Ligusterhecke gesetzt - wie gehts weiter ?

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Hallo!

Habe vor einer Woche eine Liguster atrovirens Hecke gesetzt - 100cm Höhe Abstand 30cm (waren Wurzelnackt) - nun beschäftigen mich 3 Fragen:

1.) Rückschnitt um ein Viertel - JETZT im Herbst noch oder im FRÜHJAHR ? Bei den Pflanzen stand nur dabei dass man es tun soll, aber nicht wann. Logisch wäre der Frühling, da sie eh erst dann austreiben beginnen.

2.) Rindenmulch noch VORM Winter oder nach dem Winter ? Auch hier hab ich zwei verschiedene Meinungen gelesen. Im Herbst um die Wurzeln vor Frost zu schützen oder erst im Frühjahr da jetzt noch mehr Feuchtigkeit zu den Wurzeln muss und der Rindenmulch das verhindert.

3.) Mein Plan war es die Pflanzen so zu setzen, dass ich noch 8cm Schicht Rindenmulch von Erdniveau draufgeben kann. D.h. ich habe versucht die Pflanzen so zu setzen, dass sie 8cm unter Gartenniveau sind und nach Rindenmulch auftragen hier eine ebene Fläche entsteht. Das ist mir natürlich nicht überall so akribisch gelungen bei 50 Meter Pflanzen.

Macht es dem Liguster was aus wenn man ihn teilweise unten mehr mit Rindenmulch bedeckt und andere weniger ?

Danke für Eure Hilfe!

VG,
Alex
 
  • Hallo americium ,

    der Rückschnitt um 1/4 sollte bei der Pflanzung erfolgen.
    D.h. jetzt bitte schnellstens nachholen.
    Beim ausgraben haben die Pflanzen einen Teil ihrer Wurzeln verloren - der Verlust wird überirdisch bei der Pflanzung durch den Schnitt ausgeglichen.

    Erde bei Pflanzung auf jeden Fall bis zum "normalen" Bodenniveau.
    Bitte unbedingt darauf achten, dass die Pflanzen nicht tiefer gesetzt werden, als vorher in der Baumschule (sieht man i.d.R gut, wie tief sie vorher gepflanzt waren) und ggf. jetzt noch schnell hochholen.
    Bei der Pflanzung ordentlich einschwemmen, Erde auffüllen bis zum Bodenniveau und bei trockenem Wetter ggf. nochmal kräftig nachgießen.
    Rindenmulch ist kein Ersatz für Erde!

    Rindenmulch als Winterschutz kann ich nicht beurteilen. Also wie sich der später evt. auf den Boden auswirkt.
    In jedem Fall wird Winterschutz zusätzlich ausgebracht - oberhalb des Erdniveaus.
    Mein Tipp wäre eine dicke Laubschicht und/oder Tannenreisig für den Winter.
    Kann, muss aber nicht sein. Jetzt gepflanzte Wurzelnackte packen einen normalen Winter auch ohne Winterschutz. Ansonsten reicht es meistens nach Weihnachten den Christbaum zu zerlegen und verteilen.
    Der härteste Frost kommt erst ab Januar/Februar.
    Gießen der neuen Hecke im Winter ist nur bei langer Trockenheit nötig.
    Regen dringt auch durch die Mulchschicht. Und nebendran regnet es auch und die Feuchtigkeit erreicht auch die neue Hecke.

    Viel Erfolg und liebe Grüße
    Elkevogel
     
    zu 1
    Rückschnitt jetzt:
    Rückschnitt erfolgt am besten in der Ruhezeit bei 5 Grad plus auch Nachts.
    Rückschnitt erfolgt als Pflanzschnitt wie Elkevogel schon erwähnt hat, da der Wurzelverlust ausgeglichen werden muss, da die noch vorhandenen Wurzeln nicht mehr soviel Blattmasse versorgen kann.
    Rückschnitt erfolgt auch, damit sich die Hecke besser verzweigt, d.h. auch künftig muss die Hecke mindestens einmal im Jahr zurückgeschnitten werden, damit diese stärker wächst.
    Rückschnitt im Spätherbst Winter fördert dabei das Wachstum stärker als der Rückschnitt im Frühjahr sommer.

