"Helferpflanzen" im Gemüsegarten

S

Swenny

Guest
Ich bin letztes Jahr verstärkt auf Helferpflanzen im Gemüsegarten gekommen. Also Pflanzen, die keinen direkten Erntenutzen haben, aber indirekt die Ernte verbessern, unerwünschte Mitesser vergraulen, den Boden beschatten...

Welche Erfahrungen habt ihr damit? Welche Pflanzen kann und sollte man im Gemüsegarten als Helferlein einsetzen?

Ringelblume: Zur Bodenverbesserung, ich habe den Eindruck, die Wurzeln lockern meinen Lehmboden merklich auf. Außerdem sollen sie angeblich Blattläuse vertreiben, geben einen guten Gründünger und für die Bienen sind sie allemal gut.

Ich habe einige wild Ausgesamte einfach mit zwischen den Kohl gepflanzt.

Kapuzinerkresse: An die Füße der Obstbäume gesetzt sollen sie angeblich Blattläuse von diesen fernhalten. Zumindest halten sie den Boden um die Bäume herum schön feucht.

Studentenblume: Sollen angeblich gegen Nematoden an Tomatenpflanzen wirken. Da sie unglaublich wucherten, habe ich sie immer mal zurückgeschnitten und das Schnittgut zwischen den Tomatenreihen verteilt. Habe leider keine Rückmeldung, ob die Nematoden sich davon ausreichend stark gestört fühlten.

Studentenblumen natürlich die ungefüllten, mit den gefüllten können Bienen nichts anfangen.
 
  • H

    Highlaender

    Guest
    Such ma unter Zwischenfrucht. Ich praktiziere das jetzt im 3tem Jahr. Mein bisheriger Eindruck:

    Bei Zwischenfrucht zur Humusgewinnung brauch ich weniger Nachdüngen. Besonders Stickstoff wird anscheinend sehr gut Umgesetzt.

    Kreuzblüter haben den Boden mindestens nen Spaten tief schön locker gemacht. Das Umgraben ging schön leicht von der Hand. Hat schon Fast Spaß gemacht.

    Tagethes dienen mindestens zur Abwehr von Schnecken. Diese werden von denen gradezu angezogen und können dort bekämpft werden.
     
  • M

    maryrose

    Guest
    Kapuzinerkresse zieht Läuse magisch an:grins:
    Knollensellerie, Boretsch und Tomaten dienen zur Raupenabwehr bei Kohlpflanzen Kohlpflanzen

    Dill und Ringelblume als Heilkraut für Möhren
    Kerbel für Salat
    Basilikum für Gurken
    Petersilie für Tomate und Zwiebel
    Muss noch nachdenken, meine Nutzgartenzeit ist doch schön länger vorbei
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Stupsi

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    -Bohnenkraut neben Bohnen gepflanzt vertreibt die Bohnenlaus
    -Dill neben Gurken verstärkt den Geschmack
    -Knofi zwischen Erdbeeren verhindert Grauschimmel
    -Möhren und Zwiebel gemischt angebaut unterdrückt Möhrenfliege
    -Kapuzinerkresse zwischen Kohl gepflanzt,Kapu zieht den Kohlweißling an und verschont die Kohlpflanzen von ihm
     
    K

    Kapha

    Guest
    Studentenblume: Sollen angeblich gegen Nematoden an Tomatenpflanzen wirken. Da sie unglaublich wucherten, habe ich sie immer mal zurückgeschnitten und das Schnittgut zwischen den Tomatenreihen verteilt. Habe leider keine Rückmeldung, ob die Nematoden sich davon ausreichend stark gestört fühlten.

    Indem die Tagetes auf dem Boden liegen wird die Nematoden wenig jucken.
    Tagetes locken Nematoden mit ihren Wurzeln an und diese fressen sie und sterbend daraufhin ab. Den gleichen Effekt erzielt man mit Ringelblumen , darum habe ich immer in den Kartoffelbeeten Ringelblumen.
     
  • H

    Highlaender

    Guest
    Indem die Tagetes auf dem Boden liegen wird die Nematoden wenig jucken.
    Tagetes locken Nematoden mit ihren Wurzeln an und diese fressen sie und sterbend daraufhin ab. Den gleichen Effekt erzielt man mit Ringelblumen , darum habe ich immer in den Kartoffelbeeten Ringelblumen.

    Jup, einziger Unterschied: Ringelblumen sind frostfest, Tagethes nicht.
     
    S

    Swenny

    Guest
    Tagetes locken Nematoden mit ihren Wurzeln an und diese fressen sie und sterbend daraufhin ab.


