Drahtwürmer in Kartoffeln - wie richtig bekämpfen?

[Elkevogel]

Hallo,

seit 2012 baue ich im Lehmacker Kartoffeln an ( immer wechselnd 1/4 der Gesamtfläche = ca. 3 x 3 m).
Hauptsächlich um den Boden zu verbessern, aber ein paar eigene Kartoffeln sind in der Küche doch eine echte Bereicherung.
Vor allem, wenn man als norddeutsches Kartoffelkind im "Spätzleland" lebt und gute Kartoffeln zu bekommen ein echtes Glücksspiel ist

Aber - jedes Jahr haben viele Kartoffeln Drahtwürmer und sind entsprechend angefressen ungenießbar.

Gefunden habe ich folgende Möglichkeiten der Bekämpfung/Eindämmung:

- Köderkartoffelscheiben als Köder "pflanzen" und nach 2 Wochen austauschen
- Kalkstickstoff ausbringen
- Salatsetzlinge zwischen die Kartoffeln pflanzen (auch als Köder, der lieber genommen wird als Kartoffeln)
- Ringelblumen u. Tagetes zwischen die Kartoffeln pflanzen
(angeblich verrecken die Drahtwürmer, wenn sie an deren Wurzeln nagen - entweder mögen meine Drahtwürmer
keine Ringelblumen oder hier sind so viele, dass die Ringelblumen zwischen den Kartoffeln nicht ausreichen:schimpf

Habt ihr dieses Problem auch und wie geht ihr das an?

Danke und viele Grüße

Elkevogel

 

[Scarlet]

AW: Drahtwürmer in Kartoffeln - wie bekämpft ihr sie?

Ich hatte nur vereinzelt mal Drahtwürmer, vorrangig an den Erdäpfeln. Schon beim Boden bearbeiten hab ich einige dann immer entfernt. Ansonsten hatte ich Tagetes und Ringelblumen bei den Erdäpfeln, ich meine mal, dass Tagetes sogar besser wirken, wie Ringelblumen, daher mache ich meist diese Kombination zwischen den Erdäpfeln.

Das hätte ich noch dazu gefunden:
https://www.mein-schoener-garten.de/drahtwuermer-13101

https://www.hausgarten.net/gartenpflege/pflanzenschutz/drahtwurm.html



und auch hier noch eine Textstelle:
"Wenn Sie gerade erst auf dem Weg zum natürlichen Garten sind und das Gleichgewicht aller Kräfte noch schnell durcheinander gerät, können Sie mit folgenden Maßnahmen gegen Schnellkäfer/Drahtwürmer vorgehen, die eine Tendenz zur übermäßigen Vermehrung erkennen lassen:
•Prüfen Sie den Boden-pH-Wert und bringen Sie im Zweifelsfall etwas Kalk aus
•Setzen Sie Tagetes und Ringelblumen auf die Flächen, auf denen die Drahtwürmer zunehmen
•Tagetes wehren Drahtwürmer ab, an deren Wurzeln würden sie eingehen
•An Ringelblumenwurzeln ebenso, die machen Ihre Pflanzen gleich noch widerstandsfähig gegen Laufkäfer und schädliche Nematoden
•Lockern Sie den Boden durch Leguminosen auf, Gräser, Klee, Lupinen, Sonnenblumen, Phacelia, Wicken
•Auch Gründüngung mit Kreuzblütlern wie Ölrettich, Raps oder Weißem Senf macht Drahtwürmern das Leben schwer
•Meerrettich sollen Drahtwürmer überhaupt nicht mögen
•Setzen Sie Nutzpflanzen auf bedrohten Gebieten nicht zu eng nebeneinander
•So ist der Tisch für die Schnellkäfer-Larven nicht ganz so reichlich gedeckt, und die Pflanzen haben mehr Kraft zur Verteidigung
•Diese Kraft können Sie fördern, indem Sie aus den Ringelblumen Brühe/Jauche/Tee machen und auf die Pflanzen geben
•Kaufen Sie (die richtigen, s. Tipp) Metarhizium-Pilze, besonders für Hunde-Freunde eine gute Idee, manche dieser Pilze sollen auch Zecken töten

