Bestehender Rasen / Totalerneuanfänger

thomas1982

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hi leute,

hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!

hatte die letzten jahre hausgebaut und auch einen garten angelegt! jedoch mich nicht 100% damit beschäftigt da mir das haus selber wichtiger war!

jetzt will mich aber mit vollen einsatz dem rasen widmen!

angesäht wurde er ca vor 2 jahren!
jetzt gibt es immer wieder kleinere stellen wo das gras nicht besonders dicht ist bzw. hab ich einiges an unkraut ( vorallem disteln)

wie geh ich jetzt am besten vor? unkraut ausstechen? freien stellen neu ansehen? düngen? vertikutieren?

bräuchte mal einen richtigen ablauf was zuerst gemacht gehört!

danke Thomas
 
  • Mary_

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    Hallo,

    Disteln und andere Pfahlwurzler (z. B. Löwenzahn) zeigen erst einmal an, dass der Boden verdichtet ist.

    Beim Ausstechen darauf achten, das möglichst die ganze Wurzel herausgeholt wird. Diese Pfahlwurzeln haben eine hohe Revitalisierung und würden Dir sonst eine neue Distel pro Wurzelstück bescheren.

    Wenn Du diese Pflanzen bei feuchtem Boden (damit die Wurzeln möglichst an einem Stück herauskommen) ausgestochen hast, dann den Rasen bei abgetrocknetem Boden sehr kurz mähen, vertikutieren, düngen (ich nehme da Humus bzw. gekörnten Rinderdung und impfe den Boden dann noch mit Milchsäurebakterien, um das Bodenleben anzuregen und das Milieu zu lenken) und neu einsäen.

    Die neue Saat (möglichst nicht Berliner Tiergarten wählen, da hast Du bald Wegerich und Co im Rasen, da die Pflanzen nicht so einen dichten Flor haben - also einen passenden Rasen für Deinen Standort aussuchen ...) dann feucht halten und wenn möglich mit Vlies abdecken, damit die Vögel dir nicht alles wegpicken.

    LG
     
  • Mary_

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    heisst das zuerst düngen dann neu ansähen?

    Da ich selbst nie mit Kunstdünger, sondern nur mit Humus und / oder gekörnten Rinderdung als Dünger arbeiten würde, würde ich das Saatgut im Streuwagen mit dem Humus gemischt aufbringen.

    Falls Du Mineraldüngesalze verwendest: schaue lieber mal auf die Packung - damit kenne ich mich einfach nicht aus ... und weiß daher nicht, ob es zusammen ausgebracht werden kann. Könnte mir vorstellen, das gäbe Probleme ...
     

    Bine27

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    Hallo Mary,

    klingt interessant, wie Du das machst. :eek:Woher beziehst Du die Sachen wie Humus ect. und Michsäurebakterien??? :rolleyes:Suche auch nach einer natürlichen Lösung.:cool:

    Liebe Grüße
    Sabine
     
  • Mary_

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    Hallo Mary,

    klingt interessant, wie Du das machst. :eek:Woher beziehst Du die Sachen wie Humus ect. und Michsäurebakterien??? :rolleyes:Suche auch nach einer natürlichen Lösung.:cool:

    Liebe Grüße
    Sabine


    Hallo Sabine,

    dieses Jahr werde ich mir noch Regenwurmhumus kaufen müssen, da ich selbst noch zu wenig davon über die eigenen Komposter erwirtschafte. Bzw. anders gesagt: der ganze Garten (erst letztes Jahr übernommen) ist noch unterversorgt und die eigenen Komposterzeugnisse gehen erst auf den Acker.

    Ich hatte vor Jahren schon einmal Regenwurmhumus gekauft und war mit der Qualität sehr zufrieden, so dass ich auch dieses Jahr dort bestelle. Es ist die Regenwurmfarm Tacke. 25 kg Regenwurmhumus kosten dort 11,50 Euro inkl. Versand.

    Aber vielleicht findest Du sogar bei Dir in der Nähe eine Regenwurmfarm oder auch einen Reitstall, wo die Kompostierung der Stallabfälle über Kompostwürmer gemacht wird ... da würde ich mal googlen ...

    Zu den Milchsäurebakterien ... wenn man nur kleine Fläche hat, kann man einfach beim Giesen Joghurt oder andere Sauermilchprodukte VERDÜNNT über die Gieskanne ausbringen. Milchsäurebakterien gehören zu den Millieulenkern: man unterstützt also damit auch indirekt andere positiv wirkenden Bodenmikroben. Daher ist es gerade im kleinen Garten eine kostengünstige und sehr einfache Methode, das Bodenleben etwas anzuregen ...

