobieren. Auf jeden Fall Danke für die vielen Anregungen, zuerst braucht's wohl mal einen Kern und dann einen Standort - ich hab nämlich selber leider keinen Garten, aber meine Eltern bzw. mein Freund (wenn ich das Pflänzchen bei ihm unterstelle ist das wohl ein recht deutlicher
    Liebesbeweis...), aber so weit bin ich ja nich nicht.
    Übrigens kenne ich das Thema Warten von einer Edelkastanie, die hat auch 20 Jahre gebraucht, die hatte ich als Teenie gezogen. Leider wurde sie der Gartenumgestaltung meiner Eltern geopfert, war aber auch (noch?) nicht sehr ertragreich...
     
  • fruitfarmer

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    Holla, die Waldfee!

    Hier werden aber mal wieder viele, viele Thesen zum Thema Wüstentauchen aufgestellt. Und viele, viele Buchstaben zu Worten geformt, dessen Bedeutung mir nebulös erscheinen.

    Roter Weinbergspfirsich, Blutpfirsich (oder halt ein regionaler Name) scheint ja schon mal der gesuchte Pfirsich zu sein.

    Nun, „bretthart“, „bescheidener Geschmack“, usw. sollte diesen durchaus schönen und schmackhaften Pfirsich nicht in Misskritik bringen! Ich persönlich finde ihn grandios, ich setze ihn fast mit meinen gelbfleischigen Pfirsichen gleich.

    Man sollte dem geneigten „Halter“ lieber hinterfragen, ob er der Edelrasse Pfirsich ein geeignetes soziales, kulturelles Umfeld bieten kann! Muhaha

    Auch wenn man mittlerweile auf fast jede klimatische Problematik mit den passenden Pflanzen reagieren kann, muss man sich auch Grenzen aufzeigen lassen. Was kann der Pfirsich dafür, dass er darben muss.

    Vergleich Kirsche „de Wilde“ zu Pfirsich hinkt.

    Das Weinbergspfirsiche i.d.R. nicht geschnitten werden, weil der eingetragene Halter enttäuscht sei, halte ich für ein Gerücht. Und wenn dem so sei, dann sollte der Baum vom Besitzer enttäuscht sein, nicht umgedreht.

    ....wenn ich das Pflänzchen bei ihm unterstelle ist das wohl ein recht deutlicher Liebesbeweis..


    Sicher, wenn er dann auch noch HGN User ist, Daumen hoch! Apropo Daumen, ist dieser Grün oder eher Dunkelschwarz. Der Arme wird bis zur ersten Vollernte, sagen wir mal in 15 Jahren, hoho, unruhig schlafen dürfen....... Ne´, war war Quatsch, also das mit den 15 Jahren, aber schlafen wird er aus Angst um sein"Liebesbarometer" wohl eher schlecht. (Sorry, ich find das so Klasse...)

    ...war aber auch (noch?) nicht sehr ertragreich...
    Kastanie, Nüsschen, etc. jepp! Noch nicht!
     

    thomash

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    Kein Wort verstanden.

    Zugegen kann ich nur aus meiner Kirsch und meiner Pflaumenerfahrungen sprechen da ich selbst noch nie einen Wildpfirsich hatte.

    Gib mal eine Prognose ab, wann ein Pfirsich aus dem Kern gereift erste Früchte bringt und wann Vollertrag.

    und zu 2: Soll man nun den Wildpfirsich schneiden oder nicht. Ich denke dass auch er die besten Früchte aus dem Vorjahrestrieb bringt und daher ist schneiden sinnvoll - oder?

    Gerade mit Pfirsichen kenne ich mich wenig aus (noch), weil meine 2 Pfirsiche + 1 xAprikose + 1 x Nektarine noch in den Kinderschuhen stecken.

    Apropo Kinderschuhe muss nochmal weg um meinen neuen Apfelbaum zu pflanzen.
     

    ClaudiaHeike

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    Hallo fruitfarmer,

    bin mir nicht sicher ob ich einem potenziellen Blutpfirsich-Baum intellektuell gewachsen bin, werde es aber wohl in den kommenden Jahrzehnten feststellen...
    Schön, wenn ich Dich gut unterhalten habe, war mir ein Vergnügen, auch wenn ich Dir phasenweise nicht recht folgen konnte (für einen Obstbaum reicht es hoffentlich denn doch)...
    Vergib mir meine Unwissenheit zum Thema, auch wenn es Dich hart ankommt, aber just deswegen stell ich ja hier Fragen!
    WEIL ich (noch) keine Ahnung habe! Finde ich sehr schlüssig, den Angang.
    Von einem Thema keine Ahnung haben und dann Leute fragen, die sich damit auskennen halte ich für ziemlich zielführend, oder siehst Du das anders?
     

    fruitfarmer

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    Hallo Claudi,

    keine Bange, Du bist jeder potenziellen Gartenaufgabe intellektuell gewachsen, da mach ich mir keinerlei Sorgen. Das ist schließlich keine Zauberei.


    Beim Lesen bzw. interpretieren eines Post´s bin ich mir da nicht ganz sicher. Womit mag ich DICH wohl so angepisselt haben? Deinen Angang finde ich schlüssig und zielführend.


    Bis Du denn bis dato zielführend schlüssig fündig geworden? Wurden Deine Fragen schlüssig beantwortet. Wenn ja, ist doch gut!


    Und entschuldige bitte, wenn DU mich leider nicht unterhalten hast.


    Egal, coole Sonnenbrille.


    Unbenannt.png
     

    Chris Arndt

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    Ich habe selbst vor mehrere Pfirsichbäume mit roten Fruchtfleisch aus Kernen zu ziehen. Meiner Meinung nach ist es falsch mit Ertrag erst in 15 Jahren zu rechnen. Ich habe gelb und weiß fleischige Pfirsiche in meinen Gärten zu stehen. Die sind alle aus Kernen gezogen. Durch die große Auswahl ist es mir gelungen schon nach weniger als 10 Jahren ansprechenden Ertrag zu erzielen. Verschneiden tue ich an Pfirsichbäume nur die abgestorbenen oder durch Fruchtbehang abgeknickten Zweige. Die Früchte wachsen nun mal an den Trieben vom Vorjahr. Ich ziehe ständig Bäume aus Kernen. Ist ein Baum zu groß geworden wird er entfernt. Da stehen schon an anderer Stelle Pfirsichbäume und wollen geerntet werden.

    LG Chris
     
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