Dichter, lila Lehm-Ton-Boden, der stinkt

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18. Aug. 2010
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Hallo, liebe Forengemeinde!

Der Boden in unserem Garten ist ein sehr dichter, lehmiger Tonboden. Gestern haben wir dagegen resistente Zierstauden gepflanzt (wobei wir auch großzügig Sand und etwas Kompost ins Aushubloch gemischt haben).
Je tiefer wir nach unten gegraben haben, desto dichter, klumpiger und "violetter" ist der Lehmboden geworden. Man konnte richtige Tonfiguren draus formen...
Außerdem, je dichter er war, desto mehr roch er nach Ammoniak. Etwa so wie sumpfiger Schlamm.

Mein Mann kannte dieses Phänomen von ihm zuhause (am anderen Ende Österreichs, also kein Zusammenhang), konnte es aber auch nicht näher klassifizieren.
Wisst ihr, wo diese blau-violette Farbe und der Geruch herkommen?

Kann ich mit den Jahren den Boden irgendwie verbessern? Immer mal wieder Sand aufbringen (wäre kein Problem, weil wir daneben einen Bach haben, der nur bei Regen fließt und Sand mitbringt)? Kompost untermischen? Gründüngung? Starkzehrer?
Oder reicht es, wenn der Boden nun einfach normal bewirtschaftet wird? Früher war das ein Bauernfeld, wo wohl sehr stark gedüngt wurde.

Danke für euren Rat!
Liebe Grüße,
Katharina
 
Zuletzt bearbeitet:
  • hallo kaddiey, war euer grundstück mal ein bauernhof, und war dort eventuell der misthaufen?
    lg. aloevera
     
    Hallo, aloevera!

    Nein, kein Bauernhof, nur unbebautes, angrenzendes Feld, das vom Bauern mitabgemäht (und wohl auch etwas mitgedüngt) wurde.
    Grundsätzlich ist die ganze Gegend aber sehr lehmig.

    Liebe Grüße
     
  • Hallo, aloevera!

    Nein, kein Bauernhof, nur unbebautes, angrenzendes Feld, das vom Bauern mitabgemäht (und wohl auch etwas mitgedüngt) wurde.
    Grundsätzlich ist die ganze Gegend aber sehr lehmig.

    Liebe Grüße
    meine vermutung, daß der bauer vielleicht gülle aufgebracht hat, und diese sich in dem lehmboden gesammelt hat. lg. aloevera
     
  • Ich mische unseren ähnlichen Boden beim Pflanzen nur mit billiger Blumenerde und decke mit Rindenmulch ab, weil er sonst zu hart zur Wasseraufnahme wird. Kompost kommt jetzt dazu, das langt.

    Sand ist für mich unlogisch, weil guter Boden schwarz ist, Lehm und Sand aber gelb sind. Das Lila kenne ich auch nicht, würde es mal testen lassen, weil wenn ihr Gemüse anbauen wollt....

    Suse
     
    Hmm
    also das Internet sagt das:
    "Rot und bunt (gelb, grün, blau, violett) gefärbten fetten Ton nennt man Letten."
    und auf einer anderen Seite:
    "Die Farbe der Tone wird durch Gehalt und Art der Eisenoxide bestimmt (gelb bis gelbbrauner Goethit, orangefarbener Lepidokrit, roter Hämatit und rotbrauner bis schwarzer Maghemit). Unter reduzierten Bedingungen treten durch Eisen(II)-Ionen Blaufärbungen auf, die bei der Oxidation an der Luft verschwinden."

    Aber warum riecht das nun so? Weil es so dicht ist, vielleicht... kompakter Schlamm kann ja auch stinken.

    Wo lässt man denn sowas testen?

