Giebelwand hat sich von Innenwand gelöst

Sahne

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Wir haben uns ein Objekt angesehen, das von der Lage her interssant für uns wäre. Allerdings wollen wir ungern das darauf befindliche Wohnhaus aus den fünfziger Jahren abreißen, sondern lieber renovieren. Nun ist es aber so, dass sich eine Giebelwand im Bereich der Innenwände von den Innenwänden gelöst hat, dort ist ein etwa 3 cm großer Spalt. Die Bauweise des Hauses ist Ziegelbauweise und die Decken sind Holzbohlendecken. Könnt Ihr mir vielleicht vorab mal sagen, was der Grund für diese Ablösungen sein könnte? Zur Verdeutlichung füge ich ein Bild bei - bei den rot markierten Bereichen sind eben diese Spalten.

Giebelwand001.png
 
  • jola

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    Hallo Sabine,
    meine nicht fachkundige Meinung ist, daß das Haus einseitig abgesackt ist .
    Vielleicht Hohlraum im Untergrund ???
     

    Sahne

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    jolantha, danke für deine Antwort, aber würden dann nicht auch Risse im Bereich der Außenwände auftreten müssen?
     
  • Stellschnecklein

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    Gab es...

    ... beim Haus spätere Umbaumaßnahmen oder sonstige Änderugen des Ursprungszustandes?

    • Wurden tragende Wände entfernt, z.B. um Räume zu vergrößern?
    • Gab es Veränderungen im Zusammenhang mit dem Dachstuhl, z.B. vergrößerte Treppenöffnung, Dachfenster etc.?
    • Sind die Auflagerungen der Holzdeckenbalken überprüft worden?
    • Federn die Decken gar durch?
    • Gab es beim Haus evtl. Wasserschaden und Leerstandphasen während der Frostperiode?
    • Sind die Risse gezackt, folgen also der Mauerwerksverzahnung zwischen Innen- und Außenwänden oder glatt?
    • Was ist es überhaupt für ein Mauerverband, "norddeutsch", also mit Luftschicht zwischen Innen- und Außenwand oder massiv?
    • Wölbt sich die Giebelmauer außen vor?

    Letztendlich sollte sich jemand, der Ahnung von der Materie, aber am Haus keine wirtschaftlichen Interessen hat, das Ganze mal anschauen.
    3cm breite Risse zwischen Innen- und Außenwänden klingen für mich nämlich erstmal wie Super-GAU und ich habe inzwischen viele alte Häuser in denkwürdigen Erhaltungszuständen gesehen.

    P.S.: Ein paar Fotos wären ganz hilfreich!
     
  • Sahne

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    Stellschnecklein, auch dir Danke für deine Antwort.

    Das ist es eben, es gab KEINE baulichen Veränderungen seit der Erstellung, allerdings jetzt wohl seit zwei Jahren einen Leerstand und da es nur mit Ofenheizung beheizt wurde, wurde es in der Zeit gar nicht beheizt.

    Allerdings ist das Wasser von Seiten des Eigentümers abgestellt worden, so dass ich nicht an einen Wasserschaden denke. Es ist auch nichts dergleichen zu sehen.

    Die Decken federn nicht durch.
    Es ist ein massiver Mauerverbund. Giebelwand vorwölben klingt interssant, die Maklerin sagte, sie würde das auch so sehen, als wölbe sich da die Wand, ich bin aber nicht der "große Seher", bestreite es aber auch nicht. Woher kann es kommen, dass sich eine Giebelwand wölbt?

    Nach wem soll ich den suchen, wenn ich jemand unabhängigen suche, der das Haus mal begutachtet? Gleich einen vereidigten Gutachter oder wen würdest du fragen?
     

    Stellschnecklein

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    Bloß keinen Vereidigten...

    ... wenn Dir dein Geld lieb ist, zumindest nicht in dieser Situation.

    Schau mal im lokalen Branchenverzeichnis nach Planungsbüros oder kleineren Architekten, die noch selber etwas machen. Für eine ca. 1-2 Stündige Baubegehung mit überschlägiger Beurteilung evtl. Mängel und des Sanierungsaufwandes haben wir durchschnittlich 150-200€ bezahlt.

    Wenn es ans Eingemachte geht, bzw. die Sache ernst wird, kann eine eingehende Untersuchung gemacht werden, die dann natürlich teurer wird, aber auch dafür muss es kein Vereidigter sein, sondern eher ein Baufachmann der Praxis. Bevor ich für so einen aber viele tausend € ausgeben würde, lieber gleich von einer Baufirma ein Angebot zur Sanierung erstellen lassen, denn gemacht werden muss es ja sowieso, und dann sollte es auch gescheit gemacht werden.
     
  • Sahne

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    Ah, vielen Dank, dann werde ich mal nach solchen Fachleuten fahnden.
     

    bergaufsepp

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    Klingt irgendwie nach fehlendem Ringanker...wenn das damals überhuapt schon gemacht wurde.
     

    Sahne

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    billymoppel

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    de facto hat dieses haus natürlich auch einen ringanker - nur nennt man es "dach" :D
    ehrlich gesagt habe ich keine andere erklärung als setzungserscheinungen, vielleicht fundament ausgespült - weiß der geier. oder erdbeben, bergschläge etc. (ne gegend dafür?), wenn sich die ganze wand auf einmal gesetzt hat, muss es ja keine risse geben.
    bei meinem 200 jahre alten haus hat sich die eine giebelwand auch gesetzt, um etwa 5cm. allerdings in prähistorischer zeit, so dass putzrisse nicht mehr feststellbar waren. losgerissen hatte sich der giebel aber nicht.
    dassso eine letztlich fast auf sich allein stehende mauer ohne die stabilierung von dach und restbauwerk einen bauch bekommt, ist ja fast zwangsläufig.
    du musst unbedingt berichten, was am ende dabei raus gekommen ist! sehr interessant.
    ich vermute mal, die giebelwand fällt unter "totalschaden", mit welchen aufwand das richtig zu biegen sein wird, hängt von der sonstigen bauweise ab. aber klar, läßt sich die wand neu aufmauern, frägt sich halt nur, was es kostet...
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Sahne

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    Klar, ich werde auf jeden Fall berichten, was sich weiter ergeben wird.

    Ein Gebiet für Bergbau ist es nicht und Erdbeben hat es westlich von Ingolstadt auch keine gegeben - so weit ich weiß.
     
  • billymoppel

    Foren-Urgestein
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    oder phänomenalerpfusch am bau? die auflager der holzbalken sind ja vermutlich nicht auf der giebelwand, sondern auf den wänden, die 90 grad dazu sind, was dann auch die tragenden wände wären...insofern hält das ganze außerhalb von krisensituationen schon zusammen.
    die 50iger sind ja nicht für ihre qualitätsbauwerke berüchtigt, damals musste es halt schnell gehen. und wenn ich diese mauer gemauert hätte, wären 3cm abweichung noch wenig gewesen :D
     

    Stellschnecklein

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    Trotzdem...

    ... würde mich mal die Art des Mauerverbandes interessieren.

    Wir haben mal ein über 250-jähriges denkmalgeschütztes Haus besichtigt, das hatte außen an der Giebelseite einen regelrechten "Bauch", aber innen sah man nichts, also weder Risse noch merklich schiefe Wände, das Geschiebe ging also innerhalb der massiven Wand vonstatten, wahrscheinlich durch Wasser und Frost im Inneren der Mauer.

    Wie dem auch sei, berichte doch demnächst mal, was der Bauingenieur dazu gesagt hat, danke!
     

    Sahne

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    AW: Trotzdem...

    ... würde mich mal die Art des Mauerverbandes interessieren.

    Das hatte ich weiter oben schon beantwortet, es ist ein massiver Mauerverband. Merkwürdigerweise wirkt es fast so, als hätte die Innenmauer keine Mauerwerksverzahnung mit der Giebelwand, denn der Riss ist glatt.
     

    billymoppel

    Foren-Urgestein
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    na ja, eine verzahnung von innen- und außenmauern ist ja auch nicht erforderlich.
     

    Sahne

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    Aber wäre dann das jetzige Problem gar nicht erst aufgetreten?
     
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