Bekämpfung
Schnellkaefer aus der NäheWenn sich Drahtwürmer in einem noch nicht sehr im Gleichgewicht befindlichen Garten übermäßig vermehren, empfehlen sich folgende Gegenmittel:
•Mehr Natur im Garten, damit sich alle gerade genannten Drahtwurm-Feine in Ihrem Garten einfinden
•Erste Hilfe: Drahtwurm-Kolonien in verdichteten Böden durch Umgraben aufstören
•Anschließend Drahtwurm-Fallen auslegen, Kartoffelstückchen und Rübenstücke, und Drahtwürmer täglich absammeln
•Bis sich ein paar Drahtwurm-Feinde angesiedelt haben, keine Drahtwurm-Delikatessen anpflanzen
•Zu denen gehören vor allem Kartoffeln, als nächstes Rüben, Möhren und Salat, bei quälendem Hunger kommen auch die Blumenzwiebeln dran ...
•Wenn es Ihren Garten schlimm erwischt hat, sollten Sie all das weglassen und erst einmal Grund reinbringen
•Gemeint ist ein Grundstock an Natur, siehe vorigen Absatz
•Wenn Sie die Larven zu spät bemerkt haben, können Sie die Ernte der Saison vielleicht durch einen Trick retten:
•Plastikkante drumrum stecken, befallene Fläche richtig überfluten, hochgespülte Drahtwürmer absammeln"

Quelle: https://www.gartenlexikon.de/gartenpraxis/pflanzenschutz/schaedlinge/schnellkaefer.html

 

[aurinko]

AW: Drahtwürmer in Kartoffeln - wie bekämpft ihr sie?

Ne von diesen Viechern habe ich noch nie was gehört. Ich kämpfe dafür immer mit einer massiven Kartoffelkäferplage.

 

[Tubirubi]

AW: Drahtwürmer in Kartoffeln - wie bekämpft ihr sie?

Wir hatten die auch an den Kartoffeln. Die gesamte Ernte war hin. Ich baue keine mehr an. Bin auf Tomaten umgestiegen :grins:

 

[Scarlet]

AW: Drahtwürmer in Kartoffeln - wie bekämpft ihr sie?

Ne von diesen Viechern habe ich noch nie was gehört. Ich kämpfe dafür immer mit einer massiven Kartoffelkäferplage.

Die hatte ich auch, dagegen hilft aber auch ganz viele Tagetes und Ringelblumen dazwischen, den Geruch der Tagetes mögen sie nicht und dann auch noch Kren dazwischen pflanzen und mit einem Sud aus den Krenblättern dann die Erdäpfelpflanzen gießen und halt immer wieder absammeln. So kann man die halbwegs im Zaum halten und die Käfer und Larven beim Absammeln immer umbringen, nicht woanders aussetzen, die kommen nämlich sonst immer wieder.

Wir hatten die auch an den Kartoffeln. Die gesamte Ernte war hin. Ich baue keine mehr an. Bin auf Tomaten umgestiegen :grins:

Drahtwürmer oder Erdäpfelkäfer?
Wobei auch der Erdäpfelkäfer, wenn er vorhanden ist und keine Erdäpfelpflanzen findet, sich auch an den Paradeiserpflanzen gütlich tut. Auch Drahtwürmer gehen an die Paradeiserpflanzen.

 

[aurinko]

AW: Drahtwürmer in Kartoffeln - wie bekämpft ihr sie?

Die hatte ich auch, dagegen hilft aber auch ganz viele Tagetes und Ringelblumen dazwischen, den Geruch der Tagetes mögen sie nicht und dann auch noch Kren dazwischen pflanzen und mit einem Sud aus den Krenblättern dann die Erdäpfelpflanzen gießen und halt immer wieder absammeln. So kann man die halbwegs im Zaum halten und die Käfer und Larven beim Absammeln immer umbringen, nicht woanders aussetzen, die kommen nämlich sonst immer wieder.

Hilft aber alles nix, wenn wie bei mir 100 Erdäpfelfelder nebeneinander sind und die Nachbarn nahezu nix machen.
Ich habe letztes Jahr schon die Blätter auf etwaige Eiablagen kontrolliert und immer abgemacht. Dachte ich hätte keine Probleme, aber die Mistviecher kommen von überall her. Es war tw. dann sogar so, dass ich wenn ich aufs Feld kam abgesammelt hatte, 1,5 Stunden später wenn ich ging, habe ich schon wieder 50 Stück oder so eingesammelt und ihnen ein "Freibad" im Inn spendiert.

Aber ich muss sagen, bis dato konnte ich eigentlich keine merkbaren Einbußen feststellen (zumindest an den Kartoffeln - die Auberginen haben sie mir dann zusammen gefressen).

