Kompost - generelles Vorgehen

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Hallo zusammen,

Ich will den Herbst nutzen und einiges im Garten umorganisieren. Unter anderem will ich meine Kompostarbeitsweise ändern. Kurz zum aktuellen Status: ich habe einen Komposthaufen mit Maschendrahtumbauung, etwa 1 qm und einen Schnellkomposter etwa auch 1 qm. In beide kommen Gartenabfälle (Pflanzenreste, Kaiserschnitt, Heckenreste, gehäckselte Äste usw.) Hühnerkot und Obst-/Gemüsereste und Salatreste aus der Küche.
Leider stelle ich fest, dass ich, insbesondere im Sommer und Herbst vieles zum Wertstoffhof bringen muss, da die Kapazität mit den zwei Kubikmetern nicht ausreicht. Nun will ich ohnehin die beiden Haufen zusammenlegen und überlege ein schlüssiges Konzept. Ich könnte natürlich
1. mehrere kleine Komposter nebeneinander stellen, was nicht gerade meine Favoritenlösung ist.
2. einen großen Komposthaufen ohne Einhausung machen, was aber alles andere als hübsch ist
3. sowas wie einen auf drei Seiten gemauerten Mitlaufen (wie auf dem Bauernhof) machen, bspw. habe ich noch einige U-Steine rumstehen, aus denen könnte ich das einfach aufbauen.

Wie geht ihr mit dem Thema um? Ich denke, ich bin nicht der einzige, mit großen Mengen an kompostierfähigem Material.
Ist es überhaupt gut, das alles auf einen Komposthaufen zu werfen?

Für eure Anregungen bin ich wie immer sehr dankbar!
 
  • Hi @Schwabe12345

    Ich bin jetzt nicht ein ausgewiesener Experte, was die Kompostierung angeht-ich habe nur einen Schnellkomposter den ich nicht pflege.

    Aber:
    Ich weiß zumindest theoretisch das ein Komposter davon lebt, das die unterschiedlichen Abfälle divers geschichtet, gelockert, gewässert oder auch mal gestampft werden müssen...

    Wie groß ist denn dein Garten?
     
    Ich kompostiere alles, wirklich alles.
    Habe in meinem Bauerngarten 4 Metallkomposter in Reihe. Daneben noch einen Haufen, ca. 1× 2m,. Da werden im Spätherbst alle Reste des Jahres kompostiert. Hier werden dann im Frühjahr die Kürbisse draufgepflanzt. Und wenn der Platz nicht reicht, wird daneben weiter abgelagert. Ist z.B. jetzt notwendig.
    Die Metallkomposter werden im Spätherbst/Frühjahr bearbeitet. Die fertige Kompostererde wird den Beeten zugeführt. 2-3 Komposter werden mit dem vorhandenen halbfertigen.Kompost befüllt und im Frühjahr mit Zucchini bepflanzt.
    Ich kompostiere sämtliche Küchenabfälle. Da diese für die Tierwelt nicht zugänglich sein dürfen, habe ich ein altes Fass (ohne Boden) mit Deckel in einem Metallkomposter stehen. Ist das Fass voll ziehe ich es nach oben und bedecke es mit Gartenabfällen.
    Diese vielen Komposthaufen stehen in meinem Bauerngarten.
    In meinem Garten am Haus habe ich nur eine kleine runde Komposttonne, da Garten sehr klein.
    Sämtliche Küchenabfälle nehme ich mit in meinem Bauerngarten. Auch wenn mal mehr Gartenabfälle anfallen, nehme ich diese mit in den Bauerngarten.
    Kompost ist für mich das Gartengold.
     
  • Nachdem bei mir auch immer viel Nachschub für den Kompost anfällt hat mir mein Sohn vor einigen Jahren einen Komposter aus Brettern gebaut, der drei Abteile hat. Jeweils ca. 80 x 120 cm.
    Damit komme ich gut zurecht. In den ersten kommen die frischen Abfälle. Wenn der voll ist, gehts an die zweite Kammer. Nach einem halben Jahr setze ich die oberste Schicht vom ersten in die dritte Kammer um und fülle dort mit frischer Ware auf. Sowie eine Kammer voll ist kommt der Beschleuniger aus 1 Würfel Hefe und 500 g Zucker in einer Kanne Wasser aufgelöst darüber und die Kammer wird abgedeckt. Wenn der Kompost trocken ist, muß gegossen werden.
    Rosenschnitt und besonders lästiges Unkraut kommt in die Biotonne, die ich unbedingt brauche.
    Falls du im Herbst besonders viel Laub hast, kannst du den Drahtbehälter zur Zwischenlagerung nutzen.
    41825986uh.jpg
     
  • Sauber kompostiert, das reicht für mehrere Jahre.
    Wie steht es da um unbehandeltes Holz,
    nicht, das da Schadstoffe ungewollt in den Kompost wandert?
     