    Echt jetzt? Die sind ja blöd...

    Aber die Tagetes mußte ich zurückschneiden, und als Gründünger waren sie allemal gut.

    Noch jemand gute Ideen gegen Blatt- und Schildläuse? Sollen die Tagetes nicht auch die weiße Fliege abhalten, was aber wohl nur im Gewächshaus funktioniert?

    Es ist leider schwer, bei dem vielen Gärtnerlatein, was es in diversen Gartenbüchern dazu gibt, zwischen Dichtung und Wahrheit zu unterscheiden.
     

    thomash

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    Wenn man sich mit Thema beschäftigt, ist es ganz wichtig, dass man effektiv die Mischkultur betreibt, denn der Wirkungskreis solcher Pflanzen ist in der Regel relativ klein.

    Schneckenabwehr: Bohnenkraut und Kamille
    Braunfäuleschutz: Petersilie
    Basilikum: zieht weiße Fliege an

    Eher unbekannt die kreuzblättrige Wolfsmilch gegen Wühlmäuse
    hier ein älteres Exemplar. Leider auch als invasiv verschrien. Bei mir hatte ich noch keine Probleme damit.
    k-kreuzblättrige Wolfsmilch.JPGk-kreuzblättrige Wolfsmilch1.JPG

    Giftbeere: https://de.wikipedia.org/wiki/Giftbeere

    soll die effektivste Waffe gegen weiße Fliege sein. Die Pflanze wird relativ groß, aber sie kann in der Mischkultur ohne Abstand zu halten direkt zwischen die Pflanzen die geschützt werden sollen gepflanzt werden. Ist leider auch leicht invasiv, aber schön.
    nicandra Giftbeere.JPG

    Mischkultur - Noch wichtiger als Schutzpflanzen
    Krankheiten und Schädlinge können sich wesentlich besser ausbreiten je dichter die gleichen Pflanzen beieinaderstehen (Monokultur)
    Dies gilt auch für den kleinen Hausgarten.

    Zumeist wird unter Mischkultur die Reihenmischkultur verstanden, was aus meiner Sicht lediglich eine minimale Verbesserung zur Beetkultur ist.
    Für mich ist Mischkultur das wilde gelebte Chaos im Gemüsegarten - je wilder desto besser.
    Wenn du dein Gemüse im Garten nicht mehr wiederfindest, dann besteh auch die Chance dass es die Schädlinge nicht finden, oder sich zumindest nicht so intensiv ausbreiten können.

    Im nachfolgenden Bild erkennt man, Himbeeren, Erdbeeren und wenigstens eine Tomate. Dazwischen Blumen.
    Die verschiedenen Gerüche und Farben erschweren es Ungeziefer ihre bevorzugte Pflanze zu finden. Problem dabei, du solltest später dein Gemüse auch wiederfinden;)
    Mischkultur.jpg

    Wenn du dich mehr für Mischkultur interessierst schau mal in meinem Gartenbeirag vorbei und stell ggfs. auch Fragen dort.
    http://www.hausgarten.net/gartenforum/mein-garten/60597-thomashs-bestes-gartenjahr.html
     
    S

    Swenny

    Guest
    Eher unbekannt die kreuzblättrige Wolfsmilch gegen Wühlmäuse


    Dazu gibts die Story, daß wir die mal massenhaft mit einem Garten übernommen haben, der Vorbesitzer hatte sie zur Wühlmausvertreibung verteilt. Nur zeigten sich die Mäuse davon wenig beeindruckt, die Gänge liefen unter den Pflanzen durch, die Löcher waren drumherum verteilt. Hat unseren Glauben an diese Pflanze nachhaltig untergraben.



    Da die der Physalis ähnlich sehen, ich zwei Kinder im Garten habe und auch der Hund auf allem was eßbar sein könnte rumkaut (Äpfel, Gurken, Möhren, Tomaten...) => Nichts für meinen Garten.
     
  • K

    Kapha

    Guest
    Es ist leider schwer, bei dem vielen Gärtnerlatein, was es in diversen Gartenbüchern dazu gibt, zwischen Dichtung und Wahrheit zu unterscheiden.

    Dichtung ist etwas vage ausgedrückt. ;)
    Denn die Bücher wurden oft aus Erfahrungen und altem Wissen geschrieben .
    Wenn es nicht bei jedem gleich funktioniert , so heisst es nicht das es Dichtungen sein müssen.