 

[Elkevogel]

AW: Drahtwürmer in Kartoffeln - wie bekämpft ihr sie?

Hallo,

erstmal: Kartoffelkäfern habe ich in den vergangenen 7 Jahren (seit ich den Gemüseacker bewirtschafte) noch keinen einzigen gesehen.
(Im alten Garten hatte der Mitnutzer 1 x großen Befall und dann auch nie wieder).

Natur im Garten ist vorhanden, Chemie kommt bestenfalls in Form von Schneckenkraut zum Einsatz.
Der Acker wird schon seit Jahrzehnten als Gemüsebeet genutzt, an "frischer" Umwandlung kann es als nicht liegen.
2016 und 2017 habe ich alle Beete mit Rasenschnitt gemulcht (und würde das auch gerne weiterhin machen, da tatsächlich nicht ganz so viel Wildkraut aufläuft und der Mulch dem Lehm sichtlich guttut).

Schade, dass die Sache mit der Überflutung anscheinend nicht im Winter funktioniert Bis vor wenigen Tagen stand der Acker nämlich fast vollständig unter Wasser, aber solche Drahtwürmer habe ich leider keine "schwimmen" gesehen.

Kartoffeln werde ich weiterhin anbauen - es geht ja in erster Linie um die Bodenauflockerung.
Tagetes sind im Anbauplan aufgenommen.
Kartoffelscheiben am Stück werde ich auch "pflanzen"
Beim Meerrettich muss ich mich mal schlau machen (kann man da auch Setzlinge von kaufen? oder lässt er sich leicht aus Samen ziehen?) Salatsetzlinge kommen auch zwischen die Kartoffeln.
Und bei der Beetvorbereitung werde ich gezielt nach diesen Mistviechern Ausschau halten.
Ach ja, Bodenprobe werde ich dann auch endlich mal angehen.

Mal gucken, ob es dieses Jahr mit weniger angefressenen Kartoffeln klappt.

Vielen Dank und liebe Grüße

Elkevogel

 

[Scarlet]

AW: Drahtwürmer in Kartoffeln - wie bekämpft ihr sie?

Ich habe Kren hier am Pflanzsteig und ich werde mir davon am Wochenende welchen ausgraben, da ich den ja ins Haus auch mitnehmen möchte und da einpflanzen, da kann er sich dann ausbreiten im großen Garten. Wenn Du magst Elke, dann grabe ich ein paar Wurzeln vom Kren für dich aus, dann hast Setzlinge. Die brauchst eigentlich dann nur einbuddeln und gut ist. Ein wenig im Zaum muss man ihn dann schon halten, ev. mit Wurzelsperre pflanzen, allerdings sehr tiefer Wurzelsperre, da muss man wohl schon gut auf 80 cm runtergehn, Kren ist hartnäckig, ähnlich wie Bambus.

 

[Tubirubi]

AW: Drahtwürmer in Kartoffeln - wie bekämpft ihr sie?

Drahtwürmer oder Erdäpfelkäfer?
Wobei auch der Erdäpfelkäfer, wenn er vorhanden ist und keine Erdäpfelpflanzen findet, sich auch an den Paradeiserpflanzen gütlich tut. Auch Drahtwürmer gehen an die Paradeiserpflanzen.

Drahtwürmer. Mit den Tomaten hatte ich aber keine Probleme.
Aber ich habe auch viele Tagetespflanzen inzwischen.

 

[Elkevogel]

Hallo,

an die paar Wildtomaten im Gemüseacker sind die Drahtwürmer bisher auch nicht gegangen - vermutlich weil die Kartoffeln leckerer sind
Dabei dürften sie dort die Tomaten gerne anfressen. Ich pflanz da immer nur ein paar wild aufgegangene hin, weil die zusammen mit der blauen Lampionblume die weißen Fliegen vom Rosen- und Grünkohl abhalten.

@Scarlet
wegen Meerrettichwurzelablegern würde ich mich gerne morgen nochmal melden. Evt. kann ich von einer Nachbarin welche bekommen.
Aber die erreiche ich erst morgen wieder.

Liebe Grüße
Elkevogel

 

[Fini]

alte halbe Kartoffeln in die Erde stecken und nach ein paar Tagen absammeln ..