    Liebe Grüße
     
  • hab da auch noch was im internet gefunden, ....ist der ph wert zu alkalisch, entweicht der stickstoff als ammoniak.2009 gab es hier im forum schon mal einen thread unter der frage scharfer geruch, vielleicht mal suchen.
    lg. aloevera
     
    Hallo hallo!
    Danke für den Tipp!
    In dem alten Thread klingt es so, als würde die Erde grundsätzlich immer stinken - bei uns ist das zum Glück nur, wenn man tief reingräbt.
    Etwas blöd ist, dass wir bei den Erdarbeiten nicht dabei waren, sondern erst nach der Arbeit hingefahren sind, also so weit alles angeebnet war. Jetzt wissen wir nicht, ob das schon beim Graben so gerochen hat, oder ob sich da jetzt durch die recht intensive Erdbewegung (Hanglage, die angeglichen worden ist) der Lehm irgendwie verdichtet hat und sich erst "erholen" muss.
    Habe auch im Internet gefunden, dass mechanische und vor allem maschinelle Bearbeitung die Bodenstruktur zerstört. Bis sich wieder ein Gleichgewicht aufgebaut hat, dauert es offenbar lange (bei uns liegt das ca. ein Jahr zurück).

    Das schlimmste Bedenken aus dem alten Thread kann ich zum Glück auch ausschließen: Gasleitung gibt es hier weit und breit keine.

    Misthaufen war da sicher nie einer, und ob die Gülle, die hier wohl nicht intensiv verspritzt wurde, aber vom Nebenfeld wohl jahrelang ein bissl rübergespritzt ist, sich soo nachhaltig hält??

    Ich werde also ordentlich mit Gründüngung arbeiten und immer wieder mal Humus/Kompost einarbeiten. Lt. Internet ist zwischendurch eine Drainage mit Sand doch sinnvoll, weil er den Lehm etwas auflockert und hilft, Wasser abzuleiten.

    Habe eben ein Institut für Bodenanalyse gefunden, da würde eine Probe 69 € kosten, wobei wir zwei Proben machen lassen müssten (eine vom tiefgelegenen Stinke-Boden und eine von der normalriechenden höheren Schicht).
    Würdet ihr die 138 € investieren oder erst selbst mal herumprobieren mit div. "Hausmittelchen" wie Gründüngung?
    Wie gesagt, das Gemüse wächst eh in mit Kompost gefüllten Hochbeeten, weil wir hier am Waldrand viel zu viele Schnecken für normale Beete haben.

    Liebe Grüße
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Hallo kaddiey,


    beim Lesen fiel mir spontan der bunte klebrige Lehm ein, den ich beim Graben in meinem Garten gefunden hatte. Der schillert auch von stahlgrau über türkis bis hin zu rot in allen möglichen und unmöglichen Farben und ist - laut Aussage der Nachbarn, die hier schon länger wohnen - nichts anderes als Bauschutt, der unter der Erde seit 30 Jahren vor sich hingammelt und entsprechend verdichtet ist.


    Wenn du sagst, du würdest eher am Waldrand wohnen - könnte es nicht sein, dass dein Grundstück in grauer Vorzeit mal als "wilde Deponie" missbraucht wurde? Soll es ja immer wieder geben, dass Leute sich die paar Kröten für eine ordentliche Entsorgung sparen wollen.


    Lieben Gruß :eek:
    Emmi
     
    Hallo Emmi!

    Ja, ungefähr so dicht und klebrig ist der Boden hier auch. Nur nicht so rötlich, eher überall bläulich-lila.
    Was tust du dagegen? Oder lässt du ihn einfach drauflos gammeln?

    Kann natürlich sein, dass hier irgendwann vor vielen Jahren jemand "Matsch" abgeladen hat. Lässt sich nur schwer sagen, denn die vier Häuser rundherum sind alle neu (das älteste vier Jahre). Es ist eine recht idyllische Lage. :)
    Die Altbauern rundherum sind nicht besonders gesprächig. Einer ist lieb, aber alt und verwirrt, der weiß solche Dinge nicht, weil er sich kaum einmal aus seiner Waldlichtung rausbewegt, auf der sein Hof liegt.
    Die anderen sind wenig begeistert über die "Neulinge", die sich hier ihre kleinen Hauserl hinbauen... da kommt man mit Fragen nach Erdbeschaffenheit und so nicht weit.