    zu 2:
    Rindenmmulch ist Gift für junge Pflanzen. Rindenmulch frisst Stickstoff und hämmt damit das Wachstum. Ferner werden dabei Gerbstoffe freigesetzt die nicht nur Unkraut unterdrücken sondern auch das Wachstum der Büsche behindern können. Ältere Sträucher kommen damit gut zurecht aber junge Sträucher weniger.
    Wenn du darauf nicht verzichten willst, dann lasse immer 5 cm Abstand von den kleinen Stämmen als "Baumscheibe".
    Ferner gib dem Boden mindestens eine Hand voll Hornspäne zu. Die Hornspäne gleichen den Stickstoffverlust aus, der durch die Verwitterung des Rindenmulchs verbraucht wird. Bitte kein HORNMEHL , da Hornmehl zu schnell wirkt und damit kurzfristig zur Stickstoffüberversorgung führen kann was auch nicht günstig ist. Die Hornspäne hingegen haben eine Langzeitwirkung, da sich diese langsamer zersetzen.

    Rindenmulch setzt man ein, damit die Wasserversorgung der Pflanzen verbessert wird. Diese speichern Wasser und geben dieses langsamer an die Pflanze zurück ferner verringern sie die Verdunstung des Regens.

    Gib den Rindenmulch erst im Frühjahr zu, wenn es denn sein muss. Oder warte bis zum übernächsten Frühjahr. Statt Rindenmulch kannst du in den ersten 2 Jahren auch Unkrautvlies verlegen, welches gleiche positivie Wirkung hat aber keine negativen. nur optisch natürlich nicht so schön.

    Zu 3.
    Fülle noch etwas Erde auf aber nicht bis auf Null Niveau, sondern nur eine geringe Schicht. Meistens werden die Pflanzen nicht tief genug gesetzt.
    Wenn du Dir unsicher bist wie hoch stell ein Bild ein.
     
  • Hallo Thomash,

    zu 3.
    Warum nicht auf Null Niveau?

    zu 1.
    zukünftiger Schnitt war nicht gefragt - aber gut, dass Du drauf hingewiesen hast:D (je nachdem wie eng gepflanzt wurde, kann es auch sinnvoll sein, in den ersten Jahren zwischen den Pflanzen zu schneiden, um auch dort die Verzweigung zu fördern)

    zu 2.
    Ich verwende nie Rindenmulch, daher meine Unwissenheit. Nachdem die Kurze sich in dem Zeug im KiGa etliche Spieße in die Füße getreten hat und das Geschrei groß war, ist mir Rindenmulch ein Greuel (und hässlich finde ich ihn auch).
    Daher wusste ich auch nicht, dass er für Jungpflanzen nicht taugt. Wieder was gelernt:)
    Und ich nahm an, dass Rindenmulch vordringlich gegen das Auflaufen von Wildkraut eingesetzt wird. Aber klar, es hält auch die Feuchtigkeit im Boden.

    Sollten auch unter einer Laubschicht als Winterschutz Hornspäne ausgebracht werden??
    Alternativ zum Rindenmulch gibt es hier Holzhäcksel (selbst geschreddert) unter Sträuchern gegen Wildwuchs. Und da kommen auch Hornspäne drunter.

    LG
    Elkevogel
     
  • Hallo und Danke für die ersten ausführlichen Kommentare!

    ad 1) Rückschnitt bedeutet also jeden einzelnen Trieb (habe Ware mit 6-8 Trieben gekauft) einfach um ein Viertel kürzen, also mit einer Gartenschere abzwicken ?

    Werde ich dann am Wochenende nachholen ist bei 155 Pflanzen doch eine Menge arbeit.

    ad 2.) Den Rindenmulch würde ich erst nach min. 6 Monaten aufbringen, ich will das Unkrautwachstum unter der Hecke vermeiden. Vlies sieht hässlich aus... gibts bessere / schönere Alternativen ? Hornspäne einfach draufstreuen ?

    ad 3.) Hmm... man soll ja um Unkrautwachstum zu verindern 5 - 8cm Rindenmulch auftragen... wenn ich nun die Hecke bis zu dem Punkt in die Erde setze wie sie vorher war bleiben mir nur wenige Zentimeter bis die Triebe das erste mal verzweigen, dann würde ich bei 5-8cm Rindenmulch die Triebverzweigung bereits überdecken.

    LG
     
    Hallo americum,
    ja, leider alles zurückschneiden:d

    Hast Du noch keine Heckenschere?
    Dann schau mal, ob Du evt. jetzt noch was gutes, günstiges im Abverkauf bekommst (könnte noch klappen). Spätestens nächstes Jahr muss ohnehin eine her.
    Bei der Heckenlänge wird es sicher Benzin werden. Oder Akku mit Wechselakku.
    Wie hoch soll die Hecke werden? Dann langfristig denken und evt. gleich eine nehmen, die auch Teleskop hat - oder steigst Du auf die Leiter?
    Tipps kann ich da keine geben - unsere Mini-Buchenhecke wird mit Elektromodell geschnitten.