    Das war vorher die Balkonverkleidung. Die Rückseite innen haben wir mit vorhandener Teichfolie bedeckt, damit das Hölz länger hält. Auf dem Foto sieht man, daß die Seitenwände mit Abstand gebaut sind, auch die Zwischenwände, daß Luft reinkommt und innen die Würmer wandern können.
    Das reicht nicht für mehrere Jahre. Fertiger Kompost wird jedes Jahr verbraucht.
     
  • Hallo !

    Ich habe zwei große Komposthaufen. Wenn der voll ist, im Herbst lasse ich den liegen bis zum nächsten Herbst, dann kann ich ihn verwenden. Ich habe mir angewöhnt, gleich alles kleiner zu machen dann erspare ich mir das umsetzen. Ich trete ihn auch immer fest, tu immer mal Urgesteinsmehl drauf und gieße mit EM-aktiv. Das Em-aktiv verhindert Fäulnis und Hitze. Gieße ihn immer mal, wenn es trocken ist. Durch das festtreten hat viel mehr Platz und die Bodenlebewesen wie Kompostwürmer usw. können gut rumwandern, weil keine Zwischenräume sind. Unten ist ein Abstand von den Brettern zum Boden, damit die Würmer hin und her wandern können. Die vorderen Bretter kann ich rausnehmen,so das ich schön arbeiten kann. Die einzelnen Maße sind so 2 m + 1,50m . Die Bretter sind aus Lärchenholz, das hält lange, ca. 10 Jahre. Ich siebe den Kompost auch nicht, nur beim ausleeren tu ich so Aststückchen per Hand raus klauben und werfe das in den unfertigen Kompost. Die Kompostanlage ist hinterm Haus auf der Ostseite, dahinter ist der Bach.

    lg elis
     

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    1. mehrere kleine Komposter nebeneinander stellen, was nicht gerade meine Favoritenlösung ist.

    Hat aber den Vorteil, wenn einer voll ist, rottet er vor sich hin und ist dann auch relativ schnell fertig. Große Komposter brauchen Naturgemäß länger. Außerdem kann man dann die Erde entnehmen und er ist wieder Aufnahme bereit. Man brauch halt Platz.

    2. einen großen Komposthaufen ohne Einhausung machen, was aber alles andere als hübsch ist

    Nachteil, dauert lange bis alles verrottet ist. Meistens ist die Belüftung schlecht und auch das Handling oft umständlich. Wenn man viel Zeit und Platz hat, ist es das einfachste.

    3. sowas wie einen auf drei Seiten gemauerten Mitlaufen (wie auf dem Bauernhof) machen, bspw. habe ich noch einige U-Steine rumstehen, aus denen könnte ich das einfach aufbauen.

    Dazu kann ich nicht viel sagen. Nur soviel die Belüftung ist wichtig und auch das Handling.

    Bei mir sieht das so aus:

    IMG_20210503_164617.jpg

    Inzwischen habe ich 8 Komposter rumstehen. Die 5 im Bild ist meine Zentralstation :). Ich habe noch einen direkt am Gemüsegarten. 2 weitere in der Nähe meiner Olivenbäume. Das ist auch ein Vorteil von kleineren Komposter, man kann sie dort aufstellen, wo die Biomasse anfällt. Dadurch hat man kurze Wege. Aktuell bearbeite ich ca. 3000qm. In Kombination mit meinem Dumper und einem Häcksler, ist das ein abgestimmtes Konzept.

    Die Art der Konstruktion wie auf dem Bild, finde ich jetzt wirklich gut. Am Anfang war ich skeptisch, da ich dachte da fällt zu viel raus. Aber dem ist nicht so. Das einzige was ich ändern würde, das Material ist Fichte oder Kiefer. Genau das Gleiche aber in Lärche oder Eiche, wäre Ideal. So wie abgebildet hat einer 45€ gekostet. Sie stehen jetzt ca. 9 Monate.

    Bei mir kommt alles drauf . Rasenschnitt, Unkräuter, gehäckselte Äste, auch Küchenabfälle außer Fleisch, Fisch, Käse. Ab und zu wässere ich.