    Ich ärgere mich ein bissl, denn wenn der Erdbearbeiter uns damals gesagt hätte, dass der Boden weiter drunter so mies ist, hätten wir halt noch etwas mehr für eine Durchmischung mit Humus und Sand bezahlt...

    Aber alles in allem ist es trotzdem wunderschön hier.
    Sogar unsere Wildblumenwiese hat geklappt, nachdem wir einiges an Sand untergemischt haben! :eek::eek::arrow::eek:

    Liebe Grüße
     
  • Ja, ungefähr so dicht und klebrig ist der Boden hier auch. Nur nicht so rötlich, eher überall bläulich-lila.
    Was tust du dagegen? Oder lässt du ihn einfach drauflos gammeln?


    Hallo kaddiey,


    ich musste im Frühjahr so tief graben, weil ich sowohl eine Mispelhecke als auch ein Staudenbeet mit Drainage angelegt hatte. Auf die Drainage bin ich nur gekommen, weil mir auffiel, dass das Wasser nach ergiebigen Regengüssen nicht ablief. Den klebrigen Mist habe ich per Bauschutt-Container entsorgen lassen, denn den Container hatte ich ohnehin dank umfangreicher Umgestaltungsarbeiten bestellt.


    Ohne den Container hätte ich auch nicht gewusst, wohin damit. :sad:
    Da das Zeug wirklich zu nichts zu gebrauchen ist, bleibt dir möglicherweise nichts anderes übrig, als es mörtelfassweise abzutransportieren... und nein, natürlich nicht in den Wald :grin:... sondern zum Baustoffhof o.ä.


    Den Gedanken, dass das ganze Grundstück dieses Zeugs aufweist, habe ich im Laufe des Sommers erfolgreich verdrängen können, weil ich anschließend nicht mehr so tief graben musste.


    Lieben Gruß :eek:
    Emmi


    PS: Im Normalfall reicht es, wenn du bis etwa 30 - 50cm Mutterboden hast und der Mist erst tiefer anfängt. Deshalb sollten Blumenbeete auch kein Problem sein. Schön, wenn wenigstens ein bisschen was schon mal blüht und dir einen Vorgeschmack geben kann, was da noch alles draus wird!
     
  • hallo kaddey, wenn es vielleicht auch so eine art wilde deponie war, kann es auch sein, daß eventuell chemikalien im boden lagern, die euros für eine bodenuntersuchung würde ich ausgeben. dann ist man auf der sicheren seite.
    lg. aloevera
     
    Das ist ganz normal.
    Der schwere Boden besteht aus sehr sehr feinen Gesteinskörnchen, welche wie ein Filter wirken.
    Organische Partikel, die mit dem Wasser von der Oberfläche in die Tiefe sickern, hängen irgendwann zwischen den Körnchen fest und verbleiben in dieser filternden Schicht.
    Dort werden sie bei Feuchtigkeit langsam unter luftarmen Bedingungen abgebaut (sie faulen) und die Nährstoffe werden wieder frei.
    Das lässt sich nicht verhindern. Aber: Die feuchten Schichten verlagern sich in die Tiefe, wenn eine Drainage gelegt wird.
    In sehr trockenen Sommern passiert das vorrübergehend von allein und im Herbst, wenn das Oberflächenwasser wieder steigt, verlagern sich die fauligen Schichten wieder nach oben.
    Man sollte versuchen, den Boden zu lockern und die Verdichtung aufzubrechen, den Humusgehalt der Krume zu erhöhen sowie ggf. eine Drainage legen.
     