    Ich impfe den Rasen vor allem deswegen damit, weil ich vermute, dass es dort wenige Bodenmikroben gibt (Moosbefall deutet darauf hin). Sollte das der Fall sein und man bringt gekörnten Rinderdung auf, kann es passieren, dass es durch Fäulnisbakterien (die Giftstoffe als Stoffwechselprodukt abgeben) umgesetzt wird. Das will ich verhindern. Daher die Impfung mit probiotischen Mikroorganismen ...

    Wenn man - wie es bei mir der Fall ist - große Flächen behandelt und dazu auch in anderen Bereichen Mikroben einsetzen möchte, ist es einfacher und günstiger, mit entsprechenden Bodenhilfsstoffen zu arbeiten, da hier die Mikrobenanzahl je ml weit höher ist - mal als Anhalt: 5 ml eines solchen Bodenhilfsstoffs entsprechen in der Anzahl 1000 probiotischen Joghurts ...

    Hier gibt es mehrere Produkte. Der Preis variiert - je nachdem, ob es sich um eine "Urlösung" handelt, also einem "Grundstoff", den man durch Wärme und Zugabe von Nahrung für die Mikros und Wasser "vermehren" kann oder ob es ein fertiges Endprodukt ist, welches sich nicht mehr zur weiteren Vermehrung eignen würde. Googlen ("Bodenhilfsstoff Mikroorganismen" z. B.) bringt da sicher die aktuelle Produktpalette. Bei den Produkten sollte man dann darauf achten, dass die Hersteller auf Gentechnik verzichten ... ein guter Hinweis ist immer, wenn die Produkte eine Bioland und/ oder demeter - Zulassung haben, dann kann man sich schon sicher sein, dass die Mikroben ohne Gentechnikeinsatz gezüchtet sind ...

    Aber wie gesagt: Milchsäurebakterien sind in einigen Lebensmitteln vorhanden: Sauermilchprodukte, Sud von Sauerkraut und anderen milchsauer eingelegten Gemüsen (hier ist das "nicht eingekochte" vermutlich vorzuziehen, da durch die Erhitzung ja bekanntlich Mikroorganismen absterben), Essig (enthält Essig- und Milchsäurebakterien), sauer gewordener Wein (wird ja dann zu Essig - also solche Weinreste einfach was stehen lassen und "noch saurer" werden lassen ... )

    Bevor ich mich damit beschäftigt hatte, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, dass ein Rest von der Buttermilch im Gieswasser gut sein könnte - ich hätte diesen Buttermilchrest vielleicht einfach durch den Abfluss entsorgt ...

    LG
     

    Bine27

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    Hallo Mary,

    ich danke Dir für Deine ausführliche Auskunft.:cool:

    Da wir 2 Kinder haben, möchte ich natürlich auch nicht mit Chemie usw. arbeiten.
    Ich werde mal ein bißchen googlen. ;)

    Woher hast Du Deine vielen Infos her??? Bin neugierig.

    Ein schönes Wochenende
    Liebe Grüße
    Sabine
     

    Mary_

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    Hallo Sabine,

    ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Boden. Viele sehen im Boden nur eine Masse, die den Wurzeln halt gibt und austauschbar wäre. Ich verstehe den Boden als den Anfang (er ernährt die Pflanzen) und das Ende (er setzt letztendlich jeden "Müll" um - auch wenn es Jahrtausende dauert) der Nahrungskette und dazu als eine Art von symbiotischem Lebensraum, der eben viele Organismen beherbergt, die wir nur deshalb nicht so gut kennen, weil wir sie ohne Mikroskop nicht sehen können ...

    Aber dennoch haben viele Forscher über diese Symbiosen zwischen diesen zig Organismen berichtet. Haben nachgewiesen, dass Pflanzen über die Wurzeln Botenstoffe abgeben. Also ähnlich wie in unseren Körpern, wo ja auch Botenstoffe im Stoffwechsel eine große Rolle spielen ...

    Irgendwann las ich eine Serie in einer Gartenzeitung von Herwig Pommeresche, der sehr spannend über das Bodenleben berichtete und immer dazu auch Quellen benannte. So lernte ich viele Forscher kennen, die sich mit dem Boden und mit Mikroorganismen beschäftigt hatten ... es begann eine Art Suche ...