    Den aktuellen Rückschnitt könntest Du dann gleich mit der neuen Heckenschere machen:
    erst oben kappen und dann zwischen den Sträuchern 1 x runter und beim nächsten wieder rauf. Zum Schluss vorne und hinten.
    Wichtig ist, das keine "angeschnittenen" Zweige hängenbleiben.
    So geht das recht flott.

    Den Schnitt könntest Du mit dem Rasenmäher aufnehmen, damit quasi häckseln und direkt wieder unter die Sträucher kippen.
    (mach ich mit Buchenhecke, Buchs und Lonicera auch - geht gut).

    LG
    Elkevogel
     
  • Hallo Thomash,

    zu 3.
    Warum nicht auf Null Niveau?
    Ich hab noch keine Bilder gesehen und weiß daher nicht was richtig ist. Wichtig ist, dass die Wurzeln tief genug liegen um keinen Frost abzubekommen. Auf Nullniveau wäre mir vermutlich zuviel, da Erde auch Geld kostet und später soll das Erdniveau mit Rindenmulch erreicht werden.

    Es kann aber auch sein, dass die Wurzeln richtig gepflanzt sind und man gar nichts auftragen muss.

    zu TE: Du kannst jetzt etwas Erde um die Pflanzen auc nur anhäuflen statt flächig verteilen und später die Erde wegnehmen und durch den Rindenmulch ersetzen. Nur bei ganz jungen Pflanzen ist mir persönlich Rindenmulch wegen der Gerbsäure eher zu streng und kann zu Wachstumsstop führen- abtöten eher selten bis gar nicht.

    zu 1.
    zukünftiger Schnitt war nicht gefragt - aber gut, dass Du drauf hingewiesen hast:D (je nachdem wie eng gepflanzt wurde, kann es auch sinnvoll sein, in den ersten Jahren zwischen den Pflanzen zu schneiden, um auch dort die Verzweigung zu fördern)
    Gut dass du das noch extra hinugefügt hast. Es geht in den nächsten JAhren um den Erziehungsschnitt und die Wachstumsförderung.
    Schnitt fördert Wachstum und wenn man nicht nur die Seiten sondern auch Innen schneidet sorgt man für den dichteren Wuchs und den besseren Sichtschutz.
    zu 2.
    Ich verwende nie Rindenmulch, daher meine Unwissenheit. Nachdem die Kurze sich in dem Zeug im KiGa etliche Spieße in die Füße getreten hat und das Geschrei groß war, ist mir Rindenmulch ein Greuel (und hässlich finde ich ihn auch).
    Daher wusste ich auch nicht, dass er für Jungpflanzen nicht taugt. Wieder was gelernt:)
    Und ich nahm an, dass Rindenmulch vordringlich gegen das Auflaufen von Wildkraut eingesetzt wird. Aber klar, es hält auch die Feuchtigkeit im Boden.

    Sollten auch unter einer Laubschicht als Winterschutz Hornspäne ausgebracht werden??
    Alternativ zum Rindenmulch gibt es hier Holzhäcksel (selbst geschreddert) unter Sträuchern gegen Wildwuchs. Und da kommen auch Hornspäne drunter.

    LG
    Elkevogel
    Bei der Laubschicht ist meines Wissens der Stickstoffverbrauch nicht so hoch. Da die meisten Dünger eh sehr hoch stickstoff dosiert sind braucht man nicht zwangsläufig noch zusätzlich Hornspäne. Bei Staudenbeeten oder anderen Beeten die innerhalb eines Jahres sehr viel Blattwerk bilden müssen (z. Tomaten) gebe ich dennoch gerne Hornspäne zu.

    Ob Pflanzen stickstoff unter- bzw. überversorgt sind kann man sehr leicht optisch erkennen.
    gelblich schwachwüchsig - unterversorgt
    tiefdunkelgrün - überversorgt

    Ferner neigen überverorgte PFlanzen zu enormer Wuchskraft mit weniger Blüten und Fruchtansatz, aber auch weniger Wiederstandskraft gegen jede Form von Einflüssen (Krankheiten, Insektenbefall etc)
     
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