Hackschnitzel

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Hallo :)
Ich bin eher Neuling was den Garten betrifft...
Ich habe 1. ein extremes Schneckenproblem 2. mein Rindenmulch schwindet sichtlich und 3. sieht die Erde in meinem Beet nach kürzester Zeit grausam aus.
Ich würde gerne alle Beete die ich habe mit Hackschnitzel auffüllen und habe folgende Frage:

1. Kann ich Hackschnitzel einfach auffüllen (auf Erde, Rindenmulch) oder muss ich etwas beachten?
2. Muss man Hackschnitzel auch mal austauschen, wenn ja in welchen Zeitabständen?

Vielen Dank schonmal im Voraus und liebe Grüße
Gartenfreundin16
 
  • SebDob

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    Nur drauf kippen.

    Dein Schneckenproblem kommt aber davon. Der Vorteil ist der Nachteil! Hält feucht, und das mögen die Schnecken. Deswegen macht man zum Beispiel Folie drauf. Und bewässert nur mit tropfbewässerung punktuell an der Pflanze…

    Ich habe alles weg. In den Erdbeeren waren die Schnecken und sind nachts über Zwiebel und Knoblauch hergefallen. Dazu der feuchte Frühling…
     

    JoergK

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    Hallo Gartenfreundin16,

    Willkommen im Forum :)

    Was meinst Du denn unter 3. bei der Erde mit "grausam" ? Vielleicht durchs Wässern oder Regnen verschlämmt bzw. verdichtet ?

    Zu Frage 1. Ja, kannst Du. Allerdings geht dann die unkrauthemmende Wirkung des Rindenmulchs zumindest teilweise verloren. Durch den hohe Kohlenstoffgehalt von Hackschnitzeln braucht die Fläche eine extra Stickstoffdüngung, z.B. mit Hornspänen, um das Missverhältnis auszugleichen.
    Schichtstärken abhängig von der Höhe des Bewuchses, z.B. ca. 3-4 cm bei kleinen Stauden und ca. 5-10 cm bei alten Gehölzen.

    Zu Frage 2. Muss man nicht. Sie verrotten nach und nach, ähnlich wie der Rindenmulch. Einfach wieder auffüllen, wenn oder bevor die Gartenerde sichtbar wird.

    Tipp:
    Auch Rindenmulch bindet erstmal Stickstoff und Kalk, den er allerdings später wieder freigibt.
    Daher empfiehlt sich auch hier vor dem Ausbringen eine Stickstoffdüngung. Die Kalkung kann - wie beim Rasen - im Herbst erfolgen.

    Grüße,
    Jörg
     
  • JoergK

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    Es gibt ein sehr wirksames Anti-Schneckenmittel, bei dem die Schnecken nicht ausschleimen, sondern sich nach dem Fressen einfach verziehen. Sie kommen zwar irgendwann wieder, aber das Mittel (Eisen-Phosphat) wirkt auch bei empfindlichen Pflanzen ganz gut.

    An die Urgesteine:
    Darf man hier Produkte nennen, oder ist das als Werbung verboten ?

    Grüße,
    Jörg
     
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    Generell bin ich jetzt trotzdem etwas überfordert... Ich bräuchte eine Schritt-für-Schritt Anleitung wie ich genau verfahren muss, wenn ich alle Beete mit Hackschnitzel füllen möchte.
     

    JoergK

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    1. Unkräuter mit Wurzeln ausstechen und entsorgen.
    2. Boden oberflächlich mit einem Kultivator (Dreizack) lockern und einebnen.
    3. Gründlich wässern.
    4. Hackschnitzel ausbringen (Schichtstärken siehe oben) und einebnen.
    Fertig.

    Im kommenden Frühjahr das Düngen nicht vergessen.
     
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    1. Unkräuter mit Wurzeln ausstechen und entsorgen.
    2. Boden oberflächlich mit einem Kultivator (Dreizack) lockern und einebnen.
    3. Gründlich wässern.
    4. Hackschnitzel ausbringen (Schichtstärken siehe oben) und einebnen.
    Fertig.

