Apfel- und Birnenbaumschnitt. Brauche Hilfe

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30. Aug. 2014
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Hallo liebe Forengemeinde,

ich habe ein kleines Problem. Ich habe einen neuen Garten, in dem diverse Apfelbäume stehen. Auch Birnenböume sollen nun dazu kommen. Ich habe nur ein Problem mit dem richtigen Schnitt. Kann mir da vielleicht jemand helfen? Die beiden schon etwas dickeren Bäume tragen in diesem Jahr nur 1 Apfel. Der andere (siehe Bild) einige, andere Bäume tragen nichts...
Hat jemand eine Idee / einen Tipp für den richtigen Schnitt?
Ich muss sicherlich bei dem einen oder anderen Bäumchen erst einmal einen Erziehungsschnitt vornehmen. Habe da jedoch keine Erfahrung mit...

Danke Euch vielmals.

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  • Wenn du deine Bäume genau anschaust, dann siehst man deutlich den Unterschied.

    Der Baum im 4. Bild trägt vergleichsweise viel, die anderen NICHTS.

    Folgende Grundregeln:

    1. Je waagrechter der Ast, desto höher der Ertrag. Daher hat der 4. Baum Früchte die anderen nicht. Äste hoch - oder runterbinden

    2. Je starkwüchsiger der Baum, desto steiler müssen die Äste sein (45 Grad bei Hochstamm und Halbstamm), 60-90 Grad bei Buschbaum und Spindelbaum.
    Äste hoch - oder runterbinden
    Sind die Äste hier zu flach, dann würden diese später abbrechen.

    3. Nie mehr als 1/3 vom Baum beschneiden.
    Wir ein Baum zu stark beschnitten (mehr als 1/3) reagiert dieser "panisch" und bringt viele steil aufgerichtete Triebe, die keine Früchte bringen. Einen solchen Baum zu beruhigen kann Jahre dauern,

    4. Fruchtwaage. Leittreibe in gleicher Höhe (vertikal zum boden) beschneiden.
    Der Saft steigt immer zur höchsten Stelle (also Stamm und Leittriebe. Werden diese gleichmäßig mit Saft versorgt wächst der Baum gleichmäßiger.

    5. Luftig (in einem alten Buch steht, dass man durch einen Apfelbaum eine Melone durchwerfen können muss). Dies ist natürlich etwas übertrieben;)
    d.h. Schneide alle Seitenäste die nach Innen zum Stamm hin wachsen. Reduziere die unteren Äste auf 3 Leittriebe. In jeder weiteren Etage des Stammes wieder drei Triebe.

    6. Einkürzen: Obstbäume verkahlen gerne innerlich, daher kürzt man diese ein.
    Auch der Stamm wird eingekürzt, damit er nicht zu hoch wird.
    Vom eingekürzsten Stamm ausgehend stelle ich mir eine gleichschenkeliges Dreieck vor. Am stamm oben mit einem Winkel (je nach Baumform von 60 (Hochstamm) -120 Grad (Buschbaum). Je nachdem werden dann die Leittriebe eingekürzt.

    Alle anderen Äste dürfen auch nicht über das gedachte Dreieck hinausragen.

    Der Stamm wird ca. 3cm über einem auge eingekürzt.
    Die Leitäste 3 cm über einem nach oben ausgerichteten Auge.

    7. Im Winter schneiden fördert den Wuchs. Der Sommerschnitt bremst eher den Wuchs.

    Wichtigster Satz: Alle Regeln kann man nicht exakt einhalten. Aber jeder Schnitt ist besser als kein Schnitt.

    Haupt-TERMIN: Januar/Februar jenachdem wenn es gerade +5 Grad hat.

    HERBST: die Steil aufgerichteten Triebe.
     
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