    Ich betreibe auch Mischkultur ....manchmal mit gutem Erfolg , manchmal nicht so.
    Kommt oft auch auf Gartenlage , Klima , Wetterverhältnisse , Bodenbeschaffenheit etc.... an.

    Während in vielen der anderen Gärten jedes Jahr das gleiche Problem mit Bodenälchen ( Nematoden) und Kartoffelkäfer herrscht , hatten wir noch nie Probleme.....Unser Kartoffelbeet ist voll von Kartoffelpflanzen , Ringelblumen , Kamille , Schwarzkümmel , Kapuzinerkresse etc.....und natürlich vielen Nützlingen , da wir nicht spritzen .
     
  • H

    Highlaender

    Guest
    Kann dir nur zustimmen. Wenn Jahrelang nix gemacht wurde kann man nicht erwarten das sich nen Boden in nen paar Monaten regeneriert. Das ist nen Vorgang der mitunter sehr langwierig ist. Humusaufbau dauert Jahre. Wer da nicht die Gedult zu hat hat nen Problem. Viele Flächen sind ökologisches Brachland.
     

    thomash

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    Auch ich kann nur zustimmen.

    Tatsächlich wirkt Mischkultur wahre Wunder, aber ist dennoch nie ein Allheilmittel.

    In meinen vielen Jahren die ich bislang Mischkultur betreibe kam ich ohne Spitzmittel aller Art aus und hatte weit weniger Probleme mit Braunfäule Schädlingen und anderen unliebsamen Begleiterscheinungen des Gartens.
    Aber natürlich hatte wir auch weiße Fliege, Kohlweislinge etc aber eben weit weniger als anderenorts.

    Im ersten Jahr hatte ich mal Rosenkohl in nur einer Reihe aber 30 Pflanzen dicht an dicht .... nicht ein Röschen blieb zum ernten die Pflanzen wurden bis auf den Stil abgefressen.
    Seit ich die Rosenkohlpflanzen im Garten vertele hab ich prima ernten können.

    Die beiden Rosenkohlpflanzen unten sind nahezu frei von Frass der weißen Fliege oder Kohlweisling.
    Helferpflanze in diesem Falle waren Kartoffeln

    Ich habe eine eigene Anbautechnik entwickelt:
    http://www.hausgarten.net/gartenforum/obst-und-gemuesegarten/60372-kartoffeln-im-achterbeet.html
    Der Rosenkohl hat sich dabei prächtig entwickelt, die anderen Kohlarten jedoch weniger gut. Grund ist wohl, dass Rosenkohl höher wächst und so nicht so extrem von den Kartoffeln überwuchert wurde.
    Gleichzeitig war der Rosenkohl auch Helferpflanze für die Kartoffeln, die so lichter standen und geringer von Braunfäule betroffen waren.
    Rosenkohl.jpgRosenkohl1.jpg

    Ganz wichtige Helferpflanze ist die Tomate bzw. Kartoffeln
    Zieht Nützlinge an und wehrt Schädlinge ab.

    Daher empfehle ich auch Tomaten auf alle Beete zu verteilen.
    s. http://www.hausgarten.net/gartenforum/tomaten/69731-solo-tomate.html
     
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    Tubirubi

    Guest
    Tomatenblätter vertreiben Ameisen. Einfach an der besiedelten Stelle verteilen.
     

    Elkevogel

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    Tomatenblätter vertreiben Ameisen. Einfach an der besiedelten Stelle verteilen.

    Lach, dann sollte ich Tomaten nur wegen der Ameisen anbauen.
    Wir haben so viele Ameisen:schimpf::schimpf::schimpf:

    Aber es scheint zu stimmen: dort wo 2015 Tomaten wuchsen waren tatsächlich keine Ameisen.
    Und im Hochbeet 2 war die Plage vorbei nachdem dort 2 Tomaten ein Zuhause gefunden hatten (im HB 1 waren jede Menge - Gurken scheinen nicht zu helfen - grr)
    Das ist mir so im Zusammenhang gar nicht aufgefallen:d
    Vielen Dank für den Hinweis - ich werde dieses Jahr verstärkt darauf achten.

    Und Sigis Tipp mit den
    Nicandra physaloides gegen weiße Fliegen
    unterschreibe ich sofort.
    Alleine schon prima, in Kombination mit (Wild-)Tomate unschlagbar gegen weiße Fliegen.
    Ich hatte 2014 und 2015 quasi keine Fliegen am Rosen- und Grünkohl:D
    Und die Wildtomaten sind ja ziemlich pflegeleicht und resistent - da kann man den Freilandanbau gut riskieren.

    LG
    Elkevogel
     
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