    Im kommenden Frühjahr das Düngen nicht vergessen.
    Dünger gieße ich dann einfach über die Hackschnitzel oder?
    Liebe Grüße und vielen Dank
     
  • JoergK

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    Ah, Du nimmst Flüssigdünger.
    Organisch ist OK, mineralischer Dünger kann jetzt noch zu starkem Austrieb führen. Das wäre zumindest bei Gehölzen nicht so gut wegen eingeschränkter Abhärtung vor dem Winter.
     
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    Ich habe bisher noch gar keinen Dünger verwendet, wusste nur nicht, dass es auch festen Dünger gibt :D Wie gesagt, ich bin kompletter Neuling was Pflanzen und Garten betrifft... Tut mir leid.
     

    JoergK

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    Brauchst Dich nicht zu entschuldigen, ich bin ja auch nicht als Gärtner auf die Welt gekommen ;)

    Feststoffdünger ist im Allgemeinen günstiger als Flüssigdünger.
     
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    1. Unkräuter mit Wurzeln ausstechen und entsorgen.
    2. Boden oberflächlich mit einem Kultivator (Dreizack) lockern und einebnen.
    3. Gründlich wässern.
    4. Hackschnitzel ausbringen (Schichtstärken siehe oben) und einebnen.
    Fertig.

    Im kommenden Frühjahr das Düngen nicht vergessen.
    Aber du meintest doch etwas mit Stickstoffdüngung mit Hirnspähne? In welchem Schritt kommt das dann?
    Muss man dann mit Hackschnitzel mehr gießen?
    Was meinst du bei Punkt 2 mit einebnen?
    Liebe Grüße
     

    JoergK

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    Aber du meintest doch etwas mit Stickstoffdüngung mit Hirnspähne? In welchem Schritt kommt das dann?
    Muss man dann mit Hackschnitzel mehr gießen?
    Was meinst du bei Punkt 2 mit einebnen?
    Liebe Grüße

    Also nochmal im Einzelnen:

    1. Unkräuter mit Wurzeln ausstechen und entsorgen. Danach ist der Boden Deiner Beete von den entfernten Unkräutern etwas uneben durch kleinere Senken und durch Hügelchen.

    2. Die Bodenoberfläche kann danach etwas geebnet werden. (Dadurch wird hinterher die Schicht aus Hackschnitzeln gleichmäßig dick. Ohne das Ebnen der Bodenoberfläche hast Du in den Senken mehr Hackschnitzel und auf den Hügelchen weniger, wenn die Beetoberfläche hinterher insgesamt eben sein soll.)

    3. Gründlich wässern. Das kannst Du auch machen, nachdem Du die Hackschnitzel aufgebracht hast. Dann brauchst Du aber mehr Wasser, weil die Hackschnitzel ja auch erst mal Wasser aufsaugen.

    4. Hackschnitzel ausbringen (Schichtstärken abhängig von der Höhe des Bewuchses, z.B. ca. 3-4 cm in Beeten mit kleinen Stauden und ca. 5-10 cm in Beeten mit alten Gehölzen.) und die Hackschnitzel wieder einebnen. Das sieht schöner aus, als wenn die Hackschnitzel-Oberfläche hügelig ist.
    Bei Beeten, in den sowohl kleine Stauden als auch größere Gehölze stehen, nimm besser überall die geringere Schichtstärke (z.B. 3-4 cm), damit die kleinen Stauden nicht zu tief in den Hackschnitzeln stehen.

    Für dieses Jahr bist Du nun fertig.
    Das Düngen macht jetzt (Mitte August) keinen Sinn mehr. Wir gehen ja schon auf den Herbst zu und die Pflanzen sollen nun nicht mehr durchtreiben, sondern zum Winter hin ausreifen und sich gegen Frost abhärten.

    Daher folgt die Düngung erst im Frühjahr. Ich würde auf jeden Fall einen Volldünger nehmen und nicht nur Hornspäne (Hirnspäne gibt´s zum Glück nicht ;)). Das kann dann ein Bio-Dünger sein (meistens beinhalten die auch Hornspäne) oder auch ein Mineraldünger. Wichtig ist Volldünger, weil der auch alle anderen notwendigen Nährstoffe enthält und nicht nur Stickstoff, wie bei Hornspänen. Hornspäne bringst Du am besten noch zusätzlich aus, weil die Hackschnitzel etwas Stickstoff vorübergehend binden.
    Feststoff-Dünger, also Granulat oder Pulver, sind preiswerter als Flüssigdünger.
    Bio-Dünger wird nach dem Ausbringen am besten mit einem Kultivator (Dreizack) oberflächlich in die Hackschnitzel eingearbeitet, dann wirkt er schneller.

    Entscheidest Du Dich für den teureren Flüssigdünger, wird der in einer Gießkanne mit Wasser vermischt und nur auf die Hackschnitzel gegossen.

    Durch die Hackschnitzel musst Du weniger gießen. Sie senken die Verdunstung und halten die Feuchtigkeit besser im Boden.

    Wenn es zu kompliziert war und Du noch Fragen hast, melde Dich gerne wieder.

    LG,
    Jörg
     

    SebDob

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    Das angesprochene schneckenproblem potenziert sich damit ins Unermessliche…
     

    JoergK

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    Das tut es bei mir leider im Moment auch ohne Hackschnitzel oder Rindenmulch :cry:
    Das Beste wären wahrscheinlich Laufenten, aber was mache ich mit den dann im Winter ? Antwort nicht nötig, ist nur "laut gedacht".....
     
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    Also nochmal im Einzelnen:

    1. Unkräuter mit Wurzeln ausstechen und entsorgen. Danach ist der Boden Deiner Beete von den entfernten Unkräutern etwas uneben durch kleinere Senken und durch Hügelchen.

    2. Die Bodenoberfläche kann danach etwas geebnet werden. (Dadurch wird hinterher die Schicht aus Hackschnitzeln gleichmäßig dick. Ohne das Ebnen der Bodenoberfläche hast Du in den Senken mehr Hackschnitzel und auf den Hügelchen weniger, wenn die Beetoberfläche hinterher insgesamt eben sein soll.)

    3. Gründlich wässern. Das kannst Du auch machen, nachdem Du die Hackschnitzel aufgebracht hast. Dann brauchst Du aber mehr Wasser, weil die Hackschnitzel ja auch erst mal Wasser aufsaugen.

    4. Hackschnitzel ausbringen (Schichtstärken abhängig von der Höhe des Bewuchses, z.B. ca. 3-4 cm in Beeten mit kleinen Stauden und ca. 5-10 cm in Beeten mit alten Gehölzen.) und die Hackschnitzel wieder einebnen. Das sieht schöner aus, als wenn die Hackschnitzel-Oberfläche hügelig ist.
    Bei Beeten, in den sowohl kleine Stauden als auch größere Gehölze stehen, nimm besser überall die geringere Schichtstärke (z.B. 3-4 cm), damit die kleinen Stauden nicht zu tief in den Hackschnitzeln stehen.

    Für dieses Jahr bist Du nun fertig.
    Das Düngen macht jetzt (Mitte August) keinen Sinn mehr. Wir gehen ja schon auf den Herbst zu und die Pflanzen sollen nun nicht mehr durchtreiben, sondern zum Winter hin ausreifen und sich gegen Frost abhärten.

    Daher folgt die Düngung erst im Frühjahr. Ich würde auf jeden Fall einen Volldünger nehmen und nicht nur Hornspäne (Hirnspäne gibt´s zum Glück nicht ;)). Das kann dann ein Bio-Dünger sein (meistens beinhalten die auch Hornspäne) oder auch ein Mineraldünger. Wichtig ist Volldünger, weil der auch alle anderen notwendigen Nährstoffe enthält und nicht nur Stickstoff, wie bei Hornspänen. Hornspäne bringst Du am besten noch zusätzlich aus, weil die Hackschnitzel etwas Stickstoff vorübergehend binden.
    Feststoff-Dünger, also Granulat oder Pulver, sind preiswerter als Flüssigdünger.
    Bio-Dünger wird nach dem Ausbringen am besten mit einem Kultivator (Dreizack) oberflächlich in die Hackschnitzel eingearbeitet, dann wirkt er schneller.

    Entscheidest Du Dich für den teureren Flüssigdünger, wird der in einer Gießkanne mit Wasser vermischt und nur auf die Hackschnitzel gegossen.

    Durch die Hackschnitzel musst Du weniger gießen. Sie senken die Verdunstung und halten die Feuchtigkeit besser im Boden.

    Wenn es zu kompliziert war und Du noch Fragen hast, melde Dich gerne wieder.

    LG,
    Jörg
    Super, vielen lieben Dank :)
    Liebe Grüße
     
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