@Desperado
Sorry, bin selber Pferdehalterin und weiß, was ich in meine Pferde „rein tu“. 2-4 mal jährlich Wurmkur ist absolut Pflicht, plus Medikamente im Krankheitsfall ….. Als Pferdehalterin muss man sogar im Pass eintragen, dass das betreffende Tier nicht zur Fleischverwertung zugelassen ist, da einige gängige Medikamente auf die man ungern verzichten würde, sich lange im Gewebe halten.
Wenn man anderer Meinung ist, kann man das auch ohne Abwertung formulieren….
Was Pferde angeht, hast Du wohl gar nicht mal so Unrecht. Da ist mit zunehmenden Alter der Tierarzt oftmals Stammgast.
Bei Schlachtvieh spielt der Medikamentenverbrauch aber kaum eine Rolle. Ein Jungbulle oder eine Färse, die mit 18-24 Monate geschlachtet werden, bekommen den Tierarzt wohl nicht zu Gesicht, sofern sie nicht zufällig als Kalb mal krank waren. Das gilt auch für Schweine und Geflügel, die nach wenigen Wochen bzw. Monaten bereits geschlachtet werden.
Und im Futter dürfen natürlich auch keine Leistungsförderer sein, die unter das Medikamentengesetz fallen.
Eigentlich sind es nur die Zuchttiere (Kühe), die einer etwas intensiveren medizinischen Betreuung bedürfen. Aber es ist sicher nicht so, dass jede Kuh einmal im Jahr mit Antibiotika vollgestopft wird, zumal man dann auch wieder jedes Mal für ein paar Wochen (Wartezeit) gesperrt ist, sprich in der Zeit darf von der behandelten Kuh keine Milch abgeliefert werden.
Ein guter Landwirt, der will, dass seine Tiere alt werden, schaut bei der Bullenauswahl immer zuerst auf ein fehlerfreies Exterieur, das Härte und Langlebigkeit verspricht, und erst an zweiter Stelle auf die Leistungsparameter. Und nein, es ist nicht wirtschaftlich, nur nach Milchleistung zu selektieren und eine Kuh nach zwei Laktationen bereits zum Schlachter zu geben, weil sie nicht mehr aufnimmt oder Stoffwechselprobleme bekommt, denn dafür sind einfach die Aufzuchtkosten zu hoch.
Anders als bei Liebhabertieren, wo Geld meist nicht so die große Rolle spielt, gehen Nutztiere halt dann ab, wenn die Probleme mit Gesundheit und Fruchtbarkeit größer und die Tierarztkosten mehr werden. Denn wie Du ja selber weißt, darf während der Wartezeit, die der Einsatz bestimmter Medikamente nachsichzieht, auch kein Tier geschlachtet werden.
Diese stickigen viel zu dunklen und zu niedrigen Ställe, wo einem schon beim Betreten der Ammonikageruch entgegenkommt, gibt es aber so heute nicht mehr. Das ist alles viel professioneller geworden und auch der Medikamentenverbrauch ist verglichen mit den Zeiten von Anfang der 90er, wo es noch diverse Skandale gab, deutlich zurückgegangen. Wegen irgendwelcher Medikamentenrückständen im Mist würde ich mir nun wirklich keine Gedanken machen.
Tut mir leid, ich wollte Dich nicht persönlich angreifen, zumal Du mir als Pferdehalterin fast schon wieder sympathisch bist , aber ich reagier darauf allergisch, wenn behauptet wird, die Landwirte würden ihre Böden mit Pestiziden verseuchen und ihre Tier mit Antibiotika zustopfen, und früher wäre ja alles besser gewesen.
Wenn etwas besser war früher, dann war es das zwischenmenschliche Klima. Da gab es diese ganze grüne Propaganda noch nicht