Erfahrungen mit Permakultur

Winterfalke

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Österreich
Ich habe vor ein paar Tagen eine Reportage im Tv gesehen über Permakultur und finde diese extrem nachhaltige und effiziente Herangehensweise hochinteressant. Hat einer von Euch schon Erfahrungen damit gemacht?
 
  • Naja, so rein mit dem Hauptinhalt war der letzte von 2015. Thematisiert wird das freilich bei anderen Themen nebenher sicher immer mal. Es ist ja auch sicher nicht schlimm, wenn man das Thema im Hauptansatz wieder aufgreift. Besonders, wenn man an Nachhaltigkeit bei der Erzeugung gesunder Lebensmittel denkt. Ganz aktuelles Thema auch bei der nachwachsenden Generation. Viele (mich bis vor ein paar Tagen eingeschlossen) wissen mit dem Begriff ja gar nichts anzufangen. Ich dachte zuerst an Permafrost. Aber das Permakultur bei mir zu Hause möglich ist, war mir gar nicht bewusst.
     
  • Hier gibt es eine Esoterikerin die behauptet Permakultur wäre so Super.
    Sie zieht aber alle paar Jahre um und die Neubesitzer ihrer tollen Perma Gärten müssen erst alles tief Fräsen und Pflügen und kämpfen noch Jahre nach ihr mit Ackerwinde und anderen Schadpflanzen.
    Bald vermietet ihr keiner mehr Grund.
    Auch in Youtube macht keiner eine Dokumentation über Jahre.
    Die poppen kurz auf mit ihren ach so tollen Wildwuchs und dann kommt nichts mehr oder sie haben einen neuen Garten.
    Das Pflanzen gute oder schlechte Nachbarn sein können ist nichts neues auch für die Poster hier nicht.
    Schau in einem Pflanzenshop bei fast alles Pflanzen steht dabei welche Pflanzen zu der Pflanze passen und welche nicht.
    In meinem Stauedenbeet mische ich auch keine Präriepflanzen mit Sumpfpflanzen als Permakultur bezeichne ich mein Beet aber nicht.
     
  • Hallo !

    Ich habe mich auch schon für Permakultur interessiert und auch den Mienbacher Waldgarten öfters besucht. Bin dann zu dem Entschluß gekommen, daß es nichts für mich ist. Man braucht sehr viel Platz, muß eine gewisse bzw. starke Unordnung ertragen können. Das ist schwierig für mich. Ich arbeite ja seit ca. 20 Jahren mit der EM-technologie im Garten, also auch mit viel mulchen, wenig gießen. Damit arbeite ich ja auch schon mit der Natur . Selbstversorger sein mehr oder weniger. Das ist ja auch eine große Platzfrage. Dann braucht man immer viel genug organisches Material, da hat man erst mit einem großen Garten.
    hier ist mal ein Film dazu:
    da sieht man die Größe des Grundstücks. Wenn man den Sepp Holzer seine Flächen sieht, dann graben die Schweine Bereiche um die er braucht, oder lässt Hühner laufen, die scheißen dann auf den Boden, das ist dann wieder Dünger für den Boden, also wieder eine Platzfrage. . Das ist in einem Privatgarten,mit viel weniger Fläche schwer umzusetzen. Dann sollte man Gemüse aussamen lassen können, das keimt dann dort wie es will.




    lg elis
     
    Bin dann zu dem Entschluß gekommen, daß es nichts für mich ist.
    Ich kann gut verstehen, dass eine Permakultur für die wenigsten Gärtner eine Alternative ist.
    Ich finde die gesamtheitliche Herangehensweise nur sehr interessant und es gibt ja auch noch etwas zwischen schnurgerader Monokultur und Wildnis. Und ich bin mir auch sehr sicher, dass es einen Unterschied zwischen einem verwahrlosten Garten und einer Permakultur gibt. Außerdem wird auch eine Permakultur nicht ganz ohne eine gewisse Pflege auskommen. Dafür haben wir mittlerweile zu viele Neophyten und auch invasive Pflanzenarten wie z.B. Ambrosia und Riesenbärenklau.
     