    Ich bin noch nicht am Ende meiner Suche angelangt, es gibt für mich noch vieles nachzulesen und auch darüber nachzudenken und auszuprobieren ...

    Eine Frage bei all dem stand am Anfang: Frühere Generationen (also unsere Groß- und Urgroßeltern) hatten ein weit schwereres Leben und dennoch hatten sie oft mehr Power als die Generation von uns oder unserer Kinder ... mein Stand der Antwort (wie gesagt, es kann sein, ich irre mich oder revidiere meine Meinung in ein paar Jahren - ist halt der aktuelle Stand) lautet: Sie aßen frischer, die Böden waren noch etwas gesünder und die Feldfrüchte waren nicht so steril wie wir das heute im Supermarkt vorfinden. Dazu wurde mehr Nahrung frisch zubereitet - weniger Fertigessen mit Konservierungsmitteln und Geschmacksverstärkern usw.
    Vor ein paar Tagen las ich über eine Steiner-Studie, bei der eingefrorene Pflanzenteile nach dem Auftauen weniger Struktur besäßen und weniger "Gestaltungskraft" (das mag komisch klingen - aber die Frage ist dann für mich: ist da was dran?) ...

    Ein Schlüssel liegt sicher im Boden bzw. in der Bodengesundheit ...

    Aber das ist meine rein persönliche Meinung.

    Ach, noch etwas: Böden mit Mikroorganismen zu impfen ist förmlich ein "alter Hut":

    Landwirtschaftskurs von Rudolf Steiner 1924 / 25
    Annie Francé-Harrar impfte Böden in Mexiko mit Lithobionten (Steinabbauende Mikroorganismen) um Mais-Ernten zu verbessern (muss in den 40ern des letzen Jahrhunderts gewesen sein - weiß hier das Jahr jetzt leider nicht)
    Dr. med. Hans Peter Rusch*** / Dr. Müller taten das ebenfalls ... (in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts)

    *** = er entwickelte auch das heute noch für Darmsanierungen eingesetzte Medikament "Prosymbioflor" (Mikroorganismen - also eine mikrobielle Therapie), sein Sohn Dr. Volker Rusch beschäftigt sich ebenfalls mit mikrobiellen Therapien ...

    Ohjee, ich hoffe, das war jetzt nicht was zu langatmig und langweilig ...

    LG
     
    N

    niwashi

    Guest
    Steiner und die Anthroposophie ... wenn er nicht so sehr der okkulten Esotherik verfallen und ein Anhänger des Antisemitismus gewesen wäre ...

    und ihm verdanken wir die Waldorfschulen und somit die aktuelle Masernepedemie in Österreich ... ha, ein pauschaler und wilder Rundumschlag, der ebeso Beachtug finden sollte, wie seine pseudowissenschaftlichen Erkenntnisse, die er in die Welt posaunte ... aber er sagte auch einiges, was richtig und gut war ...

    niwashi, der eigentlich nur seine Architektur schön findet ...
     
  • Mary_

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    hoppala ... hab ich nun Mary vergrault, weil ich was sagte, was kein Waldorfschüler hören will???

    niwashi, der die eurythmischen Tänze liebt ... mit Tekknomusik ...

    YouTube - Tanz der Kueken, Waldorfschule-Uhlandshoehe


    Hallo niwashi,

    ich bin keine Waldorfschülerin (gehöre zu den altsprachig-geschädigten) und ich bin keine Anthroposophin. Das alles zu verstehen braucht man wohl mehrere Leben ...

    Dennoch - und das gebe ich hier auch zum Spott von manchen , die das hier jetzt lesen, zu: ich habe sehr von Menschen mit anthroposophischem Hintergrund und insbesondere von der anthroposophischen Medizin profitiert und tue das auch sicher weiterhin ... (wenn Dich das interessiert - dann kannst Du mich über PN fragen)

    Hattest mich nicht vergrault, ich hab vorhin (auch wenn ich online war) meinen Mann bei Monopoly abgezockt *ggg*

    Aber zurück zur Kritik an Steiner / Anthroposophie: ich denke manche Dinge sind gut, manche weniger ...

    Ich weiß nicht, ob Du das Kompostmittel von Mrs. Bruce kennst (wird in Deutschland von den Benediktinerinen der Abtei Fulda unter dem Namen "Humofix" vertrieben) und die Hintergrundgeschichte zu Mrs. Bruce.

    Sie war in einem anthroposophischen Grüppchen und fand, dass mehr Leute von diesem Mittel profitieren sollten - aber es sollte in den Reihen dieser Gruppe bleiben ...

    Sie verließ die Gruppe und begann mit vielen Versuchen. Sie nutzte nur das Wissen der Inhaltstoffe (7 Kräuter - ich bin zu müde und habs jetzt nicht im Kopf welche genau ... Brennessel, Löwenzahn, usw.). Sie fand eine homöopathische Dosierung heraus, die in den Versuchen als beste hervorging ...
    Heute kann man somit ein Stück Steiner-Wissen ohne Bimbamborium nutzen .. Tütchen auf und ins Wasser ... einige Stunden stehen lassen ... 5 Löcher in den Kompost und das Mittel einfüllen ... ein wunderbarer Kompoststarter für die Heißkompostierung ...

    Man sollte also nicht einfach ablehnen sondern hinterfragen.

    Steiner bezieht sich zu einem großen Teil auf andere Naturforscher - vor allem auf Goethe (Harmonielehre, Farbenlehre fallen mir da mal so als Laie ein ...)

    Ich glaube, allein für das Lesen und Reflektieren der ganzen Veröffentlichungen und der genannten Quellen / bzw. Bezüge ... würde man Jahre brauchen ... vielleicht würde man dann manches besser verstehen ... zumindest ist es für mich schwer ohne all das Wissen ein Gesamt-Urteil über Steiner und / oder die Anthroposophie abzugeben ...

    So, und jetzt sollte ich mal langsam Schluß machen ... das Bettchen ruft ...

    LG

    Mary
     

    Islandpferde

    Neuling
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    Rhein Erft Kreis.........genauer in Bedburg.
    Hallo zusammen - habe dieses Thema mit grossem Interesse gelesen.
    Warum? Nun zum einen weil wir ständig eine ganze Menge besten Pferdemist erzeugen (bzw. unsere 3 Pferde) und zum andern weil wir aus diesem Pferdemist selber Wurmhumus gewinnen. Die Sache mit dem Wurmhumus ist wirklich prima allerdings sollte man darauf gewappnet sein, das dies durchaus den Unwillen mancher in der Nachbarschaft lebender menschen auf sich ziehen kann. Die Würmer habe wir seinerzeit auch von der Firma Tacke bezogen, welche auch eine Interessante Publikation zum downloaden veröffentlicht haben. Hier drin enthalten sind auch die Erfahrungen mit den deutschen behörden und entsprechende Verfügungen bzw. Urteile enthalten.

    Jetzt zu meinen Wünschen/Anregungen:

    Die Weide der Pferde ist eine wirkliche Wiese mit allem was man finden könnte: Brennesseln, Gras, Löwenzahn, Klee, Butterblümchen usw. Leider aber auch stellenweise ganz arg kahl geworden. Wie verteile ich denn meinen schönen Humus am besten? Dünn bestreut, dick bestreut, ganz dünn bestreut wie Rasendünger...????

    Würde auch Pferdemist gratis abgeben. Muss nur abgeholt werden. Sind dann auch mit Rat behilflich zur Anlage eines eigenen Bereichs zur Erzeugung von Wurmhumus.

    Wer Wurmhumus bei uns kaufen möchte kann das auch. 1m3 für 100€ - bei Selbstabholung.

    Viele Grüsse von den Islandpferden aus Bedburg :cool:
     

    joelgo

    Neuling
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    Hallo,

    Disteln und andere Pfahlwurzler (z. B. Löwenzahn) zeigen erst einmal an, dass der Boden verdichtet ist.

    Beim Ausstechen darauf achten, das möglichst die ganze Wurzel herausgeholt wird. Diese Pfahlwurzeln haben eine hohe Revitalisierung und würden Dir sonst eine neue Distel pro Wurzelstück bescheren.

    LG


    Hallo, hab da mal ne Frage zu. Bei uns aufm Rasen haben die Dinger ca. 50-70 cm lange Wurzeln. Obwohl ich die Erde einweiche und sogar umgrabe, passiert es schon mal, das eine kleine Spitze abbricht. Manchemal ein paar cm von einem hauch dünnen Ende, manchmal nur ca. 2-3 mm. Diese zu finden ist dann fast unmöglich! Meine Frage nun, reicht ein 2 mm kurzes Stück auch schon aus um neu zu wachsen?
    Lg
     
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