    Vielleicht kann mir jemand die Frage beantworten, wie man die Temperatur der Verrottung erhöht? Ich habe einen Temperatursensor installiert und deshalb weiß ich das die Temperatur sich immer zwischen 30 und 40 Grad bewegt.

    Kompost ist für mich das Gartengold.

    Das kann ich nur Unterschreiben.
     
  • Nein, einen Thermokomposter haben wir im Familiengarten nicht, aber drei Komosthaufen in Reihe, der Aufbau ähnlich wie bei Hero. Wir haben unbehandelte Fichtenbretter, die immer einige Jahre durchhalten und dann, wenn sie zu morsch werden, einzeln ersetzt werden. (Der Totholzhaufen braucht ja auch Nachschub ;) )

    P1040578.JPG

    Da wird immer ein Haufen befüllt, einer rottet und der dritte ist fertig und kann immer, wenn man Kompost braucht, geleert werden.
    Bei uns wird grobes Material (Strauchschnitt etc) gehächselt, sonst landet fast alles auf dem Kompost, was im Garten so anfällt. Von Zeit zu Zeit kommt noch Kalk als dünne Schicht auf den Haufen und wenn es sich ergibt, auch schon mal eine Lage Pferdemist.
    Beim Entleeren sieben wir den Kompost grob, was an Ästen etc noch nicht verrottet ist, kommt wieder zu einer zweiten Runde auf den aktuellen Haufen.

    Den Begriff "Gartengold" für den Kompost würde ich auch unterschreiben. Mit Kompost, selbst hergestellten Jauchen ( z.B. Brennnesseljauche) und Mulchen der Beete (dazu nehmen wir den feineren Grasschnitt, der beim Mähen der Wege anfällt) sorgt man dafür, dass sich die Humusschicht mit einem aktiven Bodenleben aufbauen kann und man noch in den nächsten Jahren ernten kann. Außerdem hält dann der Boden das Wasser besser.
     
  • Danke nochmals!
    Was mir noch nicht ganz klar ist: @GerdOtto, du schreibst, dass die Belüftung wichtig ist. Das verstehe ich gut. Wenn ich mir aber die Bilder von euren Komposthaufen ansehe, sind diese teilweise komplett mit Brettern ohne Zwischenraum zu. Da ist die Belüftung ja nicht wirklich vorhanden.
    Im Thermokomposter ist das ja auch komplett zu.

    Schöne Grüße!
     
    Ich arbeite mit einem Thermokomposter und bin mit der derzeitigen Lösung sehr zufrieden. Wichtig war mir auch die Optik, denn die Stelle ist jederzeit einsehbar.
    Der erste Rasenschnitt wandert in den Komposter, danach mulche ich damit die Beete. Ausnahme die letzten Wochen, da ich Rasenunkrautvernichter benutzt habe.

     
    Danke nochmals!
    Was mir noch nicht ganz klar ist: @GerdOtto, du schreibst, dass die Belüftung wichtig ist. Das verstehe ich gut. Wenn ich mir aber die Bilder von euren Komposthaufen ansehe, sind diese teilweise komplett mit Brettern ohne Zwischenraum zu. Da ist die Belüftung ja nicht wirklich vorhanden.
    Im Thermokomposter ist das ja auch komplett zu.

    Schöne Grüße!

    Sauerstoff ist wichtig, damit die Biomasse rottet und nicht gärt. Aber es reicht, dass man immer wieder groberes Material dazwischen hat. Das ist dann ein aerober Abbau.

    Was elis mit ihrem verdichteten Material und EM betreibt, ist eher ein anaerober Abbau - der Vorteil davon erschließt sich mir nicht, vielleicht kann sie das selbst erklären.

    Wir hatten zu Anfang mal eine größere reine Grasschicht auf den Kompost gegeben, die noch nicht angetrocknet war. Das Zeug hat zusammengepappt und ist gegoren, der Kompost wurde unglaublich heiß dabei, und das Ergebnis war eine stinkende, schwärzliche Masse, eher schleimig als erdig. Da es im Herbst passierte, haben wir dann mit den entstandenen Flatschen die Beete abgedeckt, möglichst weit auseinander gezogen. Unsere Hoffnung war berechtigt, über den Winter haben Regenwürmer und Co auch dieses Material verstoffwechselt.

    Aber wir haben daraus gelernt, dass Grasschnitt antrocknen muss und immer mit groberem Material gemischt auf den Kompost gehört.
     
    Stinken wird es dann wirklich übelst.