  • Habe mal obiges Video überflogen.
    Ja, wenn ich 1,2 ha hätte.....
    und wie sagte der Sprecher um Schluss im Beitrag: wir sind gespannt, wie es hier mal in 10 Jahren ausschaut.

    Und jetzt noch was zu Hochbeeten. In der Nachbarschaft hat eine Familie vor etwa 5 Jahren ein Hochbeet angelegt.
    Groß, sauber gearbeitet, sehr schön. War die ersten 2 Jahre sehr schön anzusehen. Inzwischen ist es ein Tiefbeet geworden. Angepflanzt wird nichts mehr. Mein Fazit: diese Familie war/ist selbst mit einem Hochbeet völlig überfordert. Schade.
     
    In der Nachbarschaft hat eine Familie vor etwa 5 Jahren ein Hochbeet angelegt.
    Groß, sauber gearbeitet, sehr schön. War die ersten 2 Jahre sehr schön anzusehen. Inzwischen ist es ein Tiefbeet geworden. Angepflanzt wird nichts mehr. Mein Fazit: diese Familie war/ist selbst mit einem Hochbeet völlig überfordert.
    Solche "Bauwerke" entstehen ja oft, weil die Vorstellung begeistert hat, sich leichter um die Pflanzen kümmern zu können (ich meine nicht die, die körperlich eingeschränkt sind). Aber dann merkt man, dass man sich um Pflanzen im Hochbeet genauso kümmern muss.
    Vllt. meint ja auch mancher der eine Permakultur anstrebt, dass es dann leichter sein wird vom Arbeitsaufwand her.
     
    Ein Hochbeet auf Dauer zu pflegen ist ja auch aufwendig. Entweder muß man alle Jahre Erde auffüllen, weil die ja ganz schön absackt. Oder nach ein paar Jahren alles raustun und von unten her wieder neu aufbauen, damit man diesen Hochbeet-Effekt der ersten Jahre wieder hat, wie wärmeren Boden von unten her. Das bedenken viel nicht. Jetzt sind die Hochbeete richtig gehens modern. Alle Gartenmärkte und Gartenmessen bieten Hochbeete in vielen Variationen und Preislagen an.

    lg elis
     
    Entweder muß man alle Jahre Erde auffüllen, weil die ja ganz schön absackt.
    Meins ist über den Winter ca 25cm abgesackt. 😲

    Jetzt sind die Hochbeete richtig gehens modern. Alle Gartenmärkte und Gartenmessen bieten Hochbeete in vielen Variationen und Preislagen an.
    Ist ziemlich kommerzialisiert worden die letzten Jahre. Regelrechte Plastikmonströsitäten wurden da entworfen. Manche haben sich Hochbeete aus Beton gegossen. 😱
    Naja, muss jeder selber wissen. 🤷🏻‍♂️
     
    Moin...ich bin die Neue.
    Ich habemir das Buch: Permakultur für Einsteiger, geholt und gelesen.
    Vieles davon macht man schon wenn man im Einklang mit der Natur den Garten bearbeitet. Ich finde, man kann so etwas gut umsetzen wenn man das natürliche Ökosystem beachtet, die Umwelt pflegt und erhält und aus dem was man hat das Beste rausholt.
    Es muss ja nicht im Chaos enden. Immer so, wie man es intuitiv für gut befindet.
    Mir macht es Spass und mein Garten ist vielfältig aber nicht chaotisch...
     
    Vllt. meint ja auch mancher der eine Permakultur anstrebt, dass es dann leichter sein wird vom Arbeitsaufwand her.
    ich glaube sogar, das die meisten "Permakulturisten" glauben, das sie durch Ausübung ihrer Philosophie wenig bis gar keinen Aufwand in ihrem Garten haben
     
    Mit Chaos hat Permakultur für mich gar nichts zu tun. Anders sieht so ein Permakultur- oder Waldgartenkonzept schon aus, sicher mehr der natürlichen (Un-)Ordnung der Natur entsprechend als den vertrauteren, akuraten Gärten. Gartenchaos als den Versuch der Permakultur - das spricht für sich.

    Chaotisch wirkt es bei uns m. E. nur dadurch, dass wir mitten in der Sanierung und Gartenumgestaltung stecken. In einigen Bereichen erkennt man aber schon, wohin es geht.

    Bei mir gibt es mehrere Hügelbeete mit Wasserrinnen und "normale" Beete, alle werden gemulcht. Hochbeet habe ich bisher keines. Um die Beete herum gibt es kleine Wassergräben, ein Mini-Überlaufbecken und von da würde das Wasser bei Starkregen weiter in die kleine Bienenwiese fließen.

    Ich lege alles in geschwungenen Linien an, z. B. gibt es einen Holunderbaum, kreisförmig unterpflanzt mit Lavendel und 4 Erdbeersorten. Dazwischen kleine Hackschnitzelwege, um alles zu erreichen. Umrundet wieder von einer Wasserrinne mit mehreren Trittsteinen als Brücken. Die Katze hat dort viel Spaß! 😄

    Perfekt umgesetzt wird hier nichts, nur so gut es eben geht und es die Örtlichkeiten hergeben. Ich improvisiere da einfach.
    Ein langes Hügelbeet hat z. B. die falsche Ausrichtung, durch eine gebogene Form bietet es aber eine Sonnenfalle.

    In dieser Beetanlage steht ein Totholzstamm, schön bemoost, ergänzt durch Totholzstücke und Rinde, etwas Stroh. Daran wird sich irgendetwas hochranken dürfen, entweder Erbse oder Bohne, vielleicht auch Kapuzinerkresse.

    Da ich gerade einen alten Garten zu einem essbaren Garten umgestalte, ist vieles noch in Entstehung, noch nicht alle Büsche und Bäume eingepflanzt und unter den verschiedenen Himbeeren noch keine Mulchschicht aufgebracht. Nach und nach.

    In einem Schattenbereich habe ich Kartoffeln gelegt. Dazu habe ich Karton auf dem Gras ausgebracht, Erde drauf, Kartoffeln gelegt, mit Stroh bedeckt (Erde wäre auch gut gewesen). Angießen, fertig.
    Die anderen Kartoffelsorten wachsen in Kartoffeltürmen.

    Wenn erweitert wird, wird dort eine 6. Kartoffelsorte wachsen sowie übergehend in den sonnigen Teil auch Walderdbeeren, Heidelbeeren, Bohnen u. a.

    Meine Pilzstämme habe ich noch im Haus, und Strohballen konnte ich wegen der Temperaturen noch keine impfen. Dafür stehen jetzt mehrere Eimer mit Pilzkulturen im Haus...mein Timing hat nicht ganz geklappt. Ich hoffe, das kann alles bald nach draußen.

    Weniger Aufwand durch Permakultur...naja. Durch die Mulchschicht trocknet die Erde nicht so aus, und in Hügelbeeten versenkte Stämme speichern Wasser, das spart etwas Gießerei. Wasserrinnen auf den Hügeln helfen auch dabei, das sich darin sammelnde Wasser sickert ins Erdreich und läuft nicht außen weg.

    Dafür ist das Anlegen aufwändiger und die Mulchschicht, bei mir in diesem Jahr überwiegend Stroh, muss erhalten werden. Setzen sich die Hügel, wird entweder nachgefüllt oder es steht ein Standortwechsel an und am ehemaligen Ort gibt es Pause und Gründüngung für den Boden.

    Was da praktiziert wird, ist im Grunde ja nichts Neues, sondern altes Wissen und ziemlich logisch.
     
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