Brunnen graben ?

unmuzzled

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Hallo,

hat von euch schon jemand einen Brunnen gegraben?

Nicht gebohrt und nicht geschlagen, sondern mit Kreuzhacke, Spaten und Schaufel gegraben? Mit Betonringen bewehrt, die mit der Grabung nach unten rutschen? 10 - 20 - 30 ... Meter tief? Mit Bewetterung bei groesserer Tiefe?
Ueberwiegend durch Ein-Mann-Arbeits'gruppe'?

Zu den Gegebenheiten:
Hanglage ca. 50 m ueber Talsohle; Boden recht maechtiger Ton/Lehm mit Tonschiefer und eingestreuten Basaltbomben; wasserfuehrende Schicht irgendwo zwischen 5 und 50 m.

Vorhanden sind Zeit und Motivation, denn das ca. 2400 m² grosse Grundstueck ist sehr trocken, und durch Wasser wuerde sich die Zahl der anbaubaren Pflanzenarten drastisch erhoehen. Und die Verbitterung, dass das im jetzigen Zustand noch nicht geht, ist gross.

Mit haendisch bohren oder schlagen ist bei den Tiefen nichts drin.
Bleibt nur die Ueberlegung, ob graben oder professionel bohren lassen.

Was spricht bei viel vorhandener Zeit fuer das Brunnengraben, was spricht dagegen?
Ist es richtig, dass mit einem stabilen Dreibein Betonringe relativ einfach zu setzen sind, auch durch eine Person?

Teilt euer Wissen mit mir.

Gruesse

Harry
 
  • Mo9

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    Wolke9 !
    äm...
    da würde ich direkt Brunnenbohrer befragen, der kann das,
    hat viel Ahnung davon..


    Mo, *kopfkratz*, da war doch noch was!! :D
     
  • Willem

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    Ach du liebe Zeit. Ich kann mich erinnern, dass es schon - je nach Bodenbeschaffenheit - ein gewaltiger Aufwand ist, ein anderthalb Meter tiefes Loch zu buddeln.

    Nein, ich habe damit keine Erfahrung. Aber wenn ich "Tonschiefer" und "Basaltbomben" höre, kann ich mir ungefähr denken, dass es eine Mordsplackerei wird. Wie sollen die Betonringe während der Grabung nach unten rutschen?

    Ich würde ein Standardwerk des Bergbaus vergangener Jahrhunderte empfehlen :D


    Lass den Brunnen lieber professionell bohren. So teuer ist das auch nicht.
     
  • newmami06

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    na das klingt doch mal nach nem vorhaben.
    du solltest dich mal mit meinem daddy kurzschließen, der hat alleine in 2 tagen ein komplettes fundament eines einfamilienhauses untergraben - mit ner schaufel.

    war wohl anders geplant :D

    aber der kennt sich mit buddeln schon berufeswegen aus, ist bergmann.

    ich schließe mich dennoch den anderen an und würde das nen profi machen lassen. das ist dann doch zuviel für "privatprojekt"

    viel glück bei deinem vorhaben und alles gute

    newmami06 (die schon schwierigkeiten hat, blumen einzubuddeln ;) )
     

    brunnenbohrer

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    hallo Harry
    gesehen habe ich schon selbst gegrabene brunnen mit schachtringen ,
    allerdings nur bis max. tiefe von 8 metern .

    zu bedenken kann ich dir nur geben so ein ring mit 1 meter durchmesser und 1 meter hoch wiegt "laut meines wissens" ca. 400 kilo :
    wie willst du den in hanglage sicher bewegen .
    weiterhin wie sieht es mit belüftung aus wenn du nachher in deinem schacht arbeitest ?
    wer soll dich nachher sichern , wenn dir in dem schacht was passiert und du alleine bist ?
    was passiert wenn die schachtringe nicht exakt senkrecht rutschen und du nachher einen unterirdischen turm von pisa gräbst ?


    vielleicht hast du ja eine möglichkeit unten am hang einen brunnen anzulegen ?
    frag doch mal deine nachbarn in welcher tiefe auf talsohle wasser zu finden ist .



    achja so ein schachtring von 1 meter höhe kostet ca. 90 euro ohne transport , für das geld kannst du dann besser bohren lassen .