    Hallo tihei!

    Danke für dein nettes Posting und deine Ratschläge.
    Ich habe ehrlich gesagt auch schon etwas in der Art vermutet, gerade weil mein Mann sagt, bei ihm zuhause wäre der Boden in tieferen Schichten auch so gewesen (bläulicher Ton-Lehm und nach Gülle riechend). Und dort hat sicher niemand was abgelagert, weil der Grund schon ewig in Familienbesitz ist. Auch hier bei mir sind die Chancen dafür äußerst gering, hier sind überall Felder und Wälder, warum hätte man ausgerechnet bei uns Aushub entsorgen sollen... aber sicher sein kann man natürlich nicht.
    Trotzdem: Schlamm/Sumpf mieft ja auch. Außerdem hatten wir ja noch vor einem Jahr schwere Baumaschinen hier, die entsprechend verdichtet haben werden.

    Natürlich würde ich gerne einiges zur Bodenverbesserung beitragen, wenn ich kann, denn optimal ist die Sache ja wirklich nicht. Du schreibst:

    Man sollte versuchen, den Boden zu lockern und die Verdichtung aufzubrechen, den Humusgehalt der Krume zu erhöhen sowie ggf. eine Drainage legen.

    Ist es richtig, dass in solchen Fällen das vielverdammte Umgraben im Herbst doch Sinn macht?
    Wie löst man die Verdichtung bzw. wie drainagiert man manuell (ich will nicht schon wieder Maschinen hier haben, endlich ist die Wiese schön dicht)? Immer wieder mal, wenn man ohnehin umgräbt, Sand und Steine und Kompost einarbeiten? Evtl. auch Sand streuen, der dann von Würmern, Maulwürfen... untergegraben wird?
    Wie erhöhe ich den Humusgehalt der Grube, sollte ich z.B. vor dem Schnee Kompost aufbringen?

    Ich dachte dann auch an Kartoffeln und tiefwurzelnde Gründüngung, immer mal wieder in einem Eckerl des Gartens.

    Haha, Herausforderung angenommen. Ich finde sowas ja recht spannend! :cool:

    Liebe Grüße
     
    Hallo, hatte genau dasselbe Problem, wie von dir beschrieben. Gewaltigen Lehmboden-auch mit dunkelvioletten Stellen......Da noch weiter drunter wurde er wieder gelb.Nehmen wir mal an,dass dies ein "normaler" Lehmboden ist, ohne irgendwelcher Ablagerungen von früher:
    Beschreibe mal hier ,wie ich es mache und bis jetzt gute Erfahrungen habe.

    2mal umgraben im Jahr ist sehr wichtig. Normalerweise harke ich nur,da Bio-Garten und ich die Organismen im Boden nicht umbringen wollte,aber bei Lehm geht es nicht anders.
    Beim Umgraben im Herbst können dann die Lehmplatten durch den Frost aufplatzen und die Erde im Frühjahr ist krümeliger.(Nicht soooo verdichtet)

    Für die Nährstoffe arbeite ich immer richtig viel eigenen Kompost ein.
    Da entstehen zusätzlich Hohlräume und die Mikroorganismen und Würmer helfen auch noch mit den Boden zu lockern.Da kannst du dann gut Blumen setzen.

    Beim Gemüse(Salat,Spinat, Broccoli usw....) könntest du auch mit Gründüngung arbeiten. Da gibt es sehr viel verschieden Pflanzen. Lupinen gehen z.B. sehr tief hinunter mit ihren Wurzeln. Auch Ölrettich trägt zur Lockerung der unteren Schichten bei.

    Es ging auch bei mir nicht von heute auf morgen, es hat Jahre gedauert,bis die verschiedenen Maßnahmen griffen.
    Wie mir empfohlen wurde , eine dicke Schicht ab zu graben und mit Erde zu ersetzen ,das war nicht nötig.

    Übrigens bei einer Bodenprobe habe ich noch nicht gehört,dass für die verschiedenen Schichten extra zu bezahlen wäre. Ich ließ es auf der BOKU machen und da waren natürlich verschiedene Proben aus verschiedenen Tiefen dabei. Vielleicht wird das überall anders gehandhabt. Da würde ich mich nochmals genau erkundigen,denn falls ihr Gemüseanbau vor habt, erleichtert so eine Analyse schon sehr die Arbeit.

    Wünsche gutes Gelingen
    LG
     
    DANKE DANKE, asta,
    das hat mir sehr geholfen - in jeder Hinsicht!

    Ich stelle mich auf ein Langzeitprojekt ein. Von Hopp-Tropp-Aktionen, die die ganze Erde ersetzen, halte ich nicht viel.
    So ein seltsamer Landschaftsgärnter war kurz nach unserem Einzug im neuen Haus auch überfallsmäßig da und hat gleich mal gemeint "Den ganzen Dreck geben wir großflächig weg, bringen einen Meter Humus auf, fräsen alles glatt und darauf kommen dann Rasenfliesen. Dann habt ihr einen schönen englischen Garten und keinen Unkrauthaufen"... den hab ich gleich davon gejagt (ich MAG es, wenn ich direkt aus meiner Wiese Spitzwegerich und Löwenzahnblätter für den Salat ernten kann). ;) (Übrigens: englischer Garten inmitten lauter Bauernwiesen bzw. am Waldrand... viel Erfolg, Roundup-spritzende, laubhassende Nachbarin, höhö.)

    Herzliche Grüße,
    Katharina
     
    Hallo, hatte genau dasselbe Problem, wie von dir beschrieben. Gewaltigen Lehmboden-auch mit dunkelvioletten Stellen......Da noch weiter drunter wurde er wieder gelb.Nehmen wir mal an,dass dies ein "normaler" Lehmboden ist, ohne irgendwelcher Ablagerungen von früher:
    Beschreibe mal hier ,wie ich es mache und bis jetzt gute Erfahrungen habe.

    2mal umgraben im Jahr ist sehr wichtig. Normalerweise harke ich nur,da Bio-Garten und ich die Organismen im Boden nicht umbringen wollte,aber bei Lehm geht es nicht anders.
    Beim Umgraben im Herbst können dann die Lehmplatten durch den Frost aufplatzen und die Erde im Frühjahr ist krümeliger.(Nicht soooo verdichtet)

    Für die Nährstoffe arbeite ich immer richtig viel eigenen Kompost ein.
    Da entstehen zusätzlich Hohlräume und die Mikroorganismen und Würmer helfen auch noch mit den Boden zu lockern.Da kannst du dann gut Blumen setzen.

    Beim Gemüse(Salat,Spinat, Broccoli usw....) könntest du auch mit Gründüngung arbeiten. Da gibt es sehr viel verschieden Pflanzen. Lupinen gehen z.B. sehr tief hinunter mit ihren Wurzeln. Auch Ölrettich trägt zur Lockerung der unteren Schichten bei.

    Es ging auch bei mir nicht von heute auf morgen, es hat Jahre gedauert,bis die verschiedenen Maßnahmen griffen.
    Wie mir empfohlen wurde , eine dicke Schicht ab zu graben und mit Erde zu ersetzen ,das war nicht nötig.

    Übrigens bei einer Bodenprobe habe ich noch nicht gehört,dass für die verschiedenen Schichten extra zu bezahlen wäre. Ich ließ es auf der BOKU machen und da waren natürlich verschiedene Proben aus verschiedenen Tiefen dabei. Vielleicht wird das überall anders gehandhabt. Da würde ich mich nochmals genau erkundigen,denn falls ihr Gemüseanbau vor habt, erleichtert so eine Analyse schon sehr die Arbeit.

    Wünsche gutes Gelingen
    LG


    Lehm ist kein speckiger, nahezu wasserundurchlässiger Tonboden (das sind Letten), sondern ein Gemisch aus Sand, Schluff und Ton. Der normale Ackerboden ist ein Lehmboden. Nur mal so zur Info.

    Ich bin auch kein Freund davon, einen Lettenboden umzugraben und diesen speckigen Ton hochzuholen. Dennoch müssen diese Böden intensiv gelockert werden und dürfen auch nur bei Trockenheit bearbeitet werden, sonst hat man gleich wieder Verdichtungen drin.

    Auf dem Feld würde man für solche Härtefälle einen Tiefenlockerer nehmen, der den Boden etwas anhebt, aber nicht wendet. Anschließend geht man dann nochmal flach mit einem Grubber durch.

    Im Garten mach ich im Prinzip das Gleiche. Da stech ich mit der Grabgabel rein und heb den Boden nur etwas an. Anschließend hacke ich den Boden und arbeite dabei etwas Torf, Kompost oder kurz gehäckseltes Stroh ein. Und dann kommt ne Gründüngung rein. Zur intensiven Durchwurzelung eignen sich vor allem Ölrettich (hier insb. der Tillage Radish), Lupinen (mögen aber lieber sandige Böden mit einem etwas niedrigeren pH-Wert), Sonnenblumen und Ackerbohnen, und natürlich auch die verschiedenen Kleearten.
    Zur Gründüngung gibt es im Landhandel sehr gute Zwischenfruchtmischungen, die den Boden gut durchwurzeln.

    z.B. http://www.freudenberger.net/Produkt-Details.asp?lang=de&mode=vproduct&prodid=436 (Mischung mit Tiefenrettich zur Melioration)

    bzw. http://www.freudenberger.net/Produkt-Details.asp?lang=de&mode=vproduct&prodid=437 (nur Tiefenrettich)
     
    Vielen herzlichen Dank für die Info bzgl. der Gründüngung und deines Vorgehens mit der Grabegabel, Desperado.
    Noch eine Frage, wieso Stroh?

    Danke,
    liebe Grüße und ein schönes Wochenende
     
    Vielen herzlichen Dank für die Info bzgl. der Gründüngung und deines Vorgehens mit der Grabegabel, Desperado.
    Noch eine Frage, wieso Stroh?

    Danke,
    liebe Grüße und ein schönes Wochenende


    Du musst wieder etwas Leben in den Boden reinbringen. Das geht am besten mit abgelagerten Mist, in dem sich viele kleine Regenwürmer befinden. Und das Stroh dient ihnen als Nahrungsquelle.

    Fein gehäckseltes Stroh ist aber auch ein guter Quellkörper, der das Wasser sehr gut aufnimmt und filtert. In den unteren Tonschichten staut sich dann gar nicht mehr so viel an. Stroh verbessert, wie eigentlich jede Form von Humus, das Bodengefüge, was den Boden etwas krümeliger und nicht mehr ganz so pappig macht.

    Zur Strohrotte (Humusbildung) benötigen die Bodenorganismen aber etwas Stickstoff, der aber nach Abschluss des Humifizierungsprozesses wieder freigesetzt wird. Deshalb ist es wichtig, die Zwischenfruchtmischung mit Stickstoff anzudüngen. Später können sich die Pflanzen dann mit den freigewordenen Nährstoffen selbst versorgen.
    Gib der Zwischenfrucht Zeit zum Wachsen (Saat bereits Anfang Juli), damit sich richtig viel Biomasse bilden kann, und lass sie über Winter abfrieren. Dann hast Du das Jahr darauf schon einen nährstoffreichen Boden. Du kannst zwar die Bodenfruchtbarkeit verbessern, aber Du wirst nie aus einem bindigen Tonboden einen schluffigen Lösslehmboden machen. Du musst Dich immer mit dem Boden, den Du hast, arrangieren.
     
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