 

[Elkevogel]

Hallo,

@Fini
Danke, das steht schon auf der ToDo-Liste: Kartoffelscheiben mit Schaschlickspießen "pflanzen".
Ohne Spieße findet man die ja sonst nicht wieder - grins.
An Dich hatte ich zu diesem Thema schon gedacht: Hühner sollen ja auch hilfreich sein:d.
Aber Nachbars freilaufende Hühner, die sich hier immer mal einschleichen, werde ich deswegen nicht extra einladen.
Sie scharren nämlich am liebsten zwischen den Blümchen am Rand bzw. im Häckselmulch zwischen den Himbeeren und beides finde ich überhaupt nicht lustig.
Und 2017 haben sie beinahe alle Erbsen wieder ausgebuddelt - war auch doof.


@Scarlet
Die Nachbarin hat Meerrettich und gibt mir im Frühjahr bzw. wenn der Boden wieder aufgetaut und schneefrei ist, ein paar Wurzeln ab.
Ganz lieben Dank für Dein Angebot, aber so "übern Zaun" ist es deutlich einfacher. Und sie ist froh, ihre Pflanze ein bisschen verkleinern zu können:grins:
Wegen der Wurzelsperre: ich habe noch ein Stück Drainagefolie (vom Hochbeet) in passender Größe für ein Loch mit 40 - 50cm Durchmesser - meinst Du, die könnte ich nehmen?
Oder durchbohrt der Meerrettich die auch wie Bambus?
Und bringt das mit der Wurzelsperre dann noch was gegen die dummen Würmer?
Die kommen dann doch gar nicht mehr richtig an die Wurzeln?
Oder ich gehe auf Risiko - der Acker ist mir eigentlich eh zu groß. Soll der Meerrettich sich halt ausbreiten

Viele liebe Grüße
Elkevogel

 

[Scarlet]

Sehr gut, wenn Du so auch an Kren kommst. Und wenn Du eh Platz hast, dann soll der sich halt ausbreiten, ist ja dann auch egal. Mit dieser Drainagefolie sollte das eigentlich schon klappen, ich denke, so kräftig ist der Kren dann eher nicht, dass der da durchgeht. Ich wollte mir ja selbst heute auch welchen ausgraben, doch ich weiß ungefähr, wo der ist, doch jetzt wo alles platt ist und der Kren auch keine Blätter hat, wird das etwas schwierig. Ich hab den beim Umgraben dann auch immer ordentlich dezimiert und in seine Schranken gewiesen, der ist halt hartnäckig und breitet sich wirklich gut aus. Man muss ihm halt immer wieder ein wenig Einhalt gebieten.

Wie das dann mir der Wurzelsperre wegen der Würmer ist, ist eine gute Frage, daran hab ich eigentlich nicht gedacht, muss ich ehrlich zugeben, ich denke, da wäre es wohl besser, ohne Wurzelsperre den Kren zu pflanzen.

 

[Elkevogel]

Hallo Scarlet,

OK, wenn Du ihn mit Spaten im Zaum halten konntest, bekomme ich das auch hin.
Und ich frag die Nachbarin, wie sie das macht.
Sie hat ja auch den doofen Lehm (ist nur 2 Häuser weiter) und auch Drahtwürmer in den Kartoffeln.
Wobei ihr Garten wirklich erst vor 4 Jahren von Wiese zur Gemüsegarten umgewandelt wurde.
Sie hat damals viel Mist (Hühner, Gänse, Hasen, Pferde, Rinder) untergepflügt.
Und obendrauf Minihochbeete gebaut: Beetumrandung aus Brettern mit 30 cm Höhe und mit Mutterboden aufgefüllt.
Aber, auch das hat sie nicht vor den ollen Würmern geschützt.
Und angeblich werden sie durch (Pferde-)Mist auch noch eingeschleppt/angelockt.

Und ja, das mit der Wurzelsperre und den Würmern. Da finde ich im WWW nichts zu.
Wird da einfach was verschwiegen?
Die Wurzelsperre wird erwähnt. Aber nie im Zusammenhang mit den Würmern als Bekämpfung.
Egal, völlig einwandfreie/gesunde Kartoffeln erwarte ich nicht. Aber ein bisschen weniger angefressen wäre schon toll.
Ich werde weiter recherchieren und berichten, wenn ich was hilfreiches finde.

LG
Elkevogel

 

[Scarlet]

Ja mach das Elke, mich interessiert das nämlich auch und mir fehlt im Moment ein wenig Zeit zum Recherchieren. Denn meine Erdäpfel werde ich ja auch in frisch angelegten Beeten anbauen. Wahrscheinlich noch nicht dieses Jahr, aber nächstes Jahr dann sicher. Mal schaun, wie weit ich kommen werde mit Beete anlegen.