    Ich nutze den ersten Rasenschnitt im Frühjahr eher zum Anheizen. Habe aber auch höchstens 3 Fangkörbe voll , da die Rasenfläche nicht so riesig ist.
     
    Meiner stinkt bisher nämlich auch nicht. Selbst der Hühnerkot, den ich darin entsorge, stinkt nicht. Mein Kompost besteht auch hauptsächlich aus Gartenabfällen, Rasenschnitt kommt kaum rein, da wir verhältnismäßig wenig Rasenfläche haben.
     
    Was mir noch nicht ganz klar ist: @GerdOtto, du schreibst, dass die Belüftung wichtig ist. Das verstehe ich gut. Wenn ich mir aber die Bilder von euren Komposthaufen ansehe, sind diese teilweise komplett mit Brettern ohne Zwischenraum zu. Da ist die Belüftung ja nicht wirklich vorhanden.

    So sieht das bei mir im Detail aus.

    IMG_20210115_115053Kompost.jpg

    @Pyromella hat ja schon erklärt, warum es rotten soll und nicht gären. Zum rotten ist Sauerstoff nötig. Ich denke das bei dieser "offenen" Konstruktion das Holz auch viel länger hält. Es ist schlicht und einfach nicht nötig und auch nicht hilfreich, wenn die Komposter fast geschlossene Bretterwände haben.
    Probleme mit dem Geruch habe ich keine, es riecht nicht.

    Thermokomposter sind denke ich für kleinere Mengen eine Alternative. Nach meiner Information produzieren sie einfach schneller Komposterde.
    Da sie geschlossen sind, ist die Konstruktion grundsätzlich anders. Gute Thermokomposter die auch was aushalten sind nicht gerade billig. Bei meinen Mengen kommen sie nicht in Frage,
     
    Hallo !

    Ich arbeite ja schon 20 Jahre mit der EM-Technologie und kann nur gutes sagen. Das festtreten vom Kompost funktionierte auch schon vorher, es ist vielfältiges Material drinnen, mal Rasenschnitt (eigentlich seltener), hauptsächlich Staudenmaterial. Die Sträucher u.Baumäste häksle ich extra mit einem großen Häksler und das gebe ich gleich unter die Sträucher und als Wegematerial im Wurmkomposterbereich. Früher haben die Lanwirte ja auch Stapelmist gemacht, das heißt sie haben Mist auf Haufen gestapelt und festgetreten. Da hat auch nichts gefault und ist schneller vererdet, weil die Würmer keine so großen Zwischenräume hatten zum umsetzen. Durch das gießen mit EM-aktiv ( gute Bakterienstämme) kann keine Fäulnis und kein Gestank entstehen. Da könnte auch die Rasenschnittschicht mal auch dicker sein. Seit ich EM-aktiv verwende geht das umsetzen schneller als vorher. Die zugeführten Bakterienstämme beschleunigen den Verrottungsvorgang scheinbar.


    In den Kompost gebe ich auch immer mal Urgesteinsmehl dazu, aber keine Holzkohle. Die Holzkohle gebe ich in meinen Wurmkomposter. Da kommt auch viel organisches Material, (Staudenabschnitte,Rasenschnitt) Hühnermist, Holzkohle, Urgesteinsmehl, EM-aktiv. Das wird ja erst vererdet bevor es verwendbar ist. Das dauert auch so lange wie der herkömmliche Kompost, ist dann aber Terra-Preta, also viel hochwertiger als Kompost. Aber das ist jetzt eine andere Sache. Diese Terra-Preta fällt dann unten raus, wenn sie fertig ist. Das ist dann Dauerhumus und verschwindet nicht im Boden wie der normale Kompost. Das Sichtfenster auf den Bildern ist zugehängt, weil die Dunkelheit bevorzugt wird.

    lg elis
     

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    @GerdOtto
    Die Temperatur der Rotte ist abhängig von der Menge an saftigem Grün. Je höher der frische Grünanteil, desto höher die Temperatur. Und die Schicht sollte nicht zu dünn ausfallen.
    Wenn ich für meine Pferde Gras geschnitten habe und etwas mehr in den Stall brachte, damit ich nicht am nächsten morgen schon wieder los muss, dann ging das nur ganz dünn ausgebreitet auf dem Stallboden. Bei größeren Haufen konnte man dann im Inneren schon deutlich „Fieber“ diagnostizieren, was für Pferde schädlich ist….für den Kompost aber gut.
    Außerdem kommt es immer wieder zu Selbstentzündungen in Scheunen, in denen nicht ganz trockenes Heu eingelagert wurde. Aus den selben Gründen….
     
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