    mfg dieter
     
  • EvaKa

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    Hallo Harry,
    mit Brunnen eigenhändig graben, kenn' ich mich nun wirklich nicht aus....
    habe mir vor einigen Jahren einen Brunnen spülen lassen!
    Gegebenheiten vorort waren / sind: Heidesand mit dickeren Lehmschichten und hoffentlich 'ner Kiesschicht, die Wasser führt..... keiner wußte genaues....
    Nebenberuflicher Brunnenbauer mit 30-jähriger Erfahrung kam dann auch entsprechend ge- bzw. be-waffnet! :)
    Hatte einen Hänger hinter dem Auto, auf den er ein Tank montiert hatte, mit 500 l Fassungsvermögen. Dazu hatte er diverse ausgemusterte C-Schläuche der Feuerwehr und diverse Schaufeln, eine Pumpe, dieses Treibrohr und den Filter....... los ging's.....
    Er buddelte 2 Löcher im Abstand von ca. 1 m, ungefähr 1 m tief. Im hinteren Loch sollte dann irgendwo dieses Treibrohr runtergespült werden.
    Er ließ dann aus seinem Wassertanl, über ein C-Rohr Wasser in das erste Loch laufen, mit der Pumpe und einem weiteren Schlauch aus becken 1 nach Becken 2 pumpen, dann über noch einen weiteren Schlauch zurück in seinen Tank. So schloß er den Kreislauf und dann hat er nur noch gespült.
    Binnen 30 Minuten war er in gut 7 m Tiefe im hinteren Loch, stieß auf eine Kiesschicht mit allerbestem, klaren Wasser.
    Und bums, war unser Brunnen da.... dann hat er noch den Filter und nen ordentlich dicken Schlauch runtergebracht, mir eine Pumpe angeschlossen.... und seitdem habe ich 2Wasser marsch", wann immer ich möchte.
    Der beschrieben Vorgang wurde Dir jetzt von einem "Weib" geschildert, technisch nicht wirklich umwerfend wahrscheinlich, aber den Sinn, die Vorgehensweise, wirst Du trotzdem erfasst haben.
    Lediglich über 1 Sache habe ich mich riesig geärgert: DASS ich diesen Brunnen nicht schon 10 Jahre früher hab' anlegen lassen!!!!!!!!!!!:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
    Eva-Maria
     

    unmuzzled

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    Hallo alle und besonders Dieter,

    eigentlich hatte ich im Unterbewusstsein gehofft, diese Einschaetzung der Lage zu bekommen.

    Habe schon von Hand an drei Stellen 6 m tief gebohrt. Allein.
    Ab 5 m wird das zum Drahtseilakt.

    Gestaenge fuer 9 m habe ich ja, aber wer schon einmal mit 6 m nicht getrenntem Gestaenge hantiert hat, weiss etwas ueber die Leistungsgrenzen dieses Jobs.

    Tja, und im Vergleich zum Graben ist das Bohren Zuckerschlecken.

    Zwar haben die alten Rittersleut in ihren Burgen tolle tiefste Brunnen gegraben, aber eben nicht selbst.
    Die hatten ihre Leute dafuer. Und diese Leute haben das auch noch (fast) mit Begeisterung gemacht, denn es war besser als im Kerker zu sitzen.

    Ich habe leider keinen Kerker.

    Es wird damit also doch auf die kostentraechtige professionelle Maschinenbohrerei hinauslaufen.

    Herzlichen Dank soweit.

    Gruesse

    Harry



    Edit:

    Hallo Eva-Maria,

    ich werde mich ueber die von dir sehr anschaulich geschilderte Methode des Spuelens schlau machen. Ganz herzlichen Dank.

    Ich befuerchte nur, dass diese Methode bei mir nicht anwendbar ist, da hier der Sand fehlt.

    Aber vielleicht hast du ja eine Adresse mit Telefonnummer deines "Spuelers", damit ich den Fachmann mal zu Worte kommen lassen kann. Ueber eine PN wuerde ich mich freuen.

    Freundliche Gruesse

    Harry
     
    Zuletzt bearbeitet:

    EvaKa

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    Moin, moin Harry,
    habe Dir soeben eine pn geschickt - toi, toi, toi... für das weitere Vorhaben!
    Eva-Maria
     
  • brunnenbohrer

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    hallo Harry
    daß mit dem gestänge kann ich nur bestätigen .
    5 meter sind locker
    6 meter geht gerade noch
    aber 7 meter ist ein absolutes no-go / viel zu gefährlich

    wenn man aber ab dem 6 meter einen schnellverschluß verbaut kann man schon mal 8,5 meter tief bohren .


    berechne mal die material-kosten für die schachtringe bei 50 meter ,
    dagegen dann die kosten für eine bohrfirma .........
    ;) und du hast keine arbeit damit .

    kannst du nicht näher an die talsohle kommen ?




    mfg dieter
     
  • unmuzzled

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    Hallo Dieter,

    zwei Fragen zum Schnellverschluss und Teilen des Gestaenges:

    * Wie sieht so ein Schnellverschluss aus?
    Ich habe Vierkantrohre, die durch Schrauben und Muttern verbunden werden.

    * Wie sichere ich den unteren, noch im Bohrloch befindlichen Teil des Gestaenges beim Teilen mit Schnellverschluss? Ich habe Angst, dass der sich auf nimmer Wiedersehen im Bohrloch verabschiedet.

    Ich denke, dass ich das Gestaenges zur Haelfte (obere Haelfte) mit einem Dreibock ziehe, dann den unteren Teil fixiere (wie?), das Gestaenge teile und dann die untere Haelfte ziehe.
    Allerdings ist mir nicht klar, wie ich fixiere und wie ich teile.

    Gruesse

    Harry
     

    brunnenbohrer

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    hallo Harry
    dein gestänge ist bereits mit durchsteckschrauben und muttern ,
    daraufbasierend hab ich mir die schnellkupplung gebaut /
    mein gestänge besteht aus meterlangen gewindestangen .

    an einem teil des gestänges hab ich seitlich einen schäkel angeschweißt ,
    wenn ich also tiefer als 6 meter bohre nehme ich den schäkel nach 6 meter .

    so kann ich immer an dem schäkel absetzen und die teile vom gestänge welche darüber liegen bequem abschrauben oder wieder verlängern .

    mit dem schäkel hast du 2 möglichkeiten :
    entweder auf einem rundeisen welches du über daß loch legst absetzen / mit fuß oben drauf , sonst hebst du nachher den schäkel beim teilen mit an .

    oder mit einem seil fixieren .



    hoffe ich konnte dir etwas helfen .



    mfg dieter
     

    unmuzzled

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    Hallo Dieter,

    danke fuer die Hilfe.

    Ich werde es dann so aehnlich machen.
    Zwei weitere Loecher in das Gestaenge bohren, Schaekelbolzen durchstecken und mit Mutter und Splint sichern. Dann den unteren Teil des Gestaenges mit einem Seil sichern.

    Gruesse

    Harry
     

    flo 1986

    Neuling
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    hallo zusammen!

    habe seit letztem jahr einen brunnen.
    hab einfach meine alte klärgrube die seit ca. 20 jahren leer ist zum brunnen umgebaut!
    war zwar eine recht staubige angelegenheit da das T-stück in der mitte raus musste aber es hat sich gelohnt! der boden wurde ausbetoniert und die zwischenräume der betonringe ausgefugt.

    dann begann die grabarbeit: hab nämlich die fallrohre vom dach in den brunnen umgeleitet-und das quer durch den garten!

    dachte mir dass es einen abfluss bei dieser größe und tiefe nicht braucht (5m tief und 2m breit) da mein garten riesige wassermengen benötigt und im sommer fast jeden tag gegossen wird!

    ich lag falsch!

    nach einer woche starken regens lief der brunnen über! mein nachbar war nicht sehr erfreut als sich ein recht breiter sturzbach in seinen garten ergoss und sich dort ein see ausbreitete!

    also baute ich einen überlauf der in ein angrenzendes bachbett läuft.

    seitdem ist der brunnen das schmuckstück des gartens das von vielen bewundert wird! und um die wasserrechnung brauch ich mich auch nicht mehr zu ärgern!

    also ich weiß nicht ob bei dir solch ein brunnen möglich wäre rentieren tut sich ein brunnen alle mal!!!!

    schöne grüße flo
     
    Zuletzt bearbeitet:

    Gecko

    Löschmann
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    Hallo Flo,

    was Du da hast ist kein Brunnen, sondern eine Zisterne!:D

    Grüsse
    Stefan
     

    unmuzzled

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    Hallo Flo,

    eine Zisterne von 6 m³ habe ich mir vor 2 Jahren setzen lassen (mit Ueberlauf!).

    Die ist sehr praktisch, aber zu klein, um mein sehr trockenes Grundstueck genuegend zu bewaessern.
    Durch die Trockenheit bin ich bei der Auswahl der zu setzenden Pflanzen ziemlich eingeschraenkt.

    Gruesse

    